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Sicherheit

Nach Unwettern in die Berge

• 17. September 2024
2 Min. Lesezeit
von Mara Simperler

Nach Stürmen, Überschwemmungen und Kälteeinbrüchen sollte man in den Bergen besonders vorsichtig unterwegs sein. Auf diese Gefahren musst du achten.

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Foto: Adobe Stock
Unwetter in den Bergen sind nicht nur eine akute Gefahr. Auch in den Tagen danach sollte man aufpassen.
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1. Verschüttete Wege

In Gebieten, die von Starkregen und Überschwemmungen betroffen sind, können Muren abgehen oder Forststraßen und Wanderwege abrutschen. Das kann auch zeitverzögert passieren, wenn der Untergrund stark aufgeweicht ist. Nach einem Unwetter werden Wanderwege von Wegewarten begutachtet, allerdings kann es einige Tage dauern, bis die Ehrenamtlichen alle Wege abgegangen sind. Generell sollte man in den Tagen und Wochen nach einem großen Unwetter umso mehr darauf achten, bei der Tourenplanung alle verfügbaren Informationen einzuholen und sich auf Tour defensiv bewegen. Und im Zweifel lieber ein wenig mehr Zeit verstreichen lassen, bevor man sich in ein betroffenes Gebiet zum Wandern aufmacht.

2. Aufpassen bei Fließgewässern

Nach Hochwässern sind die Uferbereiche von Flüssen und Bächen instabiler, Brücken können beschädigt sein, auch wenn man es ihnen auf den ersten Blick nicht ansieht. Daher sollte man diese Bereiche meiden und sich bei der Querung von Brücken oder Stegen lieber öfter absichern, ob sie halten. Bedenken sollte man auch, dass auf den Bergen teils erhebliche Neuschneemengen liegen. Wenn die Temperaturen in den nächsten Wochen potenziell wieder wärmer werden, gibt es also eine Schneeschmelze im Herbst. Gerade, wenn es dann zusätzlich regnet, können auch kleine Flüsse relativ schnell anschwellen und zu einem Sicherheitsrisiko werden. Das sollte in der Tourenplanung berücksichtigt werden.

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Foto: Adobe Stock
Auch kleine Flüsse können bei Unwettern schnell zu reißenden Strömen werden.

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3. Verhalten auf Skitour

Wo schon viel Schnee gefallen ist, kann man durchaus auch jetzt schon Skitouren gehen. Im September gilt allerdings genauso wie im Winter: Touren im freien Gelände sind immer mit einem Lawinenrisiko verbunden, allerdings gibt es so früh im Jahr meist noch keine Lawinenbulletins. Man muss also in der Lage sein, selbstständig das Lawinenrisiko zu bewerten, bevor man sich zu einer Skitour aufmacht.

4. Wandern bei Schneelage

Wanderer sollten auf jeden Fall umdrehen, sobald sie im Gebirge in verschneites Gebiet kommen. Denn im Gegensatz zu Skitourengehern haben Wanderer normalerweise keine Lawinenausrüstung mit und es besteht auch die Gefahr, dass man im Schnee steckenbleibt und nicht mehr weiterkommt. Gerade durch Schneeverwehungen sind die Schneehöhen mit freiem Auge nicht immer klar ersichtlich und ohne Ski oder Schneeschuhe sinkt man etwa in zugeschneiten Mulden tief ein. Vorsicht gilt auch auf Wegen, die unterhalb von verschneiten Passagen liegen – auch auf die eigentlich nicht verschneiten Wege können Lawinen von oben abgehen!

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Foto: Ramona Waldner
Bei guter Schneelage kann man schon sehr früh im Jahr Skitouren gehen – Wandern sollte man dann nicht mehr.

5. Achtung auf Baumbruch

Wenn früh im Herbst viel Schnee fällt, ist Baumbruch eine Gefahr für Tourengeher. Da die Laubbäume noch ihre Blätter tragen, ist auch die Schneelast viel größer. Außerdem gehen mit den Unwettern oft starke Stürme einher. Dadurch ist die Gefahr groß, dass Äste, aber auch ganze Bäume unter diesen Belastungen zusammenbrechen. Sollte man also in bewaldetem Gebiet unterwegs sein, gilt es, aufmerksam auf Anzeichen für möglichen Baumbruch zu bleiben, wie ächzende, sich biegende Bäume.

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