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Winterwandern und Rodeln mit meinem Sohn Tobias

Aktuelles

2 Min.

28.12.2022

Foto: Julian Paschinger

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Unser Gastautor Julian Paschinger war mit seinem sieben Monate alten Söhnchen Tobias auf dem Peilstein in Niederösterreich unterwegs.

Zum ersten Mal im Winter-Wunderland: Tobias staunt nicht schlecht, als wir die Wanderung beginnen. Alles weiß! Die Bäume, die Felsen, die Wege und es knirscht bei jedem Schritt. Mama und Papa haben lustige Hauben auf und Hündin Lea wälzt sich im Schnee, als gäbe es kein Morgen. Mit großen Augen und aufgeregtem Brabbeln macht Tobias deutlich, dass es ihm gefällt. Er ist sieben Monate alt und es ist sein erster richtiger Winterausflug.

Die Tour vom Parkplatz in Schwarzensee hinauf zum Peilsteinhaus ist nicht weit und nicht steil. Etwas mehr als zwei Kilometer bei 200 Höhenmetern. Ein breiter Güterweg führt hinauf, die meiste Zeit des Jahres ist er kinderwagentauglich, heute aber tief verschneit.

Deshalb haben wir die Rodel dabei und wollen später mit Tobias hinunterfahren. Bergauf transportiere ich ihn in der Babytrage, dort kühlt er durch meine Körperwärme auch im Winter nicht aus. Kopf, Rücken und Beine hält ein zusätzliches Trage-Cover warm.


Wohin mit dem Kind?

Anfangs habe ich Tobias am Rücken umgeschnallt, Freunde von uns schwören darauf. Mir gefällt es nicht so gut. Ja, es ist angenehmer zum Tragen, als vorne. Babys haben dort auch die etwas bessere Aussicht. Aber ich sehe nicht, was er da hinten so treibt. Ob die Haube über die Augen rutscht, die Nase läuft, der Schnuller verloren geht oder sonstige kleinere oder größere Katastrophen passieren. Immer wieder muss ich Mama Christine bitten nachzusehen was los ist.

Ich wechsle also bald die Trage-Seite und jetzt klappt es besser. Bald hat Tobias so viel von der tollen weißen Landschaft gesehen, dass er einschläft. Wir genießen die Ruhe und stapfen weiter durch den Schnee bergauf. Das Peilsteinhaus am höchsten Punkt ist heute leider ausnahmsweise geschlossen.


Spannende Hütte

Sonst ist das Haus ganzjährig bewirtschaftet, ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle. Wir waren auch vor der Geburt schon öfter hier. Neben gutem Essen, gemütlicher Atmosphäre und einer Aussichts-Plattform kann man viel über das Klettern lernen. Die Felswände und - nadeln an der Nordwestseite des Peilsteins sind legendär. Mehr als 850 Routen und drei kurze versicherte Steige machen das Gebiet zum Hotspot für Kletterer. Und das nur eine Dreiviertelstunde Autofahrt von Wien entfernt.

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Ich freue mich schon, eines Tages mit Tobias hier zu klettern. Jetzt kraxelt er aber erstmal raus aus der Trage und rüber zu Mama, ein Still-Stopp ist fällig. Wir setzen uns dafür unters Vordach der nahe gelegenen Bergrettungshütte und fühlen uns ein bisschen wie in einem Krippenspiel. Statt Weihrauch und Myrrhe gibt's für Tobias noch warmen Brei aus dem Thermobehälter und eine frische Windel – ruckzuck, damit er nicht auskühlt. Jetzt ist er munter, satt und bereit für seine erste große Schlittenfahrt.


Wer bremst, gewinnt

Wir bringen die Rodel in Stellung, rutschen eng zusammen und: kommen kaum vom Fleck. Durch den tiefen Schnee und die schwere Ladung sinken wir immer wieder ein. Lea hüpft aufgeregt um uns herum, an ihren Schlittenhund-Qualitäten muss sie noch arbeiten. Tobias findet das alles sehr lustig, aber irgendwann nimmt die Rodel dann doch etwas Fahrt auf, das höhere Tempo ist ihm nicht geheuer. Nach viel gutem Zureden ist die Stimmung wieder halbwegs stabil und wir fahren im Schneckentempo zurück zum Auto.

Wir lernen: Rodeln mit Baby sollte man langsam angehen. Winterwandern selbst funktioniert aber sehr gut, wenn man die Kleinen warm und satt hält. Die verschneite Landschaft hat Tobias jedenfalls bestens gefallen. Der nächste Winter kann kommen.

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