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Wie der Schmarrn zum Kaiser kam

Alpingeschichte

1 Min.

17.02.2016

Foto: mauritius images / United Archives

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Die Geschichte des Kaiserschmarrns klingt eigentlich ganz und gar nicht kaiserlich. Nicht nur, ist über die Herkunft der Süßspeise wenig bekannt – sie fristete auch lange Zeit ein wenig angesehenes Dasein als Freitagessen und „Arme-Leute-Küche“.

Erstaunlich, dass sich der Schmarrn zum Lieblings-Schmankerl so vieler Wanderer und Skifahrer gemausert hat. Es findet sich kaum eine Hütte in den österreichischen und bayerischen Bergen, wo der Kaiserschmarrn nicht auf der Karte steht.

Legenden, die sich um den Schmarren ranken, gibt es viele – die meisten und plausibelsten spielen im österreichischen Kaiserhaus. Klar ist Kaiser Franz Josef mit von der Partie, wenn es um die Geburtsstunde des Begriffs geht, gelegentlich auch seine „Sissi“, die Kaiserin von Österreich. So soll sie als besonders linienbewusste Frau eine deftige Neu-Kreation des hofeigenen Patissiers verschmäht haben, worauf der Kaiser in die Bresche sprang und mit den Worten: „Na geb' er mir halt den Schmarren her, den unser Leopold da wieder z'sammenkocht hat“ die Kalorienbombe aus Omelettenteig samt Zwetschkenröster beherzt verspeiste. Aus dem „Kaiserinnenschmarrn“ wurde kurzerhand der „Kaiserschmarrn“.

Für viele Bayern ist diese Geschichte natürlich schlichtweg „Schmarrn“ – viel eher hätte die Prinzessin und spätere Kaiserin von Österreich die Köstlichkeit erst aus Bayern zu den östlichen Nachbarn exportiert. Und schließlich ist auch eine Herkunft aus ganz anderen als adeligen Kreisen denkbar: So sei die Leckerei ursprünglich schlicht als bäuerlicher Hausschmarren erfunden worden.

Wem oder was auch immer man Glauben schenken möchte – gesichert, und von Guiness World Records verbrieft, ist, dass der weltgrößte Kaiserschmarrn im Oktober vergangenen Jahres im Tiroler Stubaital fabriziert wurde. Mit 155 Kilo übertraf das süße Ungetüm den bisherigen Rekordhalter aus Wien um gleich 39 Kilogramm. Viel mehr dürfte die permanent auf Diät befindliche Kaiserin Sissi im Durchschnitt auch nicht gewogen haben.

In diesem Sinne: Mahlzeit!


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