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Die Erstbesteigung des K2: Ende gut, gar nichts gut

10 Min.

03.09.2024

Foto: MUSEO NAZIONALE DELLA MONTAGNA, FONDAZIONE SELLA/SOLDÀ GINO

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Im Juli 1954 bestiegen Italiener erstmals den K2 in Pakistan. Überschattet wurde der Triumph von einer Debatte um den Top-Alpinisten Walter Bonatti, der als Träger für das Gipfel- Team in 8.000 Meter Höhe beinahe gestorben wäre.

Gibt man einem vierjährigen Kind ein Blatt Papier und einen Stift und bittet es, einen Berg zu malen, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit die Form des K2 zeichnen: ein Dreieck mit zwei gleich langen Schenkeln und darüber vielleicht noch eine Wolke.

Fertig ist das Bild vom perfekten Berg. So, wie der K2 aussieht, nehmen viele Menschen auch im Erwachsenenalter einen Berg wahr: als magisches Dreieck. Alpinistinnen und Alpinisten hat diese unwiderstehliche Form bewogen, der zweithöchsten Erhebung der Erde voller Ehrfurcht den Titel „Berg der Berge" zu geben. Das duldet keinen Widerspruch, und auch das Kind würde nur unwillig den Kopf schütteln, wollte man ihm weismachen, dass ein Berg anders aussehen könne.


„Der K2 ist ein Kunstwerk der Natur, die größte Pyramide unserer Erde und eine Urgewalt aus Stein, Eis und Schnee."

Das sagt auch Hans Kammerlander über den 8.611 Meter hohen Karakorum-Gipfel, den zweithöchsten Berg der Welt. Eine Besteigung konnte der Südtiroler, der durch seine Skibefahrungen von Achttausendern und als langjähriger Seilpartner Reinhold Messners zu den bekanntesten Alpinisten der Gegenwart zählt, diesem Ungetüm erst nach mehreren Versuchen im Jahr 2001 abringen.

Den Namen gegeben hat dem Berg hingegen der aus Schottland stammende Vermesser Thomas George Montgomerie. Dieser wurde vom Britischen Empire nach Indien geschickt, um den Kara-korum zu kartografieren. Ziel dieses Projekts, das als „Große Trigonometrische Vermessung" fast das ganze 19. Jahrhundert andauern sollte, war, die letzten weißen Flecken am indischen Subkontinent zu tilgen. Als Montgomerie im September 1856 seinen Theodoliten nach Norden ausrichtete und die Gipfel durchnummerierte, bezeichnete er den mit der dreieckigen Form als „K2". Das K stand für Karakorum, während die Zahl die Reihenfolge der 35 Gipfel in west-östlicher Richtung angab.

Vierzig Jahre später kamen die ersten Bergsteiger. Die Italiener zog die mächtige Pyramide unwider- stehlich an: Der Herzog der Abruzzen gab 1909 dem späteren Normalweg über den Südostgrat seinen Namen, erklärte den Gipfel aber für „unbezwingbar“. Drei amerikanische Expeditionen verschoben die Latte des Möglichen deutlich nach oben, ehe die finalen Schritte am K2 erneut italienischen Alpinisten vergönnt waren.

Ardito Desio, aufgrund früherer Reisen ein exzellenter Kenner der Region, wurde zum Leiter der Expedition von 1954 ernannt. Schon bei der Beschaffung der Ausrüstung war er akribisch und ließ Lederstiefel mit Innenschuhen und Pelzgamaschen produzieren, dazu leichte Zelte und moderne Sei- le. Zusammen mit 230 Sauerstoffflaschen und einer Menge anderem Material wurde all das in mehr als 400 Kisten verpackt und nach Asien verschifft.

Die Aspiranten, also die Crème de la Crème der italienischen Alpinisten, schickte Desio zu Trainings- lagern ins Wallis. Einer der Auffälligsten dort war Walter Bonatti aus Bergamo: Der 24-Jährige, der bereits die großen Nordwände der Alpen durchstiegen hatte, bestach mit einer unglaublichen Ausdauer. Ungewöhnlich scharf war der Vertrag formuliert, den die elf Ausgewählten unterschreiben mussten: Keiner von ihnen sollte für seine Teilnahme Geld erhalten, alle verpflichteten sich hingegen zu einem strengen Verhaltenskodex, und nach der Expedition galt eine dreijährige Schweigeklausel.

Mitte April 1954 machte sich eine schier endlose Karawane mit mehr als 700 Trägern auf den Weg in den Karakorum. Nach den letzten Ortschaften hinter Askole konnten die Träger nicht mehr verpflegt werden. Ardito Desio musste weitere hundert Träger suchen, damit sie das Mehl für das Fladenbrot, deren Hauptmahlzeit, transportierten. Auch die Sonne wurde zum Problem: Die Träger litten an Augenentzündungen, denn die Schutzbrillen hatte man aus Gewichtsgründen zurückgelassen. Wenn es schneite, froren sie erbärmlich, weil es ihnen an warmer Ausrüstung mangelte.

In Urdukas, dem ersten Lagerplatz auf dem Gletscher, kehrten 120 Träger um. Am Concordiaplatz – von dort sind es vier Stunden bis ins Basislager – blieben nur die Hochträger. Als die Expedition Ende Mai das Basislager erreichte, hatte sie über zwei Wochen Verzug.


Kilometer an Fixseilen

Am Berg kamen die Italiener gut voran: Rasch verlegten sie Kilometer an Fixseilen, um den Nach- schub zu sichern. Am 16. Juni klagte Mario Pùchoz, ein Bergführer aus Courmayeur, im Lager II über starke Halsschmerzen. Guido Pagani, der Expeditionsarzt, diagnostizierte eine Lungenentzündung und verabreichte ihm Medikamente. Mit dem medizinischen Wissen von heute wäre klar, dass Pùchoz an einem Lungenödem litt und nur ein sofortiger Abstieg sein Leben hätte retten können. So starb er bald darauf, und Ardito Desio, der hinter vorgehaltener Hand „il Ducetto“, der kleine Mussolini, genannt wurde, hatte viel Mühe, die Motivation seiner schockierten Kameraden zurückzugewinnen.

Nach vielen weiteren Verzögerungen gelang es den Italienern bis zum 28. Juli, die Lagerkette bis in eine Höhe von 7.620 Metern aufzubauen. Von Lager IX – ursprünglich geplant in knapp 8.000 Me- tern – erschien der Gipfel erreichbar. Für die letzte Etappe hatte Ardito Desio den Bergführer Lino La- cedelli und den ausdauernden Skilangläufer Achille Compagnoni auserkoren, obwohl Bonatti während der Expedition gezeigt hatte, dass er ganz klar der Stärkste auf Steigeisen war und über die größte Erfahrung verfügte.

Während die beiden aufstiegen, gingen Walter Bonatti und Erich Abram hinunter ins Lager VII, um von dort den Sauerstoff über 500 Höhenmeter ins Lager IX zu transportieren. Um den Weg etwas zu verkürzen, war vereinbart, dass Lacedelli und Compagnoni einen tiefer gelegenen Standort wählen. Zum Team gehörte auch der aus dem Hunzatal stammende Amir Mahdi, der ein Jahr zuvor Hermann Buhl die Hänge des Nanga Parbat hinuntergetragen hatte. Buhl hatte damals als Erster den Gipfel erreicht und sich bei einem Stehbiwak im Abstieg schwere Erfrierungen geholt.

Bonatti und Abram konnten Mahdi mit Geld und allerlei Versprechen überreden, am Nachmittag von Lager VIII weiterzugehen. Sie nahmen weder ein Zelt noch Schlafsäcke mit. Mit den Sauerstoff-flaschen, Seilen, Karabinern, einem Reserveventil und einer Lampe folgten sie den Spuren von Lace- delli und Compagnoni in den Schneeflanken des K2. Noch zwei Stunden blieben ihnen, bis es dunkel werden würde, aber von dem Hochlagerzelt war nichts zu sehen. Als sich die grimmige Kälte in Ab- rams Füße zu fressen begann, stellte er seine Last in den Schnee und stieg ab. Walter Bonatti schrieb dazu: „Die Sauerstoffflaschen sind die schweren Lasten und zugleich die wichtigsten, denn sie sind für den Gipfelsturm unerlässlich.“


Vergebliche Suche

Bonatti und Mahdi hatten die 8.000-Meter-Marke erreicht, und die 19 Kilo schweren Flaschen, die die Männer so an ihre Grenzen brachten, wären das beste Mittel gewesen, sich augenblicklich besser zu fühlen. Doch die beiden hatten keine Sauerstoffmasken, vor allem wurden die Geräte für die Gipfelbesteigung gebraucht. Vergeblich suchten die beiden weiter nach dem neunten Hochlager, nach Lacedelli und Compagnoni. Die beiden hatten nicht – wie vereinbart – ihr Zelt auf 7.900 Meter aufgestellt. Im Gegenteil: Sie waren mehr als 250 Höhenmeter Richtung Flaschenhals aufgestiegen.

Auch als Bonatti und Mahdi den Grat hinaufstiegen, der die Südwand von der Ostwand trennt, sahen sie die anderen nicht. Inzwischen war es fast dunkel geworden, und Bonatti rief verzweifelt in die Dunkelheit nach seinen beiden Gefährten, während Mahdi entsetzlich fror. Der Italiener war wie besessen, die Flaschen nach oben zu bringen, weil sonst der wahrscheinlich einzige Gipfelversuch gescheitert wäre. Der gutmütige Hunzaträger hingegen schrie, weinte und wollte nur noch weg von diesem menschenfeindlichen Ort. Mit dem Gewicht auf dem Rücken befand er sich in dem schwierigen Gelände zudem in akuter Absturzgefahr.

Endlich erhielten sie eine Antwort. Lacedelli und Compagnoni wollten wissen, ob die beiden den Sauerstoff bei sich hätten. „Ja“, rief Bonatti.

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„Lasst ihn liegen und steigt sofort ab“, kam als Antwort.„Unmöglich“, schrie Bonatti, „Mahdi kann nicht mehr.“ Dann wurde es still.

In einem Anfall von Wahnsinn begann Mahdi in Richtung der hell leuchtenden Lampe von Lager IX zu gehen. Weit kam er nicht: Als das Licht erlosch und die Stimmen von oben schwiegen, kroch er zurück zu Bonatti.

Lacedelli und Compagnoni gaben später an, sie hätten Rufe gehört und seien der Überzeugung ge- wesen, Bonatti und Mahdi seien umgekehrt. Doch dem war nicht so: Die beiden kauerten nebeneinander in dieser eisigen Nacht in der „Schusslinie“ des Flaschenhalses, über dem Bonatti am Nachmittag die riesigen Seracs hatte hängen sehen. Da die Lampe nicht funktionierte, wäre ein Abstieg Selbstmord gewesen, und weiter hinauf kamen sie nicht. Bonatti beschrieb später eine Begebenheit, wie verzweifelt ihre Situation dort oben war: „Kehle und Lippen brennen. Da durchstöbere ich meine Taschen und finde drei Rahmbonbons. Unsere ganze Habe. Aber ach, der Mund ist vollkommen ausgetrocknet. Wir müssen sie wieder ausspucken ...“

Mit dem Pickel schlug sich der Italiener immer wieder auf seine Gliedmaßen, um wenigstens irgend- wie die Durchblutung anzutreiben.

Die beiden überlebten diesen Albtraum, und mit dem ersten Tageslicht floh Mahdi nach unten, während Bonatti noch wartete, ob sich bei dem kleinen Zelt etwas tat. Da es dort oben still blieb, wankte er mit steifen Gliedern langsam hinunter zu Lager VIII, zu Erich Abram, Pino Gallotti sowie Mahdi und dem Träger Isakhan.

Als Lacedelli und Compagnoni aus dem Zelt krochen, sahen sie zu ihrer Überraschung, dass jemand abstieg. Sie seien fassungslos gewesen, gaben sie später an, dass offenbar jemand die Nacht auf 8.000 Meter Höhe im Freien verbracht haben musste. Danach holten sie die Sauerstoffflaschen, die nur eine Viertelstunde von ihrem Lagerplatz entfernt waren, und begannen den weiten Weg zum Gipfel. Sie ließen nahezu alles zurück, nur etwas zu trinken und ein paar Stück Schokolade nahmen sie mit.

Das Wetter war gut an diesem Tag. Der Himmel stahlblau, fast kein Wind. Mühsam kämpften sich Lacedelli und Compagnoni durch den Schnee und kletterten über die Felsen weiter nach oben. Schon gegen 16 Uhr waren alle sechs Flaschen leer, also kein zusätzlicher Sauerstoff mehr für die beiden vorhanden. Sie gingen trotzdem weiter. Im Nachbericht von 1954 heißt es dazu:


„Das war ein schreckliches Gefühl. Wir waren atemlos, und eine bedrückende Hitze befiel unsere Köpfe und Füße, unsere Beine wurden schwächer, und es wurde schwieriger, sich auf den Beinen zu halten.“

Als Lacedelli und Compagnoni an diesem 31. Juli gegen 18 Uhr, Seite an Seite, Hand in Hand, den Gipfel erreichten, waren sie am Ende ihrer Kräfte. Doch sie waren damit die Ersten, die dieses einzigartige Panorama in alle Richtung sahen.

Bonatti beschreibt diese Momente in seinem Buch „Berge, meine Berge“: „Um 17.30 Uhr steckt Isakhan seinen Kopf zu unserem Zelteingang herein und sagt auf Englisch: ‚Ganz nahe am Gipfel des K2 ist ein Sahib!‘ Wir stürzen hinaus. Es verschlägt mir fast den Atem, und ich werde meiner Erregung kaum Herr: Zwei kleine Pünktchen steigen den letzten Abhang hinauf, langsam, aber ohne anzuhalten – zum Gipfel, im blauen Schein der untergehenden Sonne. 23 Uhr: fünf Herzen im Jubel über den Sieg, Erich Abram, Pino Gallotti, Achille Compagnoni, Lino Lacedelli und ich. Nichts anderes zählt in diesem Augenblick für mich.“ Compagnoni und Lacedelli zahlten jedoch ihren Preis für den Gipfel: Sie kamen – ebenso wie Bonatti – mit schweren Erfrierungen an den Händen zurück ins Lager VIII. Lacedelli wurde später der Daumen amputiert, am schlimmsten aber hatte es Mahdi, den Hunzaträger, erwischt: Er verlor alle Finger und fast alle Zehen.


Eine Nation feiert und diskutiert

Nach dem glücklichen Ausgang am Gipfel wurde der Abschluss im Tal bald umso hässlicher: Zuerst feierte eine Nation noch ihre Heroen. Die Bergsteiger wurden zu einer Audienz beim Papst Pius XII. und bei Staatspräsident Luigi Einaudi eingeladen. Dann stürmten die Menschen im Freudentaumel die Kinos, um „Italia K2“ sehen zu können.

Wer da oben was geleistet hatte, interessierte zu Beginn noch kaum jemanden. Es war aber nur eine Frage der Zeit, bis der Deckel dieses Pulverfasses hochflog. Die Fronten waren dann sehr schnell klar:

Bonatti gegen den Rest des Teams. Die italienische Post hatte in der Woge der Begeisterung nach der Expedition Sondermarken mit Motiven der Erstbesteigung aufgelegt. Als die Kontroverse an Dynamik gewann, zog sie diese wieder zurück – das Thema der italienischen K2-Expedition war fortan zu negativ besetzt.

Ardito Desio veröffentlichte als Expeditionsleiter „seine Sicht“ der Dinge, ohne bei den Ereig- nissen, die sich rund um das Lager IX abgespielt hatten, unmittelbar dabei gewesen zu sein. Aus- gerechnet Bonatti wurde als Saboteur und Nestbeschmutzer beschimpft und wehrte sich sieben Jahre später mit dem Weltbestseller „K2 – die Wahrheit. Die Geschichte eines Falles“. Als ihm italienische Tageszeitungen sogar unterstellten, Mahdi in dieser Nacht im Stich gelassen und selbst einen Teil des Sauerstoffs für sich genutzt zu haben, zog er erfolgreich vor Gericht, wo Mahdi zu seinen Gunsten aussagte. Den Sauerstoff hätten sie beide mangels Atemmasken gar nicht verwenden können. Der verbitterte Bonatti notierte dazu: „Ich bin in dieser Nacht am K2 beinahe gestorben. Aber was mich tatsächlich umgebracht hat, ist dieses halbe Jahrhundert aus Scheinheiligkeit und Lügen.“ Denn bei Licht betrachtet war die Erstbesteigung des K2 nur durch Bonattis aufopfernden Einsatz an jenem 30. Juli 1954 möglich gewesen. Hätten Abram, Mahdi und Bonatti die Sauerstoffflaschen nicht so weit hinaufgetragen, wären Lacedelli und Compagnoni am nächsten Tag nicht einmal in die Nähe des Gipfels gekommen.

Hans Kammerlander geht in der Beurteilung der Expedition noch einen Schritt weiter:


„Das war auch ein Stück weit unterlassene Hilfeleistung, was damals da oben geschah. Es war weniger als eine Viertelstunde bis zu diesem Zelt. Lacedelli und Compagnoni konnten unmöglich am Ende ihrer Kräfte dort oben gelegen haben, sonst hätten sie es am nächsten Tag nicht bis zum Gipfel und zur Erstbesteigung des K2 geschafft. Ihr Zustand muss folglich gut gewesen sein. Auf mich wirkt das rücksichtslos. Die beiden wollten kompromisslos zum Gipfel.“

Für den erfahrenen Alpinisten war die ganz große Leistung bei der Erstbesteigung des K2 nicht die letzte Etappe zum Gipfel, sondern der mühevolle Nachschub zum höchstgelegenen Lager: „Walter Bonatti habe ich immer bewundert. Er war damals noch so jung. Man könnte verstehen, dass er all die Strapazen und das hohe Risiko auf dem Weg zum Gipfel auf sich genommen hätte. Aber er tat das, um anderen zum Gipfel zu verhelfen. Wäre mir das Heldenhafte nicht so zuwider, müsste ich fast sagen, das ist heroisch.“

Die hart geführte Debatte endete erst 2001, als Lino Lacedelli zusammen mit Giovanni Cenacchi das Buch „K2 – der Preis der Eroberung“ schrieb und die wichtige Rolle Bonattis deutlich machte. 2008 – also 54 Jahre nach der Expedition – veröffentlichte der Italienische Alpenverein ein Dossier zu dem „Fall Bonatti“, schloss sich Lacedellis Darstellung an und würdigte Bonattis Beitrag bei der Erstbesteigung des K2.

Das war später Balsam auf die geschundene Seele des „Jahrhundertalpinisten“. Nach der trauma- tisierenden Expedition wurde Walter Bonatti zum Alleingeher, 1965 gab er das extreme Bergsteigen überhaupt auf und widmete sich fortan dem Reisen und Fotografieren.


Buch-Tipp

Hans Kammerlander und Walther Lücker: K2 – Der härteste Berg der Welt

Er gilt unter Alpinisten als weitaus anspruchsvoller als der einzige Berg, der ihn überragt: Der K2 flößt selbst den talentiertesten Bergsteigern Respekt ein. Seit britische Landvermesser im 19. Jahrhundert die höchsten Gipfel der Erde kartographierten, ist die Faszination der Achttausender ungebrochen. Einer, den der Gipfel schon von Kindesbeinen an rief, ist der Extrembergsteiger Hans Kammerlander. Gemeinsam mit dem Journalisten und Fotografen Walther Lücker spürt er dem Mythos des gefährlichsten Berges der Welt nach. Von seiner Entdeckung bis zum heutigen Alpintourismus mit Hightech-Ausrüstung: Die Geschichte des K2 ist voller Triumphe und Tragödien.