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„Wie Brüder im Wind“: Philip-Jaime Alcazar über die Dreharbeiten in Osttirol

Menschen

3 Min.

04.01.2016

Foto: Terra Mater Film Studios

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von Martin Foszczynski

Seit 28. Jänner läuft ein besonderer Film in den Kinos: „Wie Brüder im Wind“ handelt von der Freundschaft eines Jungen zu einem verstoßenen Adler und beeindruckt durch spektakuläre Tier- und Landschaftsaufnahmen. Wir haben mit Producer Philip-Jaime Alcazar von Terra Mater Studios über die Dreharbeiten gesprochen und Touren an den Winter-Drehorten in Osttirol zusammengestellt.
 

„Wie Brüder im Wind“ erzählt die Geschichte eines unglücklichen Jungen und eines aus dem Nest gefallenen Adlers. Lukas, der nach dem Tod seiner Mutter kein Wort mehr spricht und zunehmend in der Natur Geborgenheit sucht, zieht den verstoßenen Vogel auf. Heimlich, da sein Vater erbittert Jagd auf die Raubvögel macht. Adler Abel entwickelt sich prächtig und wird zum Freund des Jungen – der Tag, an dem ihn Lukas seine Freiheit zurückgeben muss, ist aber unausweichlich.
 
So einfühlsam die Story, so überwältigend die Bergkulisse, in der sie – weitgehend im bitterkalten Alpenwinter – spielt. Und so hochkarätig die Schauspieler: Neben dem französischen Star Jean Reno als gutmütiger Förster ist auch Tobias Moretti in der Rolle des Vaters zu sehen.


Producer Philip-Jaime Alcazar über die Dreharbeiten in Osttirol

Bergwelten: Der Film sollte in den europäischen Alpen spielen – warum wurde gerade Osttirol als Drehort ausgesucht?

Philip-Jaime Alcazar: Osttirol bietet für Filmdreharbeiten die ideale Kombination aus Infrastruktur, alpiner Szenerie und Ruhe. Man findet relativ leicht schöne Motive, die gut zugänglich aber trotzdem nicht von Touristen überlaufen sind.
Außerdem fanden die Dreharbeiten im Spätwinter statt. Wir mussten sichergehen, dass wir an den Drehorten noch winterliche Verhältnisse antreffen. Die Schneesicherheit der Region war ein Garant dafür.
 
Welche Szenen wurden denn in Osttirol gedreht?

Sämtliche Winterszenen für den Schauspiel-Teil, abgesehen vom Epilog. Auch ein paar reine Naturszenen wurden in Osttirol gedreht, vor allem in der Nationalpark-Gegend rund um Kals am Großglockner.
 
Was war das Schwierigste an den Dreharbeiten in dieser winterlichen Naturkulisse?

Das Schwierigste war es, Material und Crew an die Drehorte zu bekommen. Daher versuchten wir, besonders schwer zugängliche Orte zu vermeiden. Osttirol ist wie gesagt relativ unberührt vom Tourismus – das kam uns zugute. Selbst in der Nähe von Straßen oder Bergbahnen kann man oft in Ruhe drehen.
Die Drehorte im Wald konnten wir mit Quads über Schneeschuhrouten bedienen – das funktionierte sehr gut. Über der Baumgrenze waren wir auf die Bergbahn in St. Jakob im Defereggental angewiesen. Auch dort trafen wir direkt neben der Bergstation auf unberührte Natur.
 
War die lokale Bevölkerung in die Dreharbeiten involviert?

Ja, die Leute waren überaus kooperativ und motiviert zu helfen. Wir setzten lokale Bergführer bei der Locationsuche ein, das Tourismusbüro St. Jakob half bei allen möglichen Fragen und auch die Bergbahnen im Skigebiet St. Jakob waren sehr entgegenkommend bei Transport von Crew und Equipment.
 
Sie konnten für den Film namhafte Schauspieler gewinnen, allen voran Jean Reno und Tobias Moretti. Waren sie am Osttiroler Set dabei?

Ja, es waren alle Stars vor Ort. Mit ihnen drehten wir sowohl dramatische Szenen im Wald – zum Beispiel einen Wolfsangriff – als auch inspirierende Sequenzen vor atemberaubenden Bergkulissen.
 
Wie haben sie persönlich die Arbeit in Osttirol empfunden? Gab es ein Erlebnis, das besonders hängengeblieben ist?

Auf der Suche nach einem Motiv für die Szene in der der Bub nach seinem Adlerfreund im Wald sucht, stießen wir auf den Schneeschuh-Wanderweg am Erlsbach im Defereggental. Wir waren vom ersten Moment an vereinnahmt von der mystischen Stimmung im winterlichen Wald vor dem atemberaubenden schneebedeckten Bergpanorama. Sowohl die Regie als auch die Produktion wusste sofort: das ist unser Drehort.
 
Bei einigen Szenen, wie dem Kampf der beiden Adler, stockt einem der Atem – kamen bei den Dreharbeiten wirklich keine Tiere zu Schaden? Wie schwierig war es, mit Wildtieren zu drehen?

Natürlich muss man sich bei einer solchen Filmproduktion auch einiger Tricks bedienen. Unser Anspruch war es, die Naturaufnahmen so realistisch wie möglich umzusetzen. Andererseits mussten wir die Aufnahmen letztlich so hinbekommen, wie sie im Drehbuch stehen. Bei der Adlerkampfszene beispielsweise wurden wilde Adler beim Streit in der Luft gefilmt.

 

Am Ende haben wir Aufnahmen von zu Boden fallenden Präparaten hineingeschnitten, damit es so aussieht, als wären die Adler tatsächlich verunglückt. Wir haben bei Terra Mater strenge Richtlinien was das Drehen mit Tieren betrifft. Kein Tier darf aufgrund unserer Dreharbeiten zu Schaden kommen.


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