Falzarego, Lagazuoi und Cinque Torri: Die Seele der Berge
Im aktuellen Bergwelten-Spezial werden euch von Axel Jentsch-Rabl die schönsten Klettertouren am Falzaregopass vorgestellt. Ein Gebiet von unvergleichlicher Schönheit, aber auch mit einer finsteren Geschichte. Das Heft ist ab 18. April 2019 überall im Zeitschriftenhandel oder ganz bequem per Abo für Österreich, Deutschland und die Schweiz erhältlich. Hier stellen wir euch hier noch mehr zu diesem Teil der Dolomiten vor und zeigen euch die schönsten Wandertouren und Hütten.
Die Dolomiten werden von namhaften und weniger bekannten Bergsteigern, als die schönsten Berge der Erde bezeichnet. Die sagenumwobenen Landschaften mit ihren monumentalen Erhebungen waren Schauplatz eines absurden Stellungskrieges im 1. Weltkriegs, der weder Sieger noch Besiegte kannte. Heute herrscht hier Frieden – und alle wollen hin.
Die Augen können sich nicht sattsehen, wenn man den Valparolapass überschreitet und sich in Richtung Falzaregopass links der 2.752 m hohe Lagazuoi und rechts der Hexenstein, der Sass Stria, erhebt und sich die Dolomiten in all ihrer Pracht öffnen.
Das Gebiet liegt zum Teil im Naturschutzgebiet der Ampezzaner Dolomiten und grenzt an den Naturparks Fanes-Sennes-Prags an. Es erstreckt sich um die Dolomitenpässe Falzarego und Giau, zwischen Val Badia, Agordino und Cortina d’Ampezzo. Die Symbolberge Hexenstein (Sasso di Stria), Lagazuoi, Tofana di Rozes, Averau, 5 Torri, Nuvolau und Croda da Lago prägen das Landschaftsbild.
Dass dieses Naturparadies der Dolomiten vor mehr als 100 Jahren Schauplatz eines schrecklichen Stellungskrieges war, kann man sich nicht vorstellen. Heute wandert man hier friedlich durch das größte Freilichtmuseum des Ersten Weltkriegs, das sich aus den drei begehbaren Frontabschnitten am Lagazuoi, 5 Torri und Sasso di Stria sowie dem Festungswerk Tre Sassi zusammensetzt. Leichte und auch anspruchsvolle Wanderwege führen an Kriegsstellungen entlang, durch Schützengräben und durch eingehend restaurierte Stollen hindurch. Auch heute noch sind die Bauwerke dieses Gebirgskrieges überall an der ehemaligen Front sichtbar. Überall begegnet man auf Wanderungen und Bergtouren Relikten jener schrecklichen Zeit und die ehemaligen Frontwege sind seit vielen Jahrzehnten rot-weiß markierte Wanderpfade oder Klettersteige, die uns unweigerlich an den Wahnsinn dieses Krieges erinnern. Diese historischen Stätten können kostenlos erwandert werden, oder sind mit Bergbahnen erreichbar.
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Der Lagazuoi war das, was Militärhistoriker als „Brennpunkt eines Frontabschnitts“ bezeichnen. In diesen Felsen krallten sich österreichische Kaiserjäger und italienische Alpini fest, denn die Frontlinie verlief direkt quer durch die Südwand des Berges: Oben am Grat saßen die Kaiserjäger, während sich die Alpini von unten über die Cengia Martini vorarbeiteten. Es war ein Krieg, bei dem die Berge zu Festungen wurden. Man bohrte Stollen und baute Tunnels. Die Bohrmaschinen drangen in die Seele des Berges ein – mit einem Ziel: Der Feind sollte weggesprengt werden. Bei einer großen, von den Österreichern ausgelösten Sprengung brachen gut 100 000 Kubikmeter Gestein ab, die Italiener konnten aber nicht von ihrer Bandstellung vertrieben werden.
Das Gebiet ist ein Dorado für Kletterer, Klettersteiggeher und Wanderer. Es zeichnet sich durch seine spektakuläre Lage aus und bietet Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten in Schutzhäusern. Auf den höchsten Gipfeln stehen die Hütten Rifugio Lagazuoi und Rifugio Nuvolau; im Angesicht der 5 Torri und der Tofana di Rozes die Cinque Torri-Hütte und die Schutzhütten Rifugio Scoiattoli und Rifugio Averau, um nur einige zu nennen.
Hier findet ihr nun die Hütten und ihre Zustiege im Detail.
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Rifugio Lagazuio
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Rifugio Scoiattoli
Rifugio Averau
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