Mit dem Mountainbike über die Alpen zur EXPO 2015
Mit seinem bewaldeten Pavillon hat Österreich bei der aktuellen Weltausstellung in Mailand bereits einen der originellsten Beiträge abgeliefert. Jetzt wird der starke EXPO-Auftritt durch ein weiteres, spektakuläres Projekt ergänzt. Im August reisen junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren möglichst klimaschonend zur EXPO nach Mailand – mit Mountainbikes, quer über die Alpen.
Von Innsbruck nach Mailand sind es rund 260 Kilometer Luftlinie, die Teilnehmer der Mission Zero Emission – ein gemeinsames Projekt der Alpenvereinsjugend und EXPO 2015 ÖSTERREICH – werden diese Distanz zwischen 2. und 9. August per Bike und mit der Eisenbahn bewältigen. Die Mountainbike-Etappen führen dabei über einige der schönsten Pässe der Alpen.
Ein starkes Statement im Sinne des diesjährigen EXPO-Schwerpunkts. Die größte Ausstellung der Welt (noch bis 31. Oktober) steht heuer ganz im Zeichen der Zukunft unseres Planeten und hat sich das Motto „Energie für das Leben“ auf ihre Fahnen geheftet. Die Alpenvereinsjugend möchte mit der CO2-sparenden Reise einen besonders aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Und wie könnte man das besser, als mit eigener Muskelkraft und viel Schweiß?
Große Wadeln-Power für einen kleinen CO2-Fußabdruck
Für die Mission Zero Emission werden noch neun sportliche Teilnehmerinnen gesucht! Neben dem passenden Alter (zwischen 18 und 30 Jahre alt) sind bei den Bewerbern Ausdauer (konkret sollte sie für 800 bis 1.200 Höhenmeter und 30 bis 50 km am Tag reichen) und Teamgeist gefragt. Außerdem gilt es, durch eine kreative Klimaschutz-Idee zu überzeugen. Je ausgefallener, desto besser – der Beitrag sollte anhand eines Fotos veranschaulicht und samt Bewerbungsformular bis 30. Juni 2015 unter www.alpenverein.at/expo hochgeladen werden. Dort wird ab dem 30. Juni online abgestimmt – die BewerberInnen mit den meisten Stimmen kommen ins Team und sind gratis bei der Tour dabei. Eine Mitgliedschaft beim Alpenverein ist nicht Voraussetzung für eine Bewerbung.
Beliebt auf Bergwelten
Bike-Profi Maria Sendlhofer-Schag wird die Mission Zero Emission gemeinsam mit Rene Sendlhofer als Guide begleiten. Im Interview erzählt sie mehr zum Projekt:
Bergwelten: Die Mission Zero Emission soll über einige der schönsten Pässe der Alpen führen – ist die Route schon bekannt?
Die genaue Route steht noch nicht fest, da es ein wichtiger Teil des Projektes ist, die Teilnehmer die Route mit unserer Hilfe selbst ausarbeiten zu lassen. Aber so viel sei verraten: hochalpines Panorama, mediterranes Flair und Cappuccino lassen sich wahrhaft gut kombinieren.
Bis zu 1.200 Höhenmeter und bis zu 50 km am Tag – klingt ambitioniert.
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Natürlich werden die Etappen an die Teilnehmer, das Wetter, die Streckenbeschaffenheit etc. angepasst, aber mit diesen Distanzen ist schon zu rechnen. Fahrbare Übergänge in den Alpen gibt es nicht geschenkt, doch das Gefühl, sie aus eigener Kraft mit dem Bike möglichst klimaneutral zu überwinden, verleiht oft Flügel.
Worauf müssen sich die jungen Biker während dieser Woche einstellen?
Es wird sicher kein passives Konsumieren eines geführten Alpencross werden, vielmehr sollen sich die Teilnehmer die Strecke selbst wählen. Das heißt: abends nicht nur die Füße hochlegen und die Sonnenuntergänge genießen, sondern auch noch einmal einen Blick auf die Karte werfen, das Wetter checken, sich um Ausrüstung, die Gruppe und sich selbst kümmern. All das kann körperlich und seelisch anstrengend werden. Aber im behüteten Umfeld einen Schritt aus der Komfort-Zone zu wagen um seine Grenzen auszuloten, kann ein bereicherndes Erlebnis sein.
Das Ziel der Mission Zero Emission ist es, möglichst klimaschonend zu reisen – wie soll das geschehen?
Die mit Sicherheit größte Herausforderung wird die Routenplanung werden: Komplett CO2-neutral zu reisen wird kaum möglich sein. Die gesamte Strecke ist mit dem Bike allein nicht in vier Tagen zu bewältigen. Knotenpunkte des öffentlichen Verkehrs (Bus/Bahn) müssen von den Teilnehmern in der Planung der Route berücksichtigt werden. Übernachtet wird so gut es geht auf Almhütten am Berg.
Wir werden das Thema Zero Emission im Vorfeld in den Workshops intensiv behandelt, bei dem ein oder anderen Teilnehmer wird es vermutlich ein kleines Aha-Erlebnis auslösen.
Ein persönlicher Tipp von Dir an alle, die mit dem Gedanken spielen, sich zu bewerben?
Du solltest gerne Mountainbiken, Abenteuerlust mitbringen und den ständigen inneren Drang verspüren, unsere Welt ein klein wenig besser zu machen (lacht).
Wichtig ist, sich mit seiner Ausrüstung vertraut zu machen (gefahren wird mit den eigenen Bikes), gesund und fit zu sein und bis zum Sommer fleißig darauf hin zu trainieren. Während des vorbereitenden Workshops in Innsbruck werden wir gemeinsam in der umliegenden Bergwelt unterwegs sein und den Teilnehmern den letzten fahrtechnischen Feinschliff verpassen.
Gibt es in Mailand bei der EXPO auch noch ein spezielles Programm?
Die Teilnehmer werden in Mailand im Österreich Pavillon natürlich gebührend empfangen. Sie sollen und dürfen sich auch gerne beim Einzug ins EXPO-Gelände ordentlich bemerkbar machen – wie das genau geschieht, dürfen die Teilnehmenden im Zuge des Vorbereitungsworkshops selbst planen. Für den Besuch anderer Veranstaltungen und Pavillons ist auf jeden Fall auch genügend Zeit eingeplant.