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Bikepacking-Tourenplanung: Die richtige Route finden

Sicherheit & Know How

3 Min.

22.04.2025

Foto: Susanne Einzenberger

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von Sissi Pärsch

Wie lang, wie schnell und wohin? Die ersten Bikepacking-Touren zu planen ist gar nicht so einfach. Die Möglichkeiten sind schier endlos – genauso wie die Gefahr, etwas falsch zu machen. 5 Schritte zur perfekten Bikepacking-Tour.

1. Selbsteinschätzung: Lerne dich und dein Rad kennen

Beginne mit kleinen Runden: Zum einen für eine ehrliche Bestandsaufnahme, zum anderen, um Erfahrungen zu sammeln – und drittens, um auch wirklich vertraut mit deinem Rad zu werden.

Wenn du etwa ein neues Gravelbike besitzt, ist es wichtig festzustellen, ob du auch tatsächlich einige Stunden am Stück bequem darauf sitzen kannst. Oder ob dein Hintern zu schmerzen beginnt, deine Arme einschlafen und möglicherweise ein Knie zwickt. An allem kann man justieren und Einstellungen bzw. Umstellungen vornehmen. Einiges aber ist auch einfach Gewohnheitssache.

Steigere dann die Kilometerzahl und schaue, mit welchem Umfang du dich am Tag wohl fühlen könntest und welchen Schnitt (also wie viele Kilometer in der Stunde) du grob fährst. So kannst du ableiten, wie du deine Bikepacking-Tour gestalten solltest. Mehr dazu erfährst du auch in unserem Artikel übers Bikepacking-Training.


2. Streckenprofil: Kilometer, Höhenmeter und Terrain

Wenn du einschätzen kannst, wie viele Kilometer auf deiner Tagesrunde gut rollen, übertrage sie nicht eins-zu-eins auf deine Bikepacking-Tour. Warum? Weil du sicherlich mit mehr Gewicht am Rad unterwegs sein wirst und weil du unbedingt auch die Höhenmeter und den Untergrund mit einkalkulieren musst.

Geht es tatsächlich nur flach oder sanft hügelig dahin oder bäumen sich unterwegs lange, knackige Anstiege und fiese Stiche auf? Wenn sie zu viel oder zu steil erscheinen, solltest du erwägen, die Route umzulegen und dafür eher ein paar Kilometer mehr in Kauf zu nehmen. Wenn du Anstiege vom Mountainbiken gewohnt bist, bedenke: Ein mit Gepäck bestücktes Gravelbike fährt sich nicht wie ein MTB mit kleiner Übersetzung (also leichteren Gängen).

Die Wegbeschaffenheit macht natürlich ebenfalls einen enormen Unterschied. Wie hoch ist der Anteil an Asphalt, Schotter oder unwegsamem Gelände? Auf Asphalt kommst du deutlich schneller voran, aber natürlich radelt es sich schöner und sicherer auf auto- und abgasfreien Strecken.

Allerdings musst du im „Abseits“ auch stets mit Umwegen rechnen. Es kann vorkommen, dass Abschnitte gesperrt sind, sei es wegen Bau- oder Waldarbeiten, wegen Sturm- oder Überschwemmungsschäden etc. Rechne immer einen Puffer ein – sowohl was die Zeitplanung als auch deine Kraft und Kondition anbelangt.


3. Infrastruktur: Ernährung und Fahrradkenntnisse

Was du bei der Routenwahl auch noch berücksichtigen solltest: Wie gut kennst du dich mit deinem Rad aus? Zumindest einen Schlauch solltest du eigenständig wechseln können (auch im Hinterrad). Wenn du dich generell nicht so sicher fühlst, dann plane auch keine Strecken, die zu weit von der Zivilisation wegführen.

Und dann solltest du dir natürlich auch darüber im Klaren sein, ob du viel Wasser und Essen am Rad transportieren möchtest oder ob du stattdessen deine Route immer wieder in die Nähe von Ortschaften, Tankstellen etc. lenkst, um Magen und Flasche aufzufüllen.


4. Wetter: Jahreszeit und Klima

Sonnenschein, 24 Grad, sanfte Brise, Dämmerung irgendwann weit nach 21 Uhr – so stellen wir es uns natürlich alle sehr gerne vor. Diese Traumtage sind allerdings begrenzt. Hitze kann dich aus dem Sattel zwingen und Gewitter können dich überraschen. In den Bergen musst du mit Kälteeinbrüchen rechnen, in der Ebene mit brutalem Gegenwind. Wer viel in der Bergwelt unterwegs ist, kennt den Leitspruch: Hoffe immer auf das Beste, aber rechne mit dem Schlimmsten. Auch beim Bikepacking musst du auf alles vorbereitet sein und das in deiner Streckenplanung berücksichtigen.

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5. Starten: Langsam, aber sicher

Eine mehrtägige Bikepacking-Tour ist ein großartiges Erlebnis – sie ist aber auch nicht mit einer Tagestour zu vergleichen. Deshalb taste dich langsam heran, plane eher konservativ, versuche dich an unterschiedlichen Untergründen und Höhenprofilen. So erfährst du über ein, zwei Wochenenden perfekt, was du wohl auf einer längeren Radreise brauchen könntest.

Das Allerwichtigste allerdings ist: Plane nicht nur, sondern fahre auch wirklich los. Und genieße die Zeit! Gönne dir Stopps, um die Landschaft aufzusaugen, einzukehren, mit Leuten zu ratschen – kurz: um Bikepacking als das zu erfahren, was es sein sollte: ein Erlebnis.

Starte mit Bergwelten ins Bikepacking!

Du möchtest eine Bikepacking-Tour starten und stehst noch ganz am Anfang? Dann geht es dir wie Bergwelten-Redakteurin Mara Simperler. Begleite sie auf bergwelten.com sowie auf unserem Instagram-, Tiktok- und Facebook-Kanal, um alles Wichtige rund um Ausrüstung, Vorbereitung, Tourenplanung und die schönsten Bikepacking-Touren zu erfahren.


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