Sommer in den Lechtaler Alpen
Die Bergwelt der Lechtaler Alpen in Tirol ist im Sommer mindestens genauso schön wie im Winter. Mark Buzinkay verrät seine Lieblingstouren in der größten Gebirgsregion der Nördlichen Kalkalpen.
Ein kühler, aber sonniger Morgen bricht an. Ich strecke meinen Kopf langsam aus dem Biwaksack und blinzle hinaus in eine Welt der Berge, steinig und wenig bewachsen. Ich drehe mich nochmals kurz um, aber dann ist es der Hunger, der mich hinaus treibt. Das Wasser, das ich gestern Abend noch aus einer entfernten Quelle geholt habe, kocht und auch das Zopfbrot habe schon gestrichen. Diesen kleinen Luxus gönne ich mir gerne.
Es gibt wenig Vergleichbares zu einem Morgen in den Bergen. Die Luft ist klar, die Sicht stechend scharf. Das Blau ist ganz zart und die Sommertemperaturen erträglich. Eigentlich hatte ich die Nacht hier draußen gar nicht geplant. Aber ich habe das Zeitgefühl verloren, als ich am Abend zuvor auf diesem Grat gesessen und den Sonnenuntergang beobacht habe. Hier in den Lechtaler Alpen habe ich Ruhe – und Platz. Ich mache es mir in meinem Biwaksack so bequem als möglich, die Nacht ist aber dennoch lang. Erst als ich des Kämpfens müde werde, falle ich spät nachts in einen tiefen Schlaf. Mein langes Wochenende geht zu Ende, meine Knochen ächzen, aber das kleine Abenteuer an diesem Grat erfüllt mich bis in die letzte Ritze meines Körpers.
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Ich bleibe noch ein wenig in der Sonne sitzen. Der Tau hat meinen Biwaksack angefeuchtet, aber in der Morgensonne trocknet er schnell. Ich trinke mittlerweile meine zweite Tasse, versorge meine Ausrüstung im Rucksack, kontrolliere eine Druckstelle am linken Fuß und schlüpfe schließlich in die Wanderschuhe. Es geht über einen kleinen Pass und ein langes Tal zurück ins Lechtal. Es braucht nicht viel für ein unvergessliches Wochenende.
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