Kajak- und Kanutour Gail: Von St. Daniel bis Nötsch

In Kötschach-Mauthen verlässt die Gail das tief eingeschnittene Lesachtal und fließt durch ein hügeliges Becken zwischen hohen Bergen. Links säumen die Gailtaler Alpen das Tal, rechts die Karnischen Alpen, das Grenzgebirge zu Italien. An der Fußgängerbrücke bei St. Daniel beginnt die nur auf den ersten Kilometern sportliche Kanutour, auf der sich aber auch jeder Wildwasseranfänger wohl fühlen dürfte. Seit einigen Jahren hat man durch geschickten Einbau von Felsblöcken die früher begradigten Ufer aufgelockert. Inseln, Altarme und Kiesbänke sorgen für eine naturnahe Flussökologie. Diese Maßnahmen dienen dem Hochwasserschutz und begeistern jeden Paddler. Die vielen kleinen Kehrwasser und Schwallstrecken locken zum Einschwenken und Surfen. Kleine Blockstrecken sorgen für Kurzweil und die alpine Bergkulisse der weit über 2.000 m hohen Gipfel tun ihr Übriges, um die Fahrt zu versüßen.

Bis Kirchbach hat man auf dem Fluss viel Zeit verbracht. Kiesbänke locken zu einer schnellen Brotzeit. Bei der Weiterfahrt rückt das Skigebiet Sonnenalpe Nassfeld auf der rechten Talseite in den Blickpunkt. Ein Radweg begleitet die gesamte Gail. Alternativ bietet sich auch die Bahn zur Rückholung des Fahrzeigs an, obwohl nicht alle Bahnstationen nah am Wasser sind. Nach 23 km Fahrt erreichen man die Brücke zwischen Hermagor und Möderndorf, die Ausstiegsstelle dieser Etappe. Ein Gasthaus mit Biergarten linkerhand der Brücke lockt zur Einkehr. Im nahen Schloss Möderndorf (17,Jh) befindet sich das Gailtaler Heimatmuseum mit zahlreichen Exponaten zum Thema Alltagsleben und historische Landwirtschaft.

Eine lohnende Tageswanderung führt von hier hinauf zur wildromantischen Garnitzenklamm. Noch attraktiver aber anspruchvoller ist eine Durchquerung der Mauthener Klamm bei Kötschach-Mauthen. Diese Touren eignen sich, die Eindrücke der Kanufahrt an einem der Folgetage perfekt abzurunden. Wer aber der Gail noch ein bis zwei Tage länger treu bleiben will, sollte die abwechslungsreichen Folgeabschnitte über Vorderberg nach Nötsch und ggf. weiter bis zur Wehranlage Schütt paddeln. Diese Strecke im zunächst weiten Tal wird vom Blick auf den immer näher rückenden Dobratsch geprägt.