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Foto: Elias Holzknecht, Red Bull Media House Publishing
Berg-Know-How

Guide für's Wandern mit Hund

• 6. September 2024
3 Min. Lesezeit

Mit dem eigenen Hund in den Bergen unterwegs zu sein, ist ein vielgelebter Traum. Da man dabei aber nicht nur für sich selbst Verantwortung übernehmen muss, sondern auch für den Hund und sein Verhalten, gilt es, sowohl im Vorfeld als auch während der Wanderung auf einige wichtige Dinge zu achten. Wir zeigen dir, worauf du besonderes Augenmerk legen solltest.

1. Die passende Tour für deinen Hund

Länge und Schwierigkeit der Tour müssen auf den Hund abgestimmt sein.
Foto: Julian Bückers, Red Bull Media House Publishing
Länge und Schwierigkeit der Tour müssen auf den Hund abgestimmt sein.
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Wie bei uns Menschen können auch bei Hunden Kraft, Ausdauer, Geschicklichkeit und Trittsicherheit sowie das Einschätzen von Gefahren trainiert werden. Nur, wer seinen Hund gut kennt und weiß, was er (schon) kann, kann auch die richtige Tour für sich und seinen Hund wählen. Neben der Länge der Tour ist vor allem die Schwierigkeit zu berücksichtigen. Wegpassagen mit Eisenleitern, Trittklammern oder Kletterstellen können zu unüberwindbaren Hindernissen werden, die einen Abbruch der Tour zur Folge haben. Gut trainierte Hunde mit entsprechenden körperlichen Voraussetzungen haben aber selbst in Klettergelände bis zum III. Schwierigkeitsgrad keine Probleme. Die ideale Hundetour gibt es daher nicht. Diese kann nur vom Besitzer selbst gewählt werden.

Für den Anfang haben wir hier aber ein paar einfache Wanderungen mit Hund für dich:

  • 2. Verhalten des Hundes am Berg

    Hunde genießen die Ausflüge in die Berge genauso wie ihre Besitzer. Ist ihr Verhalten aber nicht angebracht, können sie zu einem Störfaktor oder zur Gefahr für andere werden.
    Foto: Nico Scharer, Red Bull Media House Publishing
    Hunde genießen die Ausflüge in die Berge genauso wie ihre Besitzer. Ist ihr Verhalten aber nicht angebracht, können sie zu einem Störfaktor oder zur Gefahr für andere werden.

    Wer mit seinem Hund am Berg unterwegs ist, muss sich darüber bewusst sein, dass der Hund mitunter zu einer Gefahrenquelle für andere Bergsportler, für Weidevieh oder Wildtiere werden kann. Wann der Hund an der Leine zu führen ist, ist meist direkt vor Ort zu erfragen, in Schutzgebieten und im Wald gibt es meist eine generelle Leinenpflicht sowie auch auf Shared-Trails, die von Wanderern und Bikern gemeinsam genutzt werden. Hunde, die Wildtiere aufstöbern und verfolgen, müssen jedenfalls an der Leine geführt werden – ohne Ausnahme.

    Weidevieh auf der Alm – im Besonderen Kühe mit Kälbern – fühlen sich oftmals durch freilaufende Hunde massiv bedroht, was zu gefährlichen Situationen führen kann. Die Verhaltensregeln des Alpenvereins sollte jeder Bergwanderer kennen und vor allem die Punkte in Bezug auf Hunde sehr ernst nehmen. Die wichtigste Regel dabei: Sollte es zu einem Kuhangriff kommen, ist der Hund sofort von der Leine zu lassen, um sich selbst zu schützen.

    Unbedingter Gehorsam ist in schwierigem Terrain besonders wichtig, vor allem dann, wenn der Hund Gefahrenstellen wie Absturzgelände oder Wechten selbst nicht gut einschätzen kann. Ein sofortiges Reagieren auf ein „Steh“ oder ein „Zurück“ kann dem Hund das Leben retten.

    Ein freundliches Verhalten gegenüber Wanderern, Mountainbikern, Trailläufern und Kindern sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Die Bedingungen für die Benützung von Seilbahnen oder Sesselbahnen (z. B. Maulkorbpflicht) sollte im Vorfeld geklärt werden und der Hund mit viel Empathie an den für ihn ungewohnten und mitunter luftigen Transport gewöhnt werden.

    Diese und noch einige weitere wertvolle Tipps findest du in folgendem Artikel:

  • 3. Hüttennächtigung mit Hund

    Ob auch der Hund auf der Hütte übernachten darf, muss Immer im Vorfeld mit dem Hüttenwirt geklärt werden.
    Foto: Sam Strauss, Red Bull Media House Publishing
    Ob auch der Hund auf der Hütte übernachten darf, muss Immer im Vorfeld mit dem Hüttenwirt geklärt werden.
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    Wer eine Nacht auf einer der vielen Berghütten oder sogar eine Mehrtageswanderung mit seinem Hund plant, sollte sich im Vorfeld bei den Hütten direkt informieren, ob der Hund die Nacht auf der Hütte verbringen darf. Tatsächlich ist auf den allermeisten (Alpenvereins-)Hütten eine Nächtigung mit Hund nicht möglich, nur sehr wenige Hütten positionieren sich offensiv als hundefreundlich. Unser klarer Tipp: Ruf auf der Hütte an und frage direkt beim Hüttenwirt, ob du mit deinem Hund übernachten kannst und wenn ja, unter welchen Bedingungen.

    Hier haben wir ein paar Hütten für dich recherchiert, auf denen du mit deinem Hund übernachten kannst. Aber vergiss nicht, auch hier gilt meist der Leitspruch: „Nach vorheriger Absprache":

  • Bergwelten-Podcast, Folge 10: Hund, Mensch und Berg

    Du siehst, das Thema „Wandern mit Hund“ ist komplex und setzt viel Verantwortungsbewusstsein voraus. In unserer Podcast Folge 10 geht es um die Beziehung zwischen Hund und Mensch und wie sich in Begleitung des Hundes auch unser Blick auf die Natur verändert kann. Neben Einblicken zweier Hundebesitzer, die viele Stunden mit ihrem Hund am Berg verbracht haben, erklären die Tierärzte Charles und Linnea Schibalski, worauf man in Punkto Hunderasse, Gesundheit und Training besonders achten sollte.

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