Schwäbische Alb: 4 Touren für Genießer
Uli Wittmann hat vier Wanderführer über die Schwäbische Alb geschrieben und entdeckt dort immer noch neue Ziele. Kein Wunder, betreut der Schwäbische Albverein doch immerhin 23.000 Kilometer Wanderwege. Uns stellt er 4 seiner Lieblingstouren auf der Alb vor.
„Die Schwäbische Alb ist nur was für Spießer!“ meinte ein Bekannter. Er ist hier noch nie unterwegs gewesen. Das Allgäu hat Schloss Neuschwanstein, Berchtesgaden den Watzmann und die Schwäbische Alm – nun ja, der fehlt ein bekannter Touristenmagnet. Deshalb ist es Zeit, mit diesem Vorurteil aufzuräumen.
Denn die Alb ist etwas für Genießer: Die Fernblicke vom Albtrauf und das Alpenpanorama, das sich hier bei gutem Wetter bietet, sind ein Hochgenuss! Auch kulinarisch bietet die Alb Überraschendes. Lange Fernwanderungen bieten sich hier ebenso an, wie Halbtagestouren mit den Kindern. Immer gibt es unterwegs Relikte aus der langen Geschichte der Alb zu entdecken.
Großreich und Riesenalb
Wer an den Ursprung eines Großreichs wandern möchte, der steigt auf zur Burg Hohenstaufen auf dem Berg Hohenstaufen bei der Ortschaft Hohenstaufen. Nicht schwer zu merken, oder? Hier stand einst die Stammburg der Staufer, welche es bis zum römisch-deutschen Kaiser brachten.
Wo die Alb anfängt und aufhört, lässt sich schwer festmachen. Grob gesagt verläuft sie vom Nördlinger Ries im Nordosten bis nach Tuttlingen im Südweste. Es gibt auch nicht „die“ Schwäbische Alb, sondern das etwa 180 Kilometer lange Mittelgebirge in Süddeutschland ist in etliche Teile untergliedert wie die Riesalb oder das Härtsfeld.
„Auf der Schwäbischen Alb gibt es nur zwei Arten von Wetter: Gutes oder schlechtes!“ erklärte mir ein Einheimischer. Wenn es regnet, gibt es beeindruckende Fossilien im Urweltmuseun Holzmaden zu besichtigen. Für Kinder spannend: Der Burgschatz und der Burggeist der Burg Katzenstein bei Dischingen.
Schöner sind aber natürlich die Sonnentage. Wenn gutes Wetter herrscht, ist die Alb ein Outdoor-Paradies: Kletterer kraxeln die Felswände hoch, Kanufahrer schippern auf den Flüssen dahin, Höhlenfreunde sind unterirdisch unterwegs, Mountainbiker radeln durch die tiefen Täler und Wanderer sind auf dem Albtrauf unterwegs.
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Leisa und Lammfleisch
Oben angekommen, gibt es erst mal Leisa. Damit sind die Linsen gemeint. Mit Saitenwürschtle (Frankfurter; Wienerle) kommen sie auf die Teller. Spätzle, Lammfleisch und Maultaschen in unterschiedlichsten Variationen gehören auch zu den kulinarischen Höhepunkten. Dazu trinkt man einen Täles Wein aus Neuffen, dem höchsten Weinanbaugebiet von Baden-Württemberg und beschließt das Essen mit einem Schnäpsle. Das Obst dazu kommt von den vielen Streuobstwiesen, die es überall auf der Alb gibt. In Schlat, dem Schnapsbrenner-Dorf auf der Alb, lohnt es sich das Hochprozentige zu verkosten.
Ein Kultlokal ist Mutter Franzl in Kuchalb. Wer ein Cafe der Extraklasse sucht, geht nach Königsbronn ins „Ver-Edelt“. Hier ist alles Bio, handgemacht und das Meiste kommt aus der Region. Über dem Cafe befindet sich die sehenswerte Georg Elser Gedenkstätte.
Meine 4 liebsten Touren:
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