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Klettern

Warum Klettern der beste Sport der Welt ist

• 22. Juni 2019
2 Min. Lesezeit
von Simon Schöpf

In der Bergwelten-Redaktion haben alle so ihre geheimen Leidenschaften. Bergwelten-Experte Simon Schöpf hängt eben gerne exponiert an den Felsen dieser Welt herum. Hier seine drei (subjektiven) Gründe, warum Klettern der beste Sport der Welt ist. Eventuell auch ein paar mehr.

Remarkables, Neuseeland.
Foto: Simon Schöpf
Ausgesetztheit pur: Der Autor in den Remarkables, Neuseeland.
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1. Weil du durchs Klettern die schönsten Plätze der Welt kennenlernst

Gibt es eine bessere Ausrede, an die genialsten Plätze dieser Welt zu reisen, als des Kletterns wegen? Wieso sonst sollte man in die australischen Grampians, zum Fitz Roy in Patagonien oder in die guten alten Dolomiten pilgern?

Ohne Seil, ohne Kletterpatschln und ohne eine ordentliche Portion Felsfreude macht das doch gar keinen Sinn! Klettern ist einfach der beste Grund, die Welt und fremde Kulturen kennenzulernen, denn: überall gibt es Felsen, doch nirgends zwei gleiche. Downtown Mumbai und downtown Auckland haben beide Starbucks, H&M, Burger-King, you name it, aber nur Indien hat Shangri-La und nur Neuseeland hat Castle Hill.

2. Weil du durchs Klettern die coolsten Leute der Welt kennenlernst

Höttinger Graben, Innsbruck.
Foto: Simon Schöpf
The Crew: Abhängen am Höttinger Graben, Innsbruck.

In den letzten Jahren hat sich meinen geografischer Lebensmittelpunkt recht frequentiert geändert. Jeder Umzug in ein neues Land birgt die gleichen sozialen Herausforderungen: Locals kennenlernen, Sprache lernen, Freunde finden, Gegend erkunden. Wie funktioniert das alles am besten und sogar simultan? Mit Klettern!

Motivierte Menschen mit einer alles dominierenden Felsleidenschaft findet man selbst in den hintersten Winkeln unseres Planeten: Nebraska, Schweden, Wien ... ganz egal, träumerische Felsfreaks gibt’s überall, glaubt mir. Und wenn man mit ebendiesen Freaks die nähere und fernere Umgebung nach Kletterbarem durchforstet, ja dann ist gewiss: man ist angekommen.

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3. Weil du durchs Klettern dich selbst kennenlernst

Rissklettern in Bohuslän, Schweden.
Foto: Simon Schöpf
Motiviertes Rissklettern in Bohuslän, Schweden.

Schon mal im brüchigen Fels sieben Meter über deiner letzten zweifelhaften Zwischensicherung mit gepumpten Unterarmen einen halbdynamischen Reibungs-Plattenzug auf einen rutschigen Aufleger gemacht? Wenn nicht, sehr empfehlenswert.

Beim Klettern geht es im Grunde darum, an unzähligen persönlichen Niederlagen zu wachsen. Ob du die Route rotpunkt durchsteigst, den Gipfel erreichst, die Crux niederprügelst – der Welt könnte nichts egaler sein. Aber für dich persönlich, ganz tief da drinnen, gibt es eben in diesem einen Moment nichts Unwichtigeres, was wichtiger sein könnte. Und das ist gut so – lernt man dabei doch die üblichen Verdächtigen namens Selbsteinschätzung, Selbstüberwindung und Selbstbeherrschung besser kennen. Und das ganz nebenbei.

Klettern an der Moosalm im Ötztal, Tirol.
Foto: Simon Schöpf
Klettern an der Moosalm im Ötztal, Tirol.

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So. Drei Gründe, hieß es von Seiten unserer lieben Chefredakteurin. Doch dabei habe ich noch nicht mal ein Sterbenswörtchen von der befreienden Sinnsuche im Alpinen geschwafelt, nicht die elementare Reduktion auf das Wesentliche gepredigt, nicht den angeborenen Affen in dir geweckt. Auch der kunstvoll gepflegte Masochismus blieb verschwiegen, kein Wort davon, dass es vor dem Fels keine Klassen-, Geschlechter- und Altersunterschiede gibt. Noch gar nicht erläutert, warum Klettern pure Erotik ist und die Protagonisten einfach die schönsten Körper haben. Auch nichts darüber geschrieben, dass du dabei jeden noch so kleinen Muskel trainierst und auch nicht, dass Klettern mittlerweile wie Breitbandantibiotika gegen Rückenschmerzen und Burn-Out verschrieben wird.

Höttinger Graben, Innsbruck
Foto: Simon Schöpf
Abflug im Höttinger Graben ober Innsbruck, Tirol

Und erst die hohe Kunst des Posens! Habe ich schon erwähnt, dass beim Klettern selbst gestandene Männer knallbunte Leggings tragen können und das auch noch super-stylisch ist? Ach ... und genau, dass man sich beim Klettern dem Testosteron-getriebenen Konkurrenzkampf anderer Sportarten entzieht und stattdessen gemeinsam mit anderen Leuten freut, sich gegenseitig anfeuert bis aufs Letzte? Dass man beim Klettern einfach das Leben feiert, die wirklich wichtigen Dinge zu schätzen lernt, eine unfassbar schöne Leidenschaft hat?

Was denkst du darüber? Warum ist Klettern – so wie hier in Mišja Peč, Slowenien – der beste Sport der Welt? Schreib uns!
Foto: Simon Schöpf
Was denkst du darüber? Warum ist Klettern – so wie hier in Mišja Peč, Slowenien – der beste Sport der Welt? Schreib uns ein Kommentar!

Darum ist Klettern der beste Sport der Welt: Weil Klettern kein Sport ist, sondern eine Lebenseinstellung.

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Zur Übersicht: Der beste Sport der Welt ist ...

Natürlich: Eine sehr subjektive Meinung, die hier vertreten wird. Wir denken in der Redaktion selbstverständlich weltoffener, weshalb wir für euch noch viele andere beste (Berg-)Sportarten der Welt gesammelt haben! Welche vertrittst du?

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