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Terra Incognita - Eine Expedition zu unbekannten Felstürmen in Sibirien

Aktuelles

2 Min.

02.09.2020

Foto: Red Bull Content Pool

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Der mehrfache Kletterweltcup-Sieger Kilian Fischhuber aus Österreich reiste mit Weggefährten an einen der abgelegensten Orte der Welt. Die geheimnisvollen Felsformationen Ulachan-Sis im tiefsten Sibirien wurden erst kürzlich entdeckt – nun sollten sie erstmals erklommen werden. Wir zeigen euch den eben erst erschienenen Film (23 min)!

Eigentlich wurden die spektakulären Granitpfeiler im sibirischen Hinterland nur durch Zufall entdeckt. Ein Hubschrauberpilot, der eigentlich wilde Rentierherden zählen sollte, hatte Aufnahmen davon gemacht. Nachdem sie der russische Abenteurer Sergej Karpuchin zu Gesicht bekam, machte er sich 2016 als Erster auf, sie zu besuchen.

Sergej, der die neuentdeckte Granitstätte Ulachan-Sis nannte, war nun auch bei Kilian Fischhubers Expedition mit von der Partie. Der ehemalige Sportkletterer aus Österreich wollte der Erste sein, der die mystischen Felstürme erklimmt. Zu diesem Vorhaben begleiteten ihn auch der Deutsche Robert Leistner und die Russin Galya Terenteva.


Zu Fuß durch die Tundra

Schon der Weg dorthin erwies sich als ein Abenteuer für sich. Das Team flog nach Belaja Gora hoch oben im Norden in der Republik Sakha, von wo aus es mit dem Boot etwa 200 km den Fluss Indigirka entlang ging. Es folgten drei kräfteraubende Tage, an denen sich das Team zu Fuß und in Gummistiefeln durch die Tundra kämpfen musste, bis sie schließlich die Felspfeiler erreichten.

Für den 37-jährigen Fischhuber, der als Kletterer sowohl für Wettkämpfe als auch für Projekte am Fels schon viel um die Welt gereist ist, stellte die Expedition eine besondere Herausforderung dar: „Wir hatten die Bilder von Sergej gesehen und dachten, es gäbe mögliche Routen um auf diese Türme zu klettern. Aber bei so viel Anstrengung, um überhaupt dorthin zu gelangen, gibt es sicherlich Momente, in denen man anfängt, an Dingen zu zweifeln.“


Brüchiger Granit

Man nimmt an, dass die seltsamen Felsformationen durch wiederkehrendes Einfrieren und Auftauen zustande kamen, und es sind diese extremen Temperaturschwankungen, die sich auch auf die Qualität des Granits auswirkten, was die Besteigung für das erfahrene Trio noch anspruchsvoller machte.

Robert Leistner, einer der bekanntesten Protagonisten der Elbsandsteinkletterer, der mit dem Klettern von Türmen auf schlecht abgesicherten Routen bestens vertraut ist, bezeichnete eine seiner Erstbegehungen in der sibirischen Wildnis als die „psychisch anspruchsvollste Besteigung“, die er je gemacht hat. „Es gibt keinen Plan B; man muss eine Entscheidung treffen, bevor man den Boden verlässt.“

Die gebürtige Russin Galya Terenteva sagt, dass sie sich ihr ganzes Leben lang an diesen Ort und diese Landschaft, die alle Expeditions-Teilnehmer als UNESCO-Welterbe-würdig ansehen, erinnern werde. „Es ist schwer zu beschreiben – es fühlt sich an, als wäre man in einer anderen Welt. Ich freue mich, dass es diesen Film gibt, der an dieses einzigartige Abenteuer erinnert.“


Veranstaltungs-Tipp

Ihr wollt euch von Kilian Fischhuber selbst von seinem Kletter-Abenteuer mitten in Sibirien erzählen lassen? Dann besucht doch einen seiner Multimedia-Vorträge. Alle Infos und Termine: www.kilian-fischhuber.at.

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