Die Stadt der Outdoor-Freaks
Die Wahl-Grazerin Maria Sendlhofer-Schag bremst hiermit ein häufiges Vorurteil aus: In ihrer Stadt kann man sich nicht nur vorzüglich die mediterrane Sonne ins Gesicht scheinen lassen, sondern auch ordentlich auf dem Mountainbike Gas geben. Und zwar Tag für Tag.
Meine Wahlheimat Graz liegt am Alpenostrand, im Süden schließt das sanfte steirische Hügelland an. Nicht-Grazer scherzen oft, dass wir ja gar keine Berge zum Biken hätten, sondern nur mediterranes Flair und Gastgärten und überall Kernöl im Essen. Stimmt, haben wir. Klimatisch sind wir in der Tat verwöhnt und das Kernöl… – was soll man denn sonst übers Vanille-Eis tun?
Aber dass Graz suboptimal zum Biken wäre – das, bitteschön, kann ich so nicht auf mir sitzen lassen. Ganz im Gegenteil: Gerade die niedrigeren Hügel im Stadtgebiet bilden mit den vielen kleinen Waldwegen ein tollen Spielplatz. Und zwar das ganze Jahr über. In meinem Freundeskreis kenne ich niemanden, der sein Bike einwintert – dafür sind Stirnlampen und Matschreifen weit verbreitet.
Eine Stadt im Bike-Wohlstand
Ich selbst komme ursprünglich aus der tiefsten Provinz und im Grunde meines Herzens bin ich keine Städterin, sondern ein einfach gestricktes Landei. Zu meinen Grundbedürfnissen zählen Wald, bunte Wiesen und der harzige Geruch der aufsteigt, wenn die Sonne aufs Unterholz scheint. Außerdem kann ich nicht ohne Rad. Zum Glück muss ich in meiner Stadt auf nichts davon verzichten. Das ist nämlich der wahre Luxus im Grazer Leben. Ich lebe im Bike-Wohlstand, mit allen Vorteilen, die das Leben in der Stadt sonst noch mit sich bringt.
Wenn ich im zweiten Bezirk mein Bike aus dem Keller hole, stehe ich zehn Minuten später mitten im Wald. Keine Anfahrt mit dem Auto oder den Öffis. Einfach nur losradeln. Und wenn ich es drauf anlege, komme ich nach zwei Stunden müde und vollgepumpt mit Endorphinen wieder zurück. Das ist Graz.
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Abwechslungsreich und vielseitig
Das Stadtgebiet und das Umland punkten mit Trails unterschiedlichster Charakteristik. Für jede Könnerstufe, sowohl technisch als auch konditionell, finden sich kürzere und längere Touren. Die Wege lassen sich nach Lust und Laune kombinieren, je nachdem wie viel Zeit man gerade mitbringt oder wie sehr man sich verausgaben möchte. Flowig oder anspruchgsvoll – fad wird es nie.
Und das Beste daran: es gibt wirklich keine Off-Season. Auch im Winter machen die Waldwegerl Spaß. Schnee liegt, wenn überhaupt, meist nur wenig. Und hat's doch mal etwas mehr geschneit, wird das Fatbike ausgepackt.
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