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Zuckerhütl vom Skigebiet Stubaier Gletscher

Zuckerhütl vom Skigebiet Stubaier Gletscher

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Tourdaten

Sportart
Skitouren

Anspruch
WS+ Leicht
Dauer
3:00 h
Länge
4,9 km
Aufstieg
850 hm
Abstieg
2.500 hm
Max. Höhe
3.507 m

Details

Beste Jahreszeit: Januar bis Juni
November bis Dezember
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    Der höchste Gipfel der Stubaier Alpen, das Zuckerhütl mit 3.507 m, ist mit Liftunterstützung bis zum Skidepot einfach, dann schwer zu erreichen. Denn der kurze aber steile Gipfelgrat darf nicht unterschätzt werden.

      Anfahrt
      Mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln zum Parkplatz der 3S-Eisgratbahn (der erste Parkplatz gleich links am Beginn des Gletscherskigebietes). Während des Skibetriebes (bis Ende Mai/Juni) beginnt der Betrieb um 8:30 – wer im Frühjahr unterwegs ist sollte, unbedingt um diese Zeit starten. An der Kassa unmittelbar neben dem Eingang kauft man eine Tourenkarte: mit dieser kommt man mit den beiden Stationen der 3S-Eisgratbahn (kein Umsteigen nötig) zur Bergstation Eisgrat und weiter mit der Gondelbahn-Schaufeljoch zum Startpunkt – in der Tourenkarte inkludiert ist ebenso der Schlepplift Gaiskarferner für die Rückkehr.

      Als „schnelle Halbtagestour“ verschrien wird die Skihochtour auf das Zuckerhütl gerne unterschätzt. Die geringen Aufstiegshöhenmeter in unmittelbarer Nähe zum Gletscher-Skigebiet täuschen darüber hinweg, dass es sich um eine ernsthafte Tour im hochalpinen Gelände handelt. Auch wenn v.a. an den Wochenenden viele Tourengeher unterwegs sind, muss man sich im Klaren sein, dass man sich im vergletscherten Gelände bewegt.

      Bei viel Andrang am Gipfegrat kommt zu den technischen Schwierigkeiten (im Frühjahr nur mit Steigeisen/Pickel, WS) noch der Stress durch andere Bergsteiger hinzu, sodass sich oft chaotische und gefährliche Szenen abspielen.

      Anstieg
      Vom Schaufeljoch geht es zuerst am Gaiskarferner auf der Piste 5 entlang dem Schlepplift zu dessen Talstation. Hier verlässt man den gesicherten Skiraum und fährt eine breite Rinne ab, die man zum Beginn des Pfaffenferner querend verlässt. Im ebenen Gelände wird aufgefellt und man bereitet sich für die Gletscherbegehung vor – auch wenn die Spaltengefahr auf den Gletschern zum Zuckerhütl gering ist, empfehlen wir ganz klar den Gurt anzuziehen und die restliche Gletscherausrüstung griffbereit zu haben.

      In einem sanften Rechtsbogen geht es über eine kurze Steilstufe (oft Harscheisen angenehm) auf das obere Plateau des Pfaffenferners, auf dem man bald das erste Etappenziel, das Pfaffenjoch (3.208 m) als logischen Übergang sieht.

      Über dieses betritt man den Sulzenauferner, der flach ansteigend unter dem Fuß der Zuckerhütl N-Flanke gequert wird. Bei guten Verhältnissen wird durch diese kurze Flanke von versierten Skibergsteigern gerne aufgestiegen und mit Ski abgefahren – durch den Gletscherrückgang ist die ehemalige „Eiswand“ aber stark abgeschmolzen.

      Bald sieht man den Pfaffensattel 3.340 m und die meist vorhandene Aufstiegsspurt teil sich: rechts (südöstlich) ansteigend geht es zum Tourenziel, geradeaus kommt man zum Gipfel des Wilden Pfaff, 3.456 m. Eine mehr als lohnende Alternative v.a. bei viel Andrang am Zuckerhütl-Gipfelgrat, denn das Zuckerhütl ist v.a. ob seiner eleganten Form bekannt und vom Wilden Pfaff aus kann man diese wunderbar genießen.

      Man geht aber weiter zum Skidepot am Fuß des O-Grates, wobei genügend Abstand zu den nach Süden stark ausgeprägten Wechten zu halten ist. Das Skidepot lieber etwas tiefer und vor allem nicht in Falline der weiteren Aufstiegsroute wählen!

      Die Skier werden nun versorgt und meistens sind für den Weiterweg Steigeisen und ein Pickel sinnvoll. Da bei viel Betrieb auch der eine oder andere Schneebrocken herunterfällt, ist auch das Tragen eines Helmes (Steinschlag- oder Skihelm) eine gute Idee. Man folgt den meist vorhandenen Trittspuren rechts (nördlich) des felsigen Grates. Zuerst flach und breiter, steilt sich das Schneefeld etwas auf und verengt sich in felsigem Gelände, bevor man das Gipfelkreuz erreicht.

      Das Zuckerhütl ist bis zum Skidepot zwar eine einfache Gletscherskitour, der Gipfelgrat darf aber keinesfalls unterschätzt werden – im Zweifelsfall einen Bergführer engagieren! Ohne. eine komplette Seilsicherung wird sich hier nur wohl fühlen, wer mit Steigeisen und Pickel im ca. 45° steilen felsdurchsetzten Schnee- oder Firngelände sicher unterwegs ist – und das u.U. bei viel Verkehr durch andere Bergsteiger.

      Abfahrt
      Allzuviel Zeit darf hier ohnehin nicht vertrödelt werden, denn bei der Abfahrt entlang der Aufstiegroute möchte man – zumindest im Frühjahr – den perfekten Firn nicht verpassen. Bis zum Pfaffenjoch hält sich das Vergnügen in Grenzen, dann ist das Gelände aber ideal für flotte Schwünge in zischendem Firn (oder natürlich staubendem Pulver – aber anfangs gerne auch windgepressten Schnee…), bis man unterhalb der Mulde, die zur Talstation des Schleppliftes Gaisskarferner führt, wieder auffellt und den kurzen Gegenanstieg angeht. Mit der Lift-Tourenkarte darf man sich gemütlich hochziehen lassen, bevor man entlang der Pisten des Gletscher-Skigebietes Richtung Tal schwingt.

      Solange der Fernau Sessellift geht, ist es fast besser, mit dem Sessellift am Gaiskar zum Fernaujoch hinauf zu fahren und mit den Skiern bis zur Talstation der 3S-Bahn zu fahren. Wenn der letzte Teil ab der Dresdner Hütte ins Tal nicht mehr möglich ist, kann man auch mit der Gondel nach unten fahren.

      Später im Frühjahr empfiehlt es sich auf den letzten Teil – die Skiroute 14 Wilde Grub’n bzw. 26 Fernau – zu verzichten und mit der Bahn zurück zum Ausgangpunkt zu fahren (bitte Sperrungen beachten).

      Die alternative Abfahrt über den Sulzenauferner ist skifahrerisch absolut empfehlenswert, verlangt aber den versierten Skihochtourengeher, da hier eine wesentlich höhere Spaltensturzgefahr besteht und sowohl der folgende Aufstieg über das Beiljoch bzw. die weitere Abfahrt über die Sulzenauhütte ist anspruchsvoller.

      Die wichtigsten Infos in Kürze: 

      • Seilbahn: erste Bahn 8:30 Uhr bzw. ab Anfang Mai fährt die Bahn schon um 8:00 Uhr, Revisionszeiten im Frühjahr beachten

      • Stützpunkt: keiner, ev. Dresdner Hütte 2.308 m im Skigebiet

      • Startpunkt: Bergstation Schaufeljoch 3.170 m

      • Höhenmeter Aufstieg: 850 Hm (700 Hm vom Anfellplatz bis Gipfel Zuckerhütl + 150 Hm Gegenanstieg ins Skigebiet)

      • Höhenmeter Abfahrt: bis 2.500 Hm (400 Hm zum Anfellplatz + 700 Hm Abfahrt Zuckerhütl + max 1.400 m auf Pisten ins Tal)

      • Zeit: je nach Verhältnissen und Andrang am Gipfelgrat gute 3 h zum Gipfel, Abfahrt (mit Gegenanstieg) ca. 2,5 h

      • Schlüsselstelle: der Gipfelgrat

      • Ausrüstung: Standard-Gletscherausrüstung, Seil, Steigeisen, Pickel, bei viel Andrang Helm

      • Alternative Touren/Varianten: Wilder Pfaff / Abfahrt über den Sulzenauferner und über das Beiljoch zurück ins Skigebiet, Aufstieg und/oder Abfahrt ohne Liftunterstützung vom Tal über die Sulzenauhütte

      • Lokale Experten: Bergsteigerschule Stubai

      💡

      Im Stubaital findet man einige Experten vor Ort, welche alle Aufstiegs- und Abfahrtsvarianten auf das Zuckerhütl anbietet. Diese Tour wurde vom Berg- und Schiführer Sepp Rettenbacher aus Fulpmes beschrieben.

      Anfahrt

      Von Innsbruck über die A13 Richtung Brenner (mautpflichtig). Ausfahrt Schönberg. Weiter ins Stubaital und bis hinein in den Talschluss in Mutterberg.

      Parkplatz

      Parkplatz Stubaier Gletscherbahn, Talstation Eisgrat-Bahn (1.695 m)

      Öffentliche Verkehrsmittel

      Mit der Bahn nach Innsbruck. Weiter mit dem Linienbus Nr. 590 direkt zur Talstation Mutterberg. In der Hauptsaison (Anfang Oktober - Anfang Mai) können Fahrgäste mit Wintersportausrüstung die Busse zwischen Schönberg und Mutterbergalm kostenlos nutzen.

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