Die 10 schönsten Touren im Gesäuse
Markante Gipfel, hochwertiger Fels, die rauschende Enns: Seit jeher zieht das Gesäuse Alpinisten an und wird daher auch „Universität des Bergsteigens“ genannt. Wir zeigen dir die 10 schönsten Wander- und Bergtouren in Österreichs jüngstem Nationalpark.
„Wildes Wasser, steiler Fels“ - der Nationalpark Gesäuse wurde im Jahr 2002 ins Leben gerufen und besticht mit außergewöhnlicher Vielfalt an Lebensräumen auf 12.000 Hektar Fläche: Im Talboden gestaltet die Enns durch die Kraft des Wassers ihre Schotter- und Sandbänke immer wieder neu. Schier undurchdringliche Schluchtwälder, sonnige Almen und karge Gipfelregionen sind Heimat unzähliger Tier- und Pflanzenarten. Viele davon kommen ausschließlich hier vor.
Das Gesäuse blickt auf eine lange Alpinismustradition zurück. Der Ort Johnsbach zählt zu den Bergsteigerdörfern der ersten Stunde. Zahlreiche Hütten ermöglichen tolle Überschreitungen, die Wanderwege sind perfekt markiert und beschildert. Viele Kletterrouten wurden in den vergangenen Jahren saniert.
Inhalt
1. Rauchbodenweg
Beginnen wir in der unteren Etage: Am Rauchbodenweg wandert man gemütlich entlang der Enns. Zahlreiche Infotafeln vermitteln Wissenswertes über das Gebiet. Der Nationalpark-Pavillon in Gstatterboden bietet eine Dauerausstellung und Gastronomie. Auch der lebendige Weidendom an der Abzweigung ins Johnsbachtal ist einen Besuch wert.
2. Hartelsgraben
Die Wanderung in den Harteslgraben folgt einer Forststraße, die noch aus Zeiten stammt, in der die Schluchtwälder wirtschaftlich genutzt wurden. Heute darf sich der Wald hier wieder ganz ohne menschlichen Einfluss entfalten. Auf der Sulzkaralm mit ihren artenreichen Wiesen kann man sich entscheiden, ob man über den Sulzkarkopf zur Hesshütte weiterwandern möchte.
3. Johnsbacher Höhenweg
Aussichts- und abwechslungsreich gestaltet sich der Johnsbacher Höhenweg mit Station auf der wunderschön gelegenen Mödlinger Hütte, die man vom Gasthof Donner am Ortseingang von Johnsbach aus erreicht.
4. Panoramatour Hochzinödl
Das Hochzinödel gilt als perfekte Sonnenuntergangstour. Ausgangspunkt ist die Hesshütte, zu der man über einen schönen Wanderweg von Johnsbach aus gelangt.
5. Hochtor
Das Hochtor ist mit 2.396 Metern die höchste Erhebung der Ennstaler Alpen. Die Besteigung von der Hesshütte aus erfordert Trittsicherheit. Der Abstieg durch das Schneeloch schließt die Tour zu einer abwechslungsreichen Runde.
6. Hochtor über Peternpfad
Für den Peternpfad braucht es absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Klettererfahrung. Wer diese Fähigkeiten mitbringt, erlebt mit diesem Anstieg auf das Hochtor wohl eine der schönsten Touren im gesamtem Gesäuse.
7. Überschreitung Planspitze
Die Überschreitung der Planspitze über den Wasserfallweg mit Rast auf der Hesshütte im Abstieg nach Johnsbach verspricht ebenfalls ein unvergessliches Bergerlebnis. Wichtig für die Planung: Hier müssen Klettersteigpassagen und ungesicherte Kletterstellen bis zum 1. Schwierigkeitsgrad bewältigt werden.
8. Gsengerschartenrunde
Ziemlich versteckt auf der Nordseite der Hochtourgruppe liegt die Haindlkarhütte, eine willkommene Einkehrmöglichkeit auf dieser einsamen Bergtour. Auf dem Weg kann man Gämsen und Kletterer in den zerklüfteten Felsen beobachten.
9. Überschreitung Großer Buchstein
Ausgehend von Gstatterboden geht es hinauf zum Buchsteinhaus, das nicht nur eine fantastische Aussicht, sondern seit dem Neubau auch jede Menge Komfort bietet. Eine Übernachtung ist für diese lange und fordernde Tour anzuraten. Die Überschreitung des Buchsteins erfordert zudem Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Erfahrung.
10. Geo-Klettersteig Silberreith
Am Stahlseil gesichert durch die Erdzeitalter aufwärts reisen: Der Geo-Klettersteig Silberreith ist Klettersteig und Themenweg in einem. Infotafeln geben Einblick in die Zeit, als das Gesäuse noch im Meer lag und Korallen am Aufbau der heutigen Kalkberge beteiligt waren. Die Schwierigkeit liegt bei einem moderaten C und die Aussichten sind grandios.
Tipps für Weitwanderfans
Für alle, die das Gesäuse besonders intensiv erkunden möchten, empfehlen wir folgende zwei Weitwanderwege, auf denen du von Hütte zu Hütte unterwegs bist. Auf dem Luchs-Trail gelangst du sogar bis in den benachbarten Nationalpark Kalkalpen.
Gut zu wissen
Infostellen
Das Infobüro in Admont ist für viele Gäste die zentrale Anlaufstelle. Hier erhält man sowohl touristische wie auch fachspezifische Informationen rund um den Nationalpark aus erster Hand.
Das Erlebniszentrum Weidendom befindet sich an der Abzweigung ins Johnsbachtal. Es besteht aus einem lebendigen Bauwerk am Ufer der Enns.
Im Nationalpark Pavillon Gstatterboden darf man sich neben einer Infostelle vor allem auch auf die Ausstellung „Planspitze – Berg der Gegensätze“ freuen.Anreise
Die Anreise mit der Bahn ist umweltfreundlich und stressfrei: Ab Wien geht es an Wochenenden und Feiertagen zweimal täglich ins Gesäuse, freitags außerdem per Schnellzug hin – mit Retourverbindung am Sonntag. Am Wochenende fährt verdichteter Regionalverkehr in der Region mit zwei Direktverbindungen ab Attnang-Puchheim.
Von Graz kommt man bequem nach Liezen und von dort etwa stündlich mit dem Bus nach Admont.Mobil vor Ort
Mit dem Gesäuse-Sammeltaxi ist man vor Ort im gesamten Nationalpark mobil. Ein Anruf unter +43 3613 21 000 99 genügt und innerhalb der Betriebszeiten (Mai, Juni, Oktober je Fr-So und Feiertage von 8-20 Uhr; Juli, August, September tgl. 08:00 bis 20:00 Uhr; letzte Fahrtbestellung je 19 Uhr) kommt man von Mai bis Oktober zu jedem beliebigen Ziel im Nationalpark Gesäuse, ganz ohne Fahrplan und Haltestellen!Parken im Nationalpark
Die Parkplätze im Nationalpark sind kostenpflichtig – die Tagesgebühr beläuft sich auf EUR 6.-. Dabei ist Kartenzahlung und Abwicklung via EasyPark möglich, Barzahlung erfolgt allerdings nur mit Münzen!