Vinschgau: 7 Tipps für einen abwechslungsreichen Urlaub
Foto: Vinschgau Marketing/Patrick Schwienbacher
Der Frühling in Südtirol hat viele Gesichter – das zeigt sich besonders im Vinschgau: Während auf den hohen Gipfeln noch die letzten Schwünge im Pulverschnee gezogen werden, freuen sich Biker über die trockenen Trails am Sonnenberg und Wanderer über schneefreie Steige. Mit diesen Tipps findest du das richtige Ziel für deinen Frühlingsausflug in der Südtiroler Kulturregion.
1. Mediterran – Genusswanderungen im Tal
Im Vinschgau startet der Frühling immer ein bisschen früher als in anderen alpinen Regionen. Zu verdanken sind die milden Temperaturen der speziellen Lage – die Ortlergruppe und die Ötztaler Alpen schirmen das Tal vor Wettereinflüssen ab. So findet man hier bereits ab Mitte März die ersten schneefreien Wanderwege und Trails zwischen dem Reschenpass und Tschars im unteren Vinschgau.
Die Waalwege
Besonders im Frühling locken die Wanderungen entlang der Waalwege. Diese führen auf meist gleichbleibender Höhe zwischen 700 und 1.000 Metern an sonnigen Nordhängen entlang der historischen Bewässerungskanäle, die zum „immateriellen UNESCO-Kulturerbe“ zählen. Knapp zwei Dutzend dieser Waalwege ziehen sich im Vinschgau am Sonnenberg oder Nörderberg entlang.
Hier vier Waalweg-Wander-Tipps
Tscharser- und Schnalswaal
Berg- und Leitenwaal in Schluderns
Zaalwaal in Schlanders
Frauwaal in Prad am Stilfserjoch
Tipp: Die Waalwege sind sehr abwechslungsreich angelegt und eignen sich wunderbar für Familienwanderungen. Vielerorts gibt es am Wegesrand auch Einkehrmöglichkeiten.
2. Ausdauernd – der Vinschger Höhenweg
Der Vinschger Höhenweg ist insgesamt 108 km lang und führt von der Etschquelle am Reschenpass nach Staben im Untervinschgau. Der Klassiker für passionierte Wanderer lässt sich nicht nur als Mehrtageswanderung, sondern auch in Tagesetappen erkunden. Aufgrund der günstigen Lage und des Verlaufs entlang des Vinschger Sonnenbergs zählt der Höhenweg zu den ersten Weitwanderwegen, die im Frühjahr bei angenehmen Temperaturen begangen werden können.
Die fünf Etappen im Überblick
Start- und Zielpunkt: Staben Dorf, Reschen/Etschquelle
Dauer: 5 Tagesetappen
Gesamtstrecke: 108 Kilometer
Höhenmeter Aufstieg: ca. 5600 Meter
Höhenmeter Abstieg: ca. 4600 Meter
Empfehlung: Unterkünfte im Voraus buchen
Tipp: In Staben kann man das Messner Mountain Museum Juval besuchen – in diesem Privatschloss von Reinhold Messner begeistern sich nicht nur Bergliebhaber für die vielfältigen Ausstellungen rund um den Mythos der Berge.
3. Flowig – der Vinschgau als Bikeparadies
Eine Spezies an Sportlern ist fast das ganze Jahr im Vinschgau anzutreffen – die Biker. Denn für diese ist die Region wahrlich ein Paradies, findet man doch im Vinschgau die längste Bikesaison der Alpen vor. Bereits ab März sind viele der Trails am Vinschger Sonnenberg trocken und befahrbar. Und auch die Bergbahnen transportieren Fahrer und Bikes schon im Frühjahr.
Empfehlenswerte Bike-Trails am Vinschger Sonnenberg
Annenberg Easy Trail
Tschilli Trail
Sonnenberg Trail S2
Patsch mit Propain Trail
Panorama Trail
St. Martin im Kofel Tour
Tipp: Die offiziellen Touren im Vinschgau sind einheitlich beschildert und per GPS erfasst. Die große Anzahl an Trails ist auch dem Konzept der Shared-Trails zu verdanken, bei dem sich Wanderer und Mountainbiker die Wege teilen.
Via Claudia Augusta Radweg
Eine Radstrecke, welche bei Straßenradfahrern bereits im Frühling für Begeisterung sorgt, ist der Via Claudia Augusta Radweg. Entlang der antiken Römischen Handelsstraße können auf 83 Kilometern geschichtsinteressierte Radfahrer unter anderem die höchstgelegene Benediktinerabtei Europas und eine vollständig erhaltene Wehrmauer entdecken. Dabei glänzt die großteils flache Strecke mit historischen Bauten am Wegesrand ebenso wie mit ihrem Panorama.
Der Via Claudia Augusta Radweg auf einen Blick
Start- und Zielpunkt: Reschen, Meran
Gesamtstrecke: 83 Kilometer
Höhenmeter Aufstieg: ca. 262 Meter
Höhenmeter Abstieg: ca. 1.490 Meter
Streckenverlauf: großteils flach oder bergab
4. Alpin – Skifahren und Skihochtouren im Ortlergebiet
Kontrastreich – das ist ein Merkmal des Vinschgaus. Und während man im Tal der Etsch entlangpedaliert und den Waalen entlangwandert, kann man sich kaum vorstellen, dass im Skigebiet Sulden noch Ski gefahren wird. Das Skigebiet liegt in beeindruckender Lage im Nationalpark Stilfserjoch, dem größten Naturpark Italiens, am Fuße des höchsten Berges Südtirols, dem 3.905 Meter hohen Ortler. Das Ortlergebiet und seine Seitentäler zählen mit ihren beeindruckenden Dreitausendern zudem zu den schönsten Ski(hoch)tourengebieten der Alpen.
Tipp: Für alle, die sich im Frühling nicht entscheiden können – Skifahren ist in Sulden am Ortler bis Anfang Mai möglich.
5. Abseits – die stillen Seitentäler des Vinschgaus
Das Langtauferertal, Martelltal, Matschertal und Schlinigtal sind die weniger frequentierten Seitentäler des Vinschgaus – hier lassen sich im Frühjahr besonders gut die Krokusblüte und die ersten Murmeltiere beobachten.
Das Langtauferertal zweigt in Graun am Reschensee ab und ist eines der unberührtesten Täler im Alpenraum. Ins Martelltal fährt man ab Latsch – vom Zufrittsee kann man zur Lyfi Alm am Taleingang wandern und die mächtigen Dreitausendergipfel wie Cevedale und Zufallspitze bewundern. Das Matschertal zieht sich von Schluderns Richtung Ötztaler Alpen. Schlinig ist ein ursprüngliches Südtiroler Dorf, im Sommer Ausgangspunkt für den Aufstieg auf die Sesvennahütte.
Wanderungen zu Hütten und Almen in den Seitentälern
Zur Maseben Hütte in Langtaufers
Zur Lyfi Alm ab Zufrittsee im Martelltal
Am Matscher Ackerwaal zur Matscher Alm
Zur Schliniger Alm
Tipp: Matsch gehört zu den offiziellen Bergsteigerdörfern und steht für einen umweltverträglichen und naturnahen Tourismus.
6. Kulinarisch – am Berg und im Tal
Der Vinschgau weiß auch kulinarisch zu überzeugen: vom regionstypischen Brot "Vinschger Paarl" über Spezialitäten aus der Vinschger Marille und Palabirne bis hin zum Alm-Käse und dem Wein lassen die Schmankerl Kulinarikherzen höher schlagen. Einkaufen kann man in regionalen Betrieben und Sennereien, auf den Almen und Hütten. Währenddessen verwöhnen Restaurants im Tal ihre Gäste mit, unter anderem, typisch Südtiroler Gerichten.
Tipp: Nicht verpassen darf man die Kastelbeller Spargelwochen – jährlich von Mitte April bis Ende Mai dreht sich hier alles um den frischen Spargel und den lokalen Wein. Weitere traditionelle Märkte und wöchentlich stattfindende Frühlingsveranstaltungen findet man auf der Homepage des Vinschgau.
7. Nachhaltig – Urlaub ohne Auto
Unkompliziert und entspannt geht es mit der Gästekarte VinschgauCard durch Südtirol. Ob Bus oder Bahn, mit der VinschgauCard können alle öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos genutzt werden.
Den Vinschgau radelnd erleben
Dank der Fahrräder, die an ausgewählten Bahnhöfen zum Ausleihen bereitstehen, können auch Kurzentschlossene den Vinschgau am Rad erkunden. Das angenehme daran, die Leihräder können an verschiedenen Standorten retourniert werden und die Radtour – dank Vinschgerbahn – gemütlich abgekürzt werden.
Tipp: Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum Reschen fahren, dort ein Rad ausleihen und im Anschluss entlang der Etschradroute in Richtung Meran fahren und dabei den malerischen Vinschgau genießen.
Lage und Anreise
Der Vinschgau liegt im westlichen Teil Südtirols und erstreckt sich von der Etschquelle am Reschenpass bis nach Tschars, am Eingang des Schnalstals.
Per Bahn geht es über den Brenner und Meran bequem in den Vinschgau. Alternativ gibt es auch direkte Zugverbindungen von Berlin, Frankfurt, Stuttgart, Köln, Düsseldorf, Wien, Zürich oder Graz nach Innsbruck oder Landeck. Von dort kann man bequem mit einer neuen direkten Busverbindung von Landeck nach Mals in den Vinschgau fahren.
Mit dem PKW reist man von Deutschland und Österreich über den Reschenpass oder Meran in den Vinschgau, von der Schweiz über den Ofenpass nach Taufers im Münstertal.
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