Melde dich an und erhalte Zugang zu einzigartigen Inhalten und Angebote!


AnmeldenRegistrieren
Abonnieren

Vogelfrei im Oberallgäu: Langer Aufstieg, sanfter Abgang

Aktuelles

2 Min.

12.10.2016

Anzeige

Anzeige

Hinauf steigen, hinab fliegen: Von Hinterstein über den Hindelanger-Klettersteig und per Tandem-Gleitschirm zurück ins Tal nach Oberstdorf im bayerischen Oberallgäu.

Tobias Böck nutzt die Luftströmungen am Schattenberg, um mit dem Tandemgleitschirm an Höhe zu gewinnen. Als der 25-jährige Pilot von Vogelfrei ihn nach oben schraubt, rückt auch der Startpunkt, die Station Höfatsblick am Nebelhorn, wieder ins Sichtfeld. Noch ein paar Mal im Kreis fliegen, die Aussicht genießen und dann gleitet das Tandemgespann wieder in Richtung Oberstdorf hinab.

Mit jedem Meter wird das ameisengleiche Treiben wieder menschlicher, die Zivilisation rückt näher – ein spektakuläres und zugleich entspannendes Ende einer langen Tour. Ihren Ausgang hat sie im Tal von Hinterstein im Landkreis Oberallgäu genommen. Über Mösle- und Untere Nickenalpe (1.304 m) ging es rauf zum Türle, einem kleinen Felsdurchlass über dem Engeratsgundsee (1.878 m). Vom Türle aus ist es dann schon nicht mehr weit zum großen Daumen. Unterhalb des 2.280 m hohen Daumens befindet sich der Einstieg in den Hindelanger Klettersteig. Auf 5 km wartet der Grat mit 30 Türmen und Zacken darauf, überklettert zu werden.


Das könnte dich auch interessieren

Externer Inhalt

Bitte akzeptiere die Marketing-Cookies, um diesen Inhalt zu sehen.

Östlicher und westlicher Wengenkopf (2.235 m) sind schnell überschritten, ein kurzer Sprint zum Nebelhorn (2.224 m) macht das Gipfelquartett komplett. Normalerweise käme jetzt der Graus vieler Bergsteiger: Ein langer und mühsamer Abstieg. Die Lauferei hält sich diesmal jedoch in Grenzen. Über den Gratweg ist die Station Höfatsblick in wenigen Minuten erreicht. Dort starten die Gleitschirmflieger. Auch Tobi Böck legt an der Wiese unter dem Gasthaus seinen weißen Schirm sorgfältig aus, versorgt seine Gäste mit Ausrüstung und erklärt, wie der Start abläuft.

Nach einer kleinen Trockenübung ist es endlich soweit: Böck wartet den richtigen Wind ab und gibt das Kommando zum Start. Nach wenigen Schritten raschelt der Schirm, richtet sich auf und erzeugt heftigen Widerstand, sodass startende Flieger ab diesem Moment fast auf der Stelle laufen. Wenige Sekunden später ist schon Zurücklehnen und Genießen angesagt. „Ab diesem Moment sind die meisten Leute richtig losgelöst“, erzählt Böck in der Luft. Die große Euphorie komme meistens bei der Landung.

„Für mich ist das Fliegen etwas sehr Besonderes und es ist schön, es auch anderen zu ermöglichen“, sagt er über seine Profession. Auch sein elf Jahre älterer Kollege Michael Gebert genießt es, an den Landeplätzen „eigentlich nur fröhliche Gesichter zu sehen“.

Und das obwohl einem Gast schon auch einmal schlecht werden kann. „Das kommt auf die Bedingungen an“, sagt Gebert und vergleicht die Thermik mancher Tage mit unruhiger See. Trotzdem sei es keine Seltenheit, dass er und Böck auch sie wieder für einen weiteren Flug zu Gesicht bekommen. Kein Wunder, denn nicht umsonst verheißt das Fliegen vor allem eins: Grenzenlose Freiheit.


Mehr zum Thema

Hike&Fly am Achensee
Magazin

Per Gleitschirm zurück ins Tal

Insgeheim wünschen wir uns wohl alle ab und zu einen kleinen Schirm, mit dem wir einfach vom Gipfel zurück ins Tal fliegen können. Ein Privileg der Gleitschirmflieger? Nicht unbedingt – am Achensee in Tirol ist Hike&Fly ab sofort auch für Flug-Laien möglich. Lea Hajner hat es ausprobiert.
4 Min.
Fotostrecke Allgäu
Magazin

Allgäu – Die Berge vor meiner Haustüre

Eren Karaman hat die Fotografie schon als Kind begeistert. Nach einer Island-Reise dachte sich der Landschaftsfotograf aus Bayern: „Warum muss ich eigentlich 4.000 Kilometer fliegen um schöne Landschaftsbilder zu machen wenn ich die Berge vor der Haustüre habe?“ So begann er seine Umgebung zu entdecken – mittlerweile ist er jede freie Minute in den Bergen. Uns zeigt er eine Auswahl seiner schönsten Allgäu-Bilder.
1 Min.
Die Regalpspitze
Magazin

Video: Die Berge um Kitzbühel aus der Luft

Die Berge um das Tiroler Städtchen haben weit mehr zu bieten als Hahnenkamm und Kitzbüheler Horn. Am besten bestaunen lässt sich die Schönheit der Region natürlich aus der Sicht des Adlers, aus der Luft. Für alle, die nicht selbst fliegen können, haben wir ein tolles Video parat und präsentieren die passenden Winderwanderungen und Skitouren für die ganz persönlichen Weitblicke gleich dazu.
1 Min.