Fotoblog: Gemeinsam auf die Madrisella (Silvretta)
Foto: Anton Brey
Die professionelle Freeriderin, Skifilmproduzentin und Sportjournalistin Eva Walkner war mit Freunden in den Bergen unterwegs: Auf der Madrisella, dem 2.466m hohen Berg im Vorarlberger Silvretta Gebirge. Dabei wurde die Truppe vor wichtige Entscheidungen gestellt.
Ein gestecktes Ziel, eine traumhafte Abfahrt mit perfektem Schnee lockt, aber das mulmige Gefühl im Bauch pocht und verunsichert.
Das Verlangen sagt ja, der Kopf tendiert aber zu nein. An dieser Stelle befindet man sich, als Freerider und Tourengeher, an einem sehr schwierigen Punkt.
Impressionen dieser herausfordernden Tagestour auf die Madrisella.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die Madrisella Rinne den derzeit warmen Temperaturen noch nicht zum Opfer gefallen. Wenn wir wo Pulverschnee finden, dann dort.
Los geht es bei der Talstation Valisera und mit zwei verschiedenen Skiliften hinauf bis auf 2.125 m. Dann weiter Richtung Versettlaspitze (2.372 m) und bis auf das Madrisella Gipfelkreuz (2.466 m), welches man schon von weiten sehen kann.
Der einfache und flache Anstieg über den Grat ist in sehr gemütlichen ein bis eineinhalb Stunden zu bewältigen, sogar mit schweren Freeride Skiern.
Oben angekommen eröffnet sich uns ein beeindruckender Blick über die gesamte Silvretta Bergwelt.
Die Schneebedingungen waren bisher alles andere als einfach. Ein gefährlicher Schneedeckenaufbau lässt uns an unserem Vorhaben zweifeln. Wir steigen die wenigen Meter bis zur Rinne ab um die Situation besser beurteilen zu können.
Eine bodennahe Schwachschicht und viel Triebschnee bereitet uns Sorgen. Der Schnee in der Rinne scheint perfekt zu sein.
Die 30 cm Schwimmschneeschicht am Boden beunruhigt uns allerdings enorm. Berechtigt. Ein tödlicher Lawinenunfall in der Region, zwei Tage zuvor. Nach langen Überlegungen siegen Bauchgefühl und Verstand.
Es erfordert oft mehr Mut „nein" zu sagen, als seinem Verlangen und dem Gefühl des perfekten Runs nachzugeben. Wir stapfen zum Gipfel retour und entscheiden uns für eine sichere Variante.
Die Nordflanke vom Madrisella Gipfelkreuz. In den Kessel rein und von dort kommt man nicht mehr aus, es geht runter bis ins Novatal mit Endstation Ziehweg bei der Schwarzköpfle Bahn.
Wider erwarten finden wir guten Schnee, nicht perfekt und je nach Exposition sehr wechselhaft. Schlussendlich zählt der Tag in den Bergen, der Spaß in der Truppe, das Erlebnis und dass man wieder gesund nach Hause kommt.
Ein wenig wehmütig, der Blick zurück aber trotzdem mit einem guten Gefühl. Wir haben heute alles richtig gemacht.
Hardfacts
- Höhenmeter: knapp 350
- Zeit: 60 – 90 Minuten
- Ausgangspunkt: Bergstation Berg Schlepplift
- Parken: Talstation Valisera
- Anfahrt: bis St. Gallenkirch fahren
- Öffentliche Verkehrsmittel: Bus bis St. Gallenkirch
Varianten
Es gibt mehrere Möglichkeiten ins Tal zu kommen. In diese sieht man schon beim Aufstieg gut ein.
Auch ein weiterer Aufstieg in Richtung Matschurner Joch ist möglich. Von dort kann man ins Tal abfahren oder sogar noch weiter bis zur Heimspitze laufen.
Von St. Gallenkirch auf die Madrisella
Weitere Touren in der Region
- Langlaufen: Kleine Trantrauas-Runde
- Skitour: Breitfielerberg
- Langlaufen: Große Gortipohl Runde (klassisch)
Weitere Fotoblogs
- Fotoblog: Winterwunderland im Dreiländereck
- Fotoblog: Winterraumidyll und das Petzeck
- Fotoblog: Sonnenuntergang am Hochobir
- Magazin
Skitour auf den Piz Buin
- Magazin
Winter in Galtür