Kuhattacken, Rock 'n' Roll -Almen und Traumaussichten
Foto: Martin Foszczynski
von Martin Foszczynski
Unsere erste Wanderung führte uns von der Lengau Alm in einer wunderschönen Schleife rund um den Talschluss von Saalbach Hinterglemm. Und dabei haben wir – samt unserer vierbeinigen Begleitung – schon so Einiges erlebt!
Lektion Nummer eins: Wenn dich Kühe interessiert anschauen, schaue nicht interessiert zurück. Wenn du ihr Revier querst, quere es zügig, vor allem, wenn du einen vierbeinigen Begleiter mitführst. Beides werden wir bei unseren nächsten Wanderungen in den kommenden Tagen noch optimieren. Heute hieß es vorerst: sich mit einem Hechtsprung über den Weidezaun oberhalb der Forsthofalm retten. Immerhin hatte die Begegnung mit circa zwei Dutzend herangaloppierenden, wahrscheinlich verspielten, Jungkühen auch eine positive Seite: Wir entschieden uns, in die andere Richtung weiterzugehen – und erlebten mit dem Talschluss-Höhenweg eine wahrhaft traumhafte Tour.
Sie begann mit einer gemütlichen Einkehr auf der urigen Forsthofalm. Die einzige in der Region, die völlig auf Strom verzichtet, wie uns der nette Hüttenwirt versicherte, ehe er eine Runde Zirbenschnaps ausgab. Von Ende Mai bis September verbringt er mit seiner Lebensgefährtin hier oben, wo das Leben einfach, aber auch einfach nur schön ist, und kümmert sich ums Wohl der Gäste.
Natur-Idyll und Rockmusik
Die kommenden Kuh-Traversen mit unserem fleißigen Wanderhund Fairy glückten dann auch schon wesentlich besser. Nicht in die Augen schauen, zügig weitergehen, im Zweifelsfall einen größeren Bogen machen – und die Kühe rühren sich nicht vom Fleck. Von der Ziegenherde auf dem Weg zur Saalalm kann man das nicht wirklich behaupten. Die heftete sich uns geschlossen an die Fersen, bis sie eine Bachquerung zum Abbiegen zwang. Ein äußerst amüsantes (Natur-)Erlebnis.
Auch sonst kommen wir kaum aus dem Staunen heraus: Den Wanderpfad säumen saftige Weiden und blühende Lupinen (danke an unsere Instagram-Follower, die uns beim Identifizieren dieser schönen Blume halfen!), von den umliegenden Bergflanken stürzen schmale Wasserfälle ins Tal. Die Frage, ob wir unser Büro in Wien vermissen, erübrigt sich.
Lektion Nummer zwei: Nicht auf allen Hütten tönt die typische Hüttenmusi aus den Lautsprechern. Die Betreiber der idyllisch gelegenen Saalalm stehen eindeutig auf Blues und Rock and Roll. Das erweckt bei uns neue Kräfte – wobei auch die flaumigen Bauernkrapfen mit Preiselbeermarmelade ihren Beitrag leisteten. Und auch das haben wir gelernt: Wenn vor Salzburger Hütten eine Österreich-Fahne weht, muss nicht unbedingt Nationalfeiertag sein – es bedeutet in der Regel, dass sie geöffnet haben. Einfach, aber effizient.
Lektion Nummer drei: Im Talschluss von Saalbach Hinterglemm kann man nicht nur pures Naturidyll, sondern scheinbar auch ganz schön viel Action erleben. Diesen Eindruck erweckte zumindest das bunte Treiben rund um den Baumzipfelweg und Hochseilpark – den größten Europas –, die wir am Ende unserer Tour passierten. Diese Attraktionen werden wir an einem der kommenden Tage garantiert noch ausgiebig testen und darüber berichten!
Tourentipp
Unsere heutige Wanderung findet ihr hier im Detail:
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