Das Gesäuse: Steiler Fels, wildes Wasser
Das Gesäuse fasziniert und begeistert seit Jahrhunderten. Heute ist der Gebirgsstock Österreichs jüngster Nationalpark, ein Eldorado für Kletterfreunde, ein Geheimtipp für Genießer und Heimat des Bergsteigerdorfes Johnsbach. Autorin Christina Geyer hat für das Bergwelten-Magazin (Ausgabe August/September 2019) ein ganz persönliches Bergportrait geschrieben.
Das aktuelle Bergwelten Magazin ist ab 18. Juli 2019 überall im Zeitschriftenhandel oder ganz bequem per Abo für Österreich, Deutschland und die Schweiz erhältlich.
Das Gesäuse bietet auf kleinem Raum eine unglaubliche Vielfalt: vom wilden Wasser der Enns, das sich sprudelnd und rauschend seinen Weg durch das Gestein gegraben hat, von üppigen Bergwiesen bis hin zu steil aufragenden Felswänden hat dieser einzigartige Gebirgsstock in der Steiermark alles zu bieten, was das Bergsteigerherz erfreut. Wasser und Fels - eine Kombination, die man hier hautnah erleben kann.
Das Bergstegierdorf Johnsbach
Die steil aufragenden Felswände des Gesäuses, fester Kalk und bizarre Karstformen lockten die Kletterelite schon vor 150 bis 170 Jahren in die Gesäuseberge. Viele von ihnen waren allerdings zu wagemutig, fanden einen frühen Tod und sind am Bergsteigerfriedhof in Johnsbach begraben. Noch heute ist Johnsbach ein Bergsteigerdorf wie aus dem Bilderbuch: der Ort liegt versteckt an der idyllischen Südseite des Gebirgsstockes, gemütliche Gasthäuser sorgen für die richtige Bergsteigerverpflegung und von hier erreicht man die Mödlinger Hütte ebenso wie die Heßhütte.
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Die Hütten im Gesäuse
Hütten am Berg sind nicht nur nette Einkehrstätten, sie erfüllen auch eine wichtige Schutzfunktion. Vor allem, wenn das Wetter schlecht wird, was im Gebirge sehr rasch gehen kann, findet man in einer der Hütten Unterkunft und Verpflegung. Die Heßhütte am Fuße des Hochtors etwa war schon des öfteren lebensrettend für den ein oder anderen Bergsteiger. Auch die Haindlkarhütte auf der Nordseite ist Bergsteigerunterkunft und die Mödlinger Hütte trägt zudem das Prädikat „Mit Kindern auf Hütten“.
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Legendär: der Peternpfad
Die Berge im Gesäuse sind zwar nicht extrem hoch, dafür aber extrem formschön, abwechslungsreich und durchaus anspruchsvoll. Der Peternpfad etwa führt als echte alpine Klettertour bis zum II. Schwierigkeitsgrad auf den höchsten Gipfel des Gesäuses, das Hochtor.
Leichter gelangt man auf das Hochtor, wenn man den Normalweg über die Hesshütte wählt. Die Aussicht vom Gipfel ist wunderschön und jeder, der im Gesäuse ist, sollte einmal auf dem Hochtor stehen.
Der Wasserfallweg
Leitern, Steine, Stufen... der Wasserfallweg ist ohne Zweifel einer der spannendsten Anstiege auf die Hesshütte. Wer möchte, kombiniert die Tour mit der Besteigung der Planspitze.
Gemütlicher ist der südseitige Anstieg zur Hesshütte, den man mit dem Hochzinödl kombinieren kann.
Rosskuppenkante und Kirchengrat
Bergsteigen im wahrsten Sinne des Wortes, wo man Füße und Hände gleichermaßen braucht, ist im Gesäuse mehr als nur eine Worthülse. Richtig zum Klettern wird's dann allerdings schon an der Rosskuppenkante und am Kirchengrat.
Haindlkar und Gsengscharte
Die Nordseite des Gesäuses ist steil und wild. Ausgehend von Gstatterboden geht es hinauf zur Haindlkarhhütte und anspruchsvoll weiter auf die Gsengscharte.
Hüttenhopping im Gesäuse
Seit einige Jahren gibt es die durchgehende Gesäuse-Hüttentour. Sie beginnt in Admont und führt in 6 Etappen einmal rund ums Gesäuse wieder zurück zum Ausgangspunkt. Dabei nächtigt man ausschließlich auf den Hütten der Region und legt am Tag im Schnitt 15 bis 16 felsige Kilometer zurück.