Landsberg
Sport
Wandern
Dauer
1:30 h
Länge
4 km
Höchster Punkt
638 m
Aufstieg
120 hm
Abstieg
130 hm
Beschreibung
Märchenhafte Wanderung um Lech in Oberbayern: Salzstraße und Lechflößerei haben das deutsche Landsberg reich gemacht.
Viele schöne Bauten, Kirchen, Türme, Tore und Mauern zeugen von der langen Stadtgeschichte und seiner Entwicklung. Außerdem ist das Schuhmuseum von Schuhmachermeister Pflanz weithin einzigartig.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
Familientour
Rundtour
Ähnliche Touren
- Wandern · BayernPhilosophenweg von Partenkirchen nach Farchant
- Wandern · BayernLeutascher Geisterklamm
- Wandern · TirolHerrensteig von Natters nach Neu-Götzens
Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Buch „Kulturwandern Fünfseenland: Starnberger See · Ammersee – vom Pfaffenwinkel zum Lech“ von Christian Rauch, erschienen im Bergverlag Rother.
Entlang der Strecke, in der Stadt Landsberg, gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten.
Wegbeschreibung
Vom Parkplatz Von-Kühlmann-Straße gehen wir hinab zum Lechufer und auf dem Fußweg nach links. Wir haben rechter Hand bereits einen ersten tollen Blick auf Lechwehr, Brücke und Stadt.
Links oberhalb des Ufers steht der Mutterturm. Sir Hubert von Herkomer, renommierter deutsch-britischer Maler und Bildhauer ließ ihn 1884 als Atelierturm zum Gedenken an seine Mutter erbauen. Wir gehen links am Turm vorbei und erblicken dahinter das Museum, in dem Gemälde und Werke Herkomers verwahrt werden und von dem aus man auch den Turm betreten kann.
Wir gehen nun wieder rechts zum Ufer und an ihm weiter bis zur Fußgängerbrücke, die wir überqueren. Danach teilt sich der Weg in drei Richtungen: Wir nehmen die mittlere und spazieren auf einem Weg geradeaus zu einer Straße. Gegenüber folgen wir dem Fußweg gerade weiter. Ein lila Band auf dem Teer führt uns im Bogen zu einer kleinen Brücke, die uns links in die Altstadt leitet. Sie erreichte ihre heute noch erhaltene Ausdehnung zwischen der Stadtgründung im 13. Jahrhundert und dem 16. Jahrhundert.
An der Ecke steht rechts die Johanniskirche. Der berühmte Wieskirchen-Erbauer und langjährige Landsberger Dominikus Zimmermann schuf den heutigen Bau 1742–52 mit großartigem Rokokoaltar. Links gegenüber befindet sich das Schuhhaus Pflanz mit dem Schuhmuseum. Seit 1995 zeigt hier Schuhmachermeister Heinrich Pflanz einen Teil seiner unvergleichlichen Sammlung. Schuhe aus vielen Kulturen der Welt sind hier zu sehen – vom alten Ägypten bis zu Schuhen von Ludwig II., Sisi, Franz-Josef Strauß und Steffi Graf. Pflanz’ Schuhlöffelsammlung ist eine der größten der Welt. Besichtigung mit Voranmeldung.
Wenn wir das Schuhmuseum verlassen, gehen wir rechts (aus Sicht des Johanniskirchen-Ausgangs links) zu einem auffallenden Tor mit fünfgeschossigem Turm. Das Sandauer Tor war einst nördliches Stadttor und wurde in der heutigen Form 1630 in die bestehende Stadtmauer eingebaut. (Wer Stufen und Aufstiege vermeiden will, geht nun vor dem Tor rechts in den Hinteren Anger und gleich zum Rathaus, siehe kürzere Variante).
Wir gehen durch das Tor und folgen vor der Brücke rechts dem stufigen Weg hinauf Richtung St. Benedikt. Weiter oben geht es erst rechts am Geländer weiter, bei der nächsten Verzweigung dann links über weitere Stufen hinauf. Auf der Anhöhe erreichen wir rechter Hand das Hohe Kreuz Landsberg mit Kreuzigungsgruppe von 1857. Von hier haben wir einen schönen Tiefblick auf die Altstadt und bei guter Sicht auch auf die Alpen. Wir folgen dahinter dem Weg Richtung Süden (Tafel Landschaftsschutzgebiet) und halten uns rechts.
Bald geht es an Geländern wieder bergab. Nun kommen wir zum Pulverturm, der die Nordostecke der Stadt seit dem 15. Jahrhundert befestigte. Wir gehen durch den Durchgang der Mauer nach links und auf dem Weg erst auf und ab, hoch über der Stadt dahin. Bald führen Stufen links hinauf und wir passieren gut erhaltene Teile der alten Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert. Dahinter geht es leicht abwärts auf ein Teersträßchen.
Links oberhalb sehen wir die Heilig-Kreuz-Kirche mit dem über Stufen erreichbaren Stadtmuseum. Einst bestand hier ein Jesuitenkolleg. Die doppeltürmige Kirche wurde Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut und beinhaltet unter anderem ein großes Deckengewölbe mit Fresken und Altarfiguren des Weilheimer Bildhauers Schmädl. Gegenüber steht das ehemalige Jesuitengymnasium, erbaut 1688–93. Heute informiert im Inneren das Neue Stadtmuseum über die Geschichte Landsbergs und der Region – von der Frühzeit bis zu zeitgenössischen Künstlern.
Wir gehen links am Museum vorbei und hinab zu einem gepflasterten Sträßchen. An diesem spazieren wir links hinab, an der nächsten Straße dann im spitzen Winkel rechts hinunter. Auf der Alten Bergstraße erblicken wir links den dreiteiligen, im Kern noch spätmittelalterlichen Gebäudekomplex einer ehemaligen Brauereigaststätte.
Doch auch die anderen, im Kern teils ähnlich alten Häuser hier sind Zeugen der Erweiterung der Altstadt nach 1400. Unten erblicken wir den Schmalzturm (auch „Schöner Turm“). Er begrenzte noch im 13. Jahrhundert den alten Kern der Altstadt. Um 1458 wurde der Schmalzturm umgebaut, da er nun nicht mehr als Wehrturm, sondern als Stadtturm mit Uhr und Glocke und als Schattenspender für die Marktfrauen mit ihren Waren (darunter Schmalz) diente. Davor ist rechts ein Abstecher möglich zum traditionsreichen Stadttheater und zur Säulenhalle (Kunstausstellungen). Ansonsten gehen wir durch das Tor zum Marienbrunnen von 1701.
Dahinter steht das Historische Rathaus Landsberg. Dominikus Zimmermann barockisierte Gebäude und Fassade in großartigem Stil 1719 bis 1721. Das Haus entstand ab ca. 1700. Schon Jahrhunderte zuvor hatte man mittelalterliche Häuser an dieser Stelle zusammengeführt.
Vor dem Rathaus gehen wir rechts zur Stadtpfarrkirche Landsberg. Seit 1179 besteht hier eine Kirche. 1458 bis 1488 entstand die heutige spätgotische Pfeilerbasilika nach Plänen von Matthäus Ensinger, der auch am Ulmer Münster mitwirkte. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde das Innere umfassend barockisiert. Noch von 1440 ist eine Madonnenstatue an der Chor-Nordseite erhalten.
Links neben der Kirche setzen wir unsere Wanderung fort. Dann biegen wir links in die Vordere Mühlgasse ab. Links steht der Fronvestturm aus dem späten 13. Jahrhundert, der aufgrund seiner Jahrhundertelangen Gefängnisfunktion, wohl auch während der Hexenprozesse, auch Hexenturm genannt wird. Dahinter geht es links, vorbei am Café, dann rechts über die Brücke.
Wir folgen der Straße „Rossmarkt“ rechts. Wo sie sich verzweigt, steht rechts das Bäckertor von 1435. Es begrenzte den Altstadtkern zunächst, dann wurde auch der Rossmarkt befestigt und durch das Färbertor abgegrenzt. Wir setzen unsere Wanderung links durch das Färbertor (von 1520/30) fort und halten uns dann erneut links. Nun passieren wir den Sportplatz und gehen immer geradeaus, entlang des Mühlbaches, und erreichen schließlich eine kleine Aussichtsplattform.
Rechts haben wir einen großartigen Blick auf das Lechwehr. Seit dem späten Mittelalter wurde hier ein felsiger Abfall im Fluss mit Stufen überbaut und der Fluss gleichzeitig etwas gestaut, um den Mühlbach für die ehemaligen Stadtmühlen abzuzweigen. Wo heute die Plattform steht, fuhren die Flößer auf einem Seitenkanal am Lechwehr vorbei. Der Floßhandel war wie die Salzstraße für den Reichtum der Handelsstadt Landsberg bedeutsam.
Erst gehen wir ein paar Meter links, dann rechts am Flussufer entlang. Links stehen die Gebäude des ehemaligen Ursulinenklosters. Es wurde ab 1719 als weibliche Ergänzung zum Knabenkolleg der Jesuiten begründet, 1764–66 entstanden in heutiger Form Klosterkirche und Fassadenmalerei. Wir können sie sehen, wenn wir an der nächsten Kreuzung links ums Eck gehen. Ansonsten überqueren wir rechts die Lechbrücke und spazieren rechts am Ufer entlang (zum Bahnhof geht es nach der Brücke erst geradeaus und später rechts). Noch einmal blicken wir rechts auf Lechwehr und Stadtkulisse, ehe wir wieder unseren Parkplatz erreichen.
Variante
Ein noch kürzerer Rundgang (3 km) ohne Stufen und Anstiege ergibt sich, wenn man am Sandauer Tor rechts auf dem Hinteren Anger und der Herzog-Ernst-Straße zum Rathaus geht (man kann von dort auch über die Alte Bergstraße noch zum Stadtmuseum hinaufwandern, Anstieg ohne Stufen).
Anfahrt und Parken
A96 München – Lindau, Ausfahrt Landsberg/Nord, über die Augsburger Straße in die Stadt und vor dem Lech rechts in die Von-Kühlmann-Straße.
Parkplatz
Von-Kühlmann-Straße, 86899 Landsberg am Lech
Öffentliche Verkehrsmittel
Bahnhof Landsberg ist erreichbar durch Umsteigen in Kaufering an der Bahnlinie München–Buchloe–Allgäu.
GPX Tracks oder Topos für alle Touren downloaden
Melde dich an und lade dir detaillierte Infos für alle Bergwelten Touren herunter. Nur einer der vielen Vorteile deines Bergwelten Accounts.
- Wandern · Tirol
Vorderhornbach - Krackwiesenrunde
- Wandern · Bayern
Besinnungsweg Ge(h)zeiten
- Wandern · Bayern
Die kleine Wank-Runde
- Wandern · Vorarlberg
Quelltuff-Runde in Lingenau