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Welterbestätten der Schweiz, Teil 2

UNESCO: Monte San Giorgio

• 15. November 2017
2 Min. Lesezeit

Die Aussicht vom 1.097 m hohen Gipfel des Monte San Giorgio auf die Gipfel der Luganer Alpen samt Luganersee ist prächtig – doch seine wahren Schätze verbergen sich im Inneren des Bergs: Bis zu 245 Mio. Jahre alte marine Fossile. Wir stellen euch das UNESCO-Welterbe und lohnende Wandergebiet im Detail vor.

Monte San Giorgio Luganersee UNESCO
Foto: Ticino Turismo
Panoramablick von Monte Genersoso über den Monte San Giorgio und Luganersee
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Der Monte San Giorgio liegt zwischen den beiden südlichen Armen des Luganersees im südlichen Tessin und wird nicht von ungefähr als der „Schweizer Saurierberg“ bezeichnet. In seinem Inneren verbirgt sich eine enorme Menge von gut konservierten marinen Fossilen. Seit dem 19. Jahrhundert gilt er als Mekka der Fossilien-Wissenschaftler – mehrere tausend versteinerte Fische und Meeressaurier bis zu sechs Meter Länge haben Paläontologen hier schon zutage gefördert. Im Jahr 2003 wurden der Berg und seine Umgebung deshalb von der UNESCO zum Welterbe erklärt – 2010 wurde schließlich auch die italienische Seite des Monte San Giorgio in die Liste aufgenommen.

Die stark bewaldete Südflanke des Monte San Giorgio. Im Vordergrund die Rebberge von Mendrisio

Doch wie kamen die Fossilien in den Berg? Man vermutet, dass seine Gesteine vor 245 bi 230 Mio. Jahren ein rund 100 Meter tiefes Meeresbecken bildeten. Es handelte sich damals um eine subtropische Region – das Wasser am Grund des Beckens dürfte zudem sehr sauerstoffarm gewesen sein, sodass viele verendete Wirbeltiere von Aasfressern unerreicht blieben. Am Monte San Giorgio wurden zahlreiche vollständige Skelette gefunden – einige mit einer Länge von bis zu sechs Metern – , das macht den Standort für die Forschung der mittleren Trias-Zeit weltweit einzigartig.

Monte San Giorgio Fossilienmuseum Meride
Foto: swiss-image.ch/Remy Steinegger
Archäologischer Fund im Fossilienmuseum von Meride

Eine Auswahl der Funde – versteinerte Tiere und Pflanzen – ist im vom Tessiner Architekten Mario Botta umgebauten Fossilienmuseum in Meride zu sehen. Ein schönes Ausflugsziel. Die Gegend lädt auch zu Spaziergängen durch die Rebberge entlang der stark bewaldeten Südhänge oder zu weiteren Wanderungen ein. Ebenfalls sehenswert: Das Baptisterium im Dorf Riva San Vitale am südlichen Ende des Luganersees – es stammt aus dem 5. Jahrhundert und gilt als ältestes christliches Bauwerk der Schweiz.

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Riva San Vitale
Foto: swiss-image.ch/Renato Bagattini
Riva San Vitale: das Baptisterium aus dem 5. Jh. ist der älteste kirchliche Bau der Schweiz

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  • Fakten zum Monte San Giorgio

    Höhe: 1.097 m

    Kanton: Tessin

    Gebirge: Luganer Voralpen

    UNESCO-Welterbe: seit 2003; hier gibt es ausführliche Infos

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