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Für euch unterwegs

Skitouren-Tipps im Stubaital

17. Februar 2023
6 Min. Lesezeit
von Matthias Knaus

Die Stubaier Bergführer sind sich sicher: Es gibt kaum ein Gebiet in den Ostalpen, das so vielfältig ist wie das Stubaital in Tirol. Gestaffelt nach der jeweiligen Zeit im Winter und den aktuell vorherrschenden Bedingungen stellt Matthias Knaus als Vertreter der Stubaier Bergführer hier die besten Skitouren vor.

Das Stubaital bietet eine einzigartige Auswahl an Skitouren.
Foto: Matthias Knaus, Stubaier Bergführer
Das Stubaital bietet eine einzigartige Auswahl an Skitouren.
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Die Stubaier Alpen sind riesig. In viele Teilregionen gegliedert, erstrecken sie sich von der Ötz im Westen bis zur Sill im Osten, vom Inn im Norden bis Sterzing und das Passeier im Süden. Bei so einer Ausdehnung verstehen die wenigsten den Zusammenhang zwischen dem Stubai selbst – also dem Tal – und den einzelnen Gebirgsgruppen. Wir leben hier in der Region und sind der Meinung, dass es wohl kaum ein vielfältigeres Tourengebiet in den Ostalpen gibt, das selbst bei schwierigen Bedingungen immer noch Möglichkeiten für gute Skitouren bietet. In einer kleinen Auswahl zeigen wir Unterschiede auf und informieren über jene Touren, die wir ganz persönlich immer wieder aufs Neue faszinierend finden.

In der frühen Saison

Oft stellt man sich zu Beginn eines Winters die Frage, wo man bereits Skitouren gehen kann. Wir unterscheiden dabei grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Ausgangslagen: jener mit viel Schnee und ersten Touren in talnahen Bereichen und jener mit wenig Niederschlag und somit der Notwendigkeit, hochalpines Gelände zu wählen. Das Stubai hat den Vorteil, große Höhenunterschiede aufzuweisen, wodurch es möglich ist, bei beiden Ausgangslagen etwas unternehmen zu können.

Die Abfahrt vom Daunjoch

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Touren am Stubaier Gletscher: Daunkopf

Bereits früh in der Saison öffnet das Skigebiet am Stubaier Gletscher. Abseits der Seilbahnen gibt es mehrere interessante Tourenziele für den Frühwinter. Als „Klassiker“ gilt der Hintere Daunkopf (3.225 m) an der Grenze des Stubaitals zum Sulztal. Auf ihn gelangt man wahlweise vom Skigebiet aus oder – ohne Verwendung von Liften und Seilbahnen – vom Tal aus. Letzteres erfordert eine gehörige Portion Kondition, denn es sind über 1.500 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen – nicht gerade jedermanns Sache zu Beginn einer Saison.

Tipp: Mit Ausgangspunkt an der Station Gamsgarten (2.640 m) über das Daunjoch zum Gipfel. Nach dem etwa zweistündigen Aufstieg kann man nord- oder nordostseitig abfahren und durch einen zweiten Anstieg wieder zurück ins Skigebiet gelangen. Eine Jojo-Tour sozusagen. Wie lange man Jojo spielt, bleibt jedem selbst überlassen.

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Touren im Lärchenwald: Kaserstattalm

Gibt es bereits zu Beginn der Saison viel Schnee, bieten sich die Lärchenwälder im Stubai für Skitouren an. Über Wiesen und Lichtungen, teilweise auch über Forstwege und den Wald selbst, gelangt man zum Beispiel in schönster Weise von der Ruetz im Tal hinauf zur Waldgrenze. Die Kaserstattalm ist zwar kein Gipfel, bietet jedoch sämtliche Vorzüge einer tollen Hochwintertour, und ist dabei kaum lawinengefährdet. Die Alm ist nicht bewirtschaftet, es empfiehlt sich also, eine gute Jause mitzunehmen (Hofläden gibt es einige in der Region!) und genussvoll zu verweilen, mit schönem Blick auf die umliegenden Berge.

Idyllisch – die Tour auf die Kaserstattalm
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Die Hauptsaison

Liegt einmal ausreichend Schnee, sind zahlreiche Touren möglich. Allerdings weisen viele einen hochalpinen Charakter auf und sind aufgrund ihrer Länge und teilweise komplexen Routenführung nicht gerade als trivial einzustufen. Es gibt unzählige Orte, an denen kaum einmal jemand Spuren zieht – mit ein Grund dafür, warum wir unsere Heimatberge für Skitouren dermaßen schätzen.

Die Kalkkögelrunde

Die Kalkkögelrunde

Die Kalkkögel sind eine kleine Gebirgsgruppe unweit von Innsbruck, die – wie der Name bereits verrät – aus schroffen und bizarren Kalktürmen und -gipfeln besteht. Manch einer nennt sie die „Dolomiten Nordtirols“, was hinsichtlich ihres Charakters zwar stimmt, jedoch schon vom Südtiroler Original zu unterscheiden ist. Fakt ist, dass die Kalkkögel einige sehr schöne Touren bereithalten und einen einzigartigen Naturraum darstellen. Sie sind ein Naturjuwel und Ruhegebiet und sollen es wünschenswerterweise auch bleiben. Ein Liftprojekt wird seit Jahren diskutiert, das durch die Kalkkögel getrennte Skigebiete verbinden soll. Wir hoffen, dass es nie umgesetzt wird und noch viele Generationen in den reizvollen  Skitourengenuss der „Kögel“  kommen. Die beschriebene Rundtour bringt umfassenden Einblick und schöne Abfahrten.

Weitere Infos zur Kalkkögelrunde

Skitour auf den markanten Gipfle der Serles

Auf den Altar Tirols: Serles

Auf dem Weg ins Stubai fällt ein Berg ganz besonders auf – die markante 2.718 m hohe Serles, gleich am Eingang des Tals. Als einer der „Stubai7Summits“ wird sie im Sommer häufig bestiegen, im Winter ist sie eine Skitour mit Besonderheiten – allein schon aufgrund ihres Gipfelpanoramas. Wir nützen für eine Begehung gerne die Seilbahn am Koppeneck, von wo aus man in kurzer Zeit den Wallfahrtsort Maria Waldrast erreicht. Am Retourweg kann man hier Rast machen und auf einen erlebnisreichen, meist sonnigen Skitourentag zurückblicken. Sind die Bedingungen besonders gut, kann man die steile Nordrinne abfahren – in dieser scheint äußerst selten die Sonne.

Die Frühjahrssaison

Timing ist alles im Frühjahr, sagt man. Dabei ist unter anderem entscheidend, die Exposition der Tour so zu wählen, dass man bei kalkulierter Aufstiegszeit die Abfahrt zu einem Zeitpunkt beginnt, an dem die Sonneneinstrahlung gerade genug Wirkung zeigt, dass in der Nacht gefrorener Schnee (Harsch) sich in Sulz (viele nennen ihn fälschlicherweise Firn) umwandelt. Sulz liegt auf dem noch immer tragfähigen Harschdeckel und vermittelt einem ein einzigartiges Fahrgefühl.

Früher Aufstieg zur Brennerspitze

Zu Mittag wieder in der Blumenwiese: Brennerspitze

Die Brennerspitze (2.877 m) ist ein tolles Ziel für Frühaufsteher:innen im Frühling und besticht mit einer rasanten Abfahrt über ostseitiges Gelände. Im unteren Teil der Tour gelangt man über eine Forststraße höher. Ist diese bereits schneefrei, schnappen wir uns gerne die E-Bikes und radeln damit entspannt bis zur Schneegrenze.

Weitere Infos zur Brennerspitze

Die Lange – Skihochtour vom Hochstubai ins Alpein

Die Lange: Skihochtour vom Hochstubai ins Alpein

„Die Lange“ gilt bei einheimischen Tourengeher:innen als schönste Skidurchquerung vom Stubaier Hauptkamm ins Alpein. Das Alpein ist das Revier um die Franz-Senn-Hütte. Allein dort finden sich Tourenziele für mehrere Wochen. Will man nicht ganz so zeitig aufstehen, sich dennoch großzügig im vergletscherten Gelände bewegen und bis zum Bier auf der Hüttenbank einen langen Tag draußen sein, dann sei diese Route empfohlen. Sie ist herrlich abwechslungsreich und lässt mehrere Varianten zu. Man kann Gipfel sammeln, über Jöcher und Scharten gehen, Gletscher befahren und in den grünen Wiesen des Oberbergtals seine Tour beenden.

Weitere Infos zur Skidurchquerug "Die Lange"

Skitour auf den Hohen Burgstall

Weitere Favoriten von uns

Wir sind ein Bergführerkollektiv. Jeder hat seine ganz persönlichen Touren, die ihm Besonderes bedeuten. Berge im Stubai, die wir immer wieder gerne im Rahmen einer Skitour erleben sind:

Einkehr- und Restaurant-Tipps

Skitouren sind nicht alles für uns. Wir sind Genießer und schätzen es besonders, nach einer Tour gut zu speisen und damit die Energiespeicher wieder aufzufüllen. Das Stubai ist touristisch geprägt und es gibt eine Vielzahl an Einkehrmöglichkeiten. Einige unserer liebsten Orte sind:

  • Die Tschangelair Alm. Mit eigener Forellenzucht und hervorragendem Forellen-Gröstl.

  • Der Gröbenhof. Familienbetrieb in ruhiger und schöner Lage.

  • Big Mike’s Burger. Direkt an der Bundesstraße mit einem wirklich einzigartigen und hochwertigen Burgermenü.

  • Metzgerei Zorn. Achtung! Nur an Freitagen von 15 bis 19 Uhr. Wer’s schafft, wird begeistert sein.

  • Bottega No. 13. Extrem freundliches Team mit ausgezeichneten Speisen. Unter anderem auch die beste Pizzeria im Stubai, wie wir meinen.

  • Regionale Produkte & Hofläden. In beinahe jedem Stubaier Ort gibt es Hofläden. Macht euch über die Webseite des lokalen Tourismusverbands schlau, besucht die Läden und nehmt hausgemachte Speisen mit auf den Weg. Zuhause könnt ihr die Produkte genießen und euch in schönster Weise an das Stubai erinnern. Auf der Website des Tourismusverbandes Stubai findet man eine Übersicht.

Wellness

Besonders wenn man sich anstrengt und den Herausforderungen einer Tour am Berg entgegentritt, ist es wichtig, sich im Anschluss Zeit für Erholung zu nehmen. Eine sehr gute Möglichkeit dafür bietet die Saunalandschaft im Stubay.

Die Vereinigung der Stubaier Bergführer – unser Gedanke

Die Vereinigung der Stubaier Bergführer folgt dem Netzwerk- und Plattformgedanken und bringt die für sich selbstständigen Bergführer in den Stubaier Alpen zusammen. Wir haben weltweit viel erlebt und schätzen mitunter auch deshalb die Vorzüge unserer Heimat ganz besonders. Uns ist auch der Nachhaltigkeitsgedanke wichtig. Wir begleiten bergbegeisterte Kund:innen im Stubai, weil wir Wege kurz halten möchten, weil wir damit die Umwelt weniger belasten wollen. Unser gemeinsamer Auftritt bürgt für Professionalität sowie die bestmögliche Dienstleistung im Sinne unserer Berufsethik. Schaut euch unser kleines, feines Angebot an Touren hier an und denkt daran, dass unsere wahre Stärke darin liegt, Touren maßzuschneidern.

Weitere Infos zu den Stubaier Bergführern

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