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Handarbeit: Griffpositionen beim Klettern

2 Min.

19.09.2023

Foto: Claudia Ziegler

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Was ist eine aggressive Griffhaltung und was ein Zangengriff? Was sind Aufleger, Löcher und Leisten und wie meistert man diese verschiedenen Griffe am Besten? Ein Überblick über die verschiedenen Griffpositionen beim Klettern.

Für Kletterer ist es unabdingbar, verschiedene Arten von Hand- und Fingerpositionen auf einem Griff zu beherrschen. Aber welche Griffarten gibt es überhaupt? Grob unterteilt wird in Aufleger, Löcher und Leisten und die Arten, wie man diese am Besten greift, sind sehr unterschiedlich. Martin Mobråten und Stian Christophersen haben sich in der Kletterbibel dazu entschlossen, die Griffe in folgende Kategorien zu unterteilen:

Einige Griffpositionen sind aggressiver als andere. Was bedeutet das? Eine aggressive Griffhaltung liegt vor, wenn das Mittelgelenk der Finger in einem Winkel von 90 Grad oder mehr gebogen wird. Dadurch werden Schultern und Arme stärker aktiviert und somit sind größere und explosivere Bewegungen möglich. Eine weniger aggressive Griffhaltung eignet sich besser für präzises und vorsichtiges Klettern.


1. Offene Hand

Dies ist die gebräuchlichste Griffposition und kann bei den meisten Griffen verwendet werden. Der größte Teil der Beugung und auch der Belastung liegt auf dem äußersten Gelenk. Je nach Form und Größe des Griffs werden ein bis vier Finger verwendet.

Die Griffposition mit hängenden Fingern ist ideal für große Griffe und Löcher und ist auch die bevorzugte Griffposition beim Vorstiegsklettern, da sie weniger anstrengend ist. Bei Auflegern, sogenannten slopern, wird in der Regel eine Griffvariante der offenen Hand verwendet, um die Kontaktfläche zwischen Griff und Hand bzw. Fingern zu maximieren. Durch die stärkere Reibung bietet diese Variante in der Regel mehr Halt.


2. Zangengriff

Der Name ist Programm: Der Griff wird von zwei Seiten gehalten, also „in die Zange genommen“. Der Daumen befindet sich dabei auf der einen Seite, während die restlichen Finger auf der anderen Seite dagegenhalten. Der Zangengriff ermöglicht es, die Körperspannung an der Wand besonders aufrecht zu erhalten. Allerdings kostet er viel Kraft und viele Kletterer tun sich deshalb mit dieser Griffposition schwer. Während in der Halle fast alle Griffe durch ihre vorstehende Form im Zangengriff haltbar sind, kommt der Griff im Freien vor allem beim Klettern von Sintern zum Einsatz.


3. Halb aufgestellt

Die halb aufgestellte Griffposition (half crimp) ist für kleinere Griffe, Leisten und Kanten geeignet. Dabei wird das mittlere Fingergelenk gebogen, während das äußere Gelenk gerade bleibt. Einen Griff halb aufgestellt zu halten, ist deutlich aggressiver als der Griff mit der offenen Hand. Halb aufgestellt wird beim Bouldern und in schwierigen Passagen geklettert, auch, wenn die Wand steil ist, bietet der halb aufgestellte Griff Vorteile. Allerdings ist diese Griffhaltung anstrengender als das Klettern mit offener Hand, weil mehr Muskeln beteiligt sind. Dadurch ist auch ein höherer Krafteinsatz möglich.

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4. Voll aufgestellt

Das sogenannte crimpen eignet sich für wirklich kleine Leisten und explosive Bewegungen zwischen kleinen Griffen. Die voll aufgestellte Griffposition ähnelt dem half crimp, mit dem Unterschied, dass zusätzlich der Daumen eingesetzt wird, um die Finger in einer aufgestellten Position zu fixieren. Dies ist die aggressivste Griffposition und sollte nur verwendet werden, wenn es notwendig ist. Das crimpen bietet klare Leistungsvorteile, steht aber gleichzeitig in Zusammenhang mit Verletzungen von Ringbändern, Knorpeln, Knochen und Sehnen. Daher sollte man mit Vorsicht klettern.

Die Infos in diesem Artikel stammen aus der Kletterbibel, einem neu erschienenen Grundlagenwerk der Profikletterer Martin Mobråten und Stian Christophersen. Darin erklären sie, was die technischen, physischen und mentalen Leistungsfaktoren beim Klettern sind, und wie man diese trainieren kann. Zahlreiche Abbildungen helfen beim besseren Verständnis von Technik und Training.


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