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Beschreibung

Herrliche Ausblicke in die Alpen und das Alpenvorland: Die Tour beginnt am Parkplatz der Herzogstandbahn. Entlang des Deiningbaches hat man Sicht auf mächtige Wildbachverbauungen, die die Ortschaft Walchensee schützen sollen. Weiter geht es entlang des Rotwandgrabens in Richtung Heimgarten-Hütte und zum Heimgarten. Auf dem Weg dorthin quert man einen steilen Grashang, der Lawinenverbauungen und Aufforstungen aufweist. Über einen der schönsten Grate am Alpenrand geht es bei fantastischem Panoramablick, der sowohl weit ins Alpenvorland wie auch in die Alpen reicht, zum Herzogstand. Von dem Steig aus sieht man wie gewaltige Kräfte die Gesteine gefaltet und aufgestellt haben.

Aus der Vogelperspektive erkennt man links den Kochel- und rechts den Walchensee. Auf dem Herzogstand erinnert ein Informations-Pavillon an die in den 1920er-Jahren bis ins Tal reichende Funkantenne. Danach geht es entweder über schöne Wanderwege und Steige zurück zum Parkplatz oder mit der ca. 160 m tiefer gelegenen Herzogstandbahn zurück zum Ausgangspunkt.

Beste Jahreszeit

April bis Oktober
  • Einkehrmöglichkeit

Hütten entlang dieser Tour

,

Berggasthaus Herzogstand

HütteBewirtschaftet
Deutschland, Ohlstadt

Heimgartenhütte

HütteBewirtschaftet

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Bergwelten Tipp


Diese Tour stammt aus dem Buch „Geowandern München“, von Reinhold Lehman und Kathrin Schön, erschienen im Bergverlag Rother.

Wem die Tour zu lange ist, kann entweder auf den Herzogstand mit der Seilbahn fahren und über den Grat zum Heimgarten gehen oder sich den Abstieg vom Herzogstand zum Ausgangspunkt der Tour sparen und hier die Seilbahn nehmen, wobei auf den Zeitpunkt der letzten Talfahrt zu achten ist.

Wenn man in der Gegend ist, empfiehlt es sich den Pavillon am Herzogstand, das Erlebniskraftwerks Walchensee am Kochelsee oder das Walchensee Museum zu besichtigen.

Wegbeschreibung

Die Wanderung beginnt am Parkplatz, 809 m, der Herzogstandbahn in Walchensee, der auf dem durch den Deiningbach aufgeschütteten Schwemmkegel liegt. Die Seilbahn lässt man rechts liegen und folgt der Beschilderung „Heimgarten H5“ in Richtung Sportanlage.

Man überquert den Deiningbach, der im Bereich einer Störung verläuft, und geht nach rechts auf dem Asphaltsträßchen, der Beschilderung folgend, langsam bergan. Rechts sieht man Längs- und Querverbauungen (Wildbachverbauungen) des Baches, die zum Schutz der Ortschaft Walchensee und der Seestraße angelegt wurden. Am augenfälligsten ist der Murfang mit davor eingebautem Wildholzrechen.

Man steigt weiter durch den Wald aufwärts, immer der Beschilderung „Heimgarten – Ohlstädter Alm“ folgend. Auf gut 940 m Höhe kann man einen beschilderten Abstecher (ca. 15 Minuten) zur Schlucht mit Wasserfall machen. Nach steilerem Anstieg, bei dem man einen Hang im Anbruchgebiet der Lawinen mit Stützverbauung zur Sicherung quert, geht es zum Sattel, 1.413 m, bei der privaten Ohlstädter Alm (Hinter-Alm) etwas abwärts. Danach steigt man die letzten ca. 350 Höhenmeter in Serpentinen durch ein Gebiet, in dem die triassischen Kalke immer deutlicher hervortreten, zur Heimgarten-Hütte, 1.764 m. Areale oberhalb von ca. 1.300 m Höhe waren selbst während des Maximums der letzten Würmeiszeit eisfrei. So ragte auch der gesamte Heimgarten-Herzogstandgrat als Nunatak über den Loisachgletscher hinaus, wobei es einige Lokalvergletscherungen gab.

Auf dem Wanderweg Richtung Ohlstadt, ca. 40 m nach der Hütte, zweigt der beschilderte Steig zum „Heimgarten – Herzogstand“ rechts ab, von dem man einen kurzen Abstecher zum Gipfel des aus Plattenkalk bestehenden Heimgartens (1.791 m) machen kann. Danach geht es erst einmal ein steiles Stück bergab und dann immer den Grat entlang, der dort, wo es notwendig ist, drahtseilgesichert ist. Man sollte auf jeden Fall schwindelfrei und trittsicher sein, damit man entspannt die fantastische Aussicht ins Alpenvorland mit dem Kochelsee sowie den Walchensee mit Bergkulisse genießen kann. Unterwegs gibt es die Möglichkeit, über einen Steig nach Schlehdorf-Großweil abzusteigen. In Richtung Herzogstand sieht man auf der rechten Seite des Weges die durch tektonische Prozesse (Herzogstandstörung) verfalteten und verschuppten Schichten des Hauptdolomits. Um den Sattel am Herzogstand zu erreichen, geht es nochmals in Serpentinen steil hinauf. Von hier aus hat man nur noch wenige Höhenmeter zum Gipfel des Herzogstandes, 1.731 m, mit dem schon von Weitem sichtbaren Pavillon. Hier kann man überdacht ein Päuschen machen und sich darüber informieren, dass hier von 1920 bis 1925 einmal eine der weltgrößten Antennenanlagen gebaut wurde. Hierzu sind Drahtseile vom Gipfel bis fast zum Kochelsee hinab gespannt worden, um damit den Funkverkehr nach Übersee, der damals noch im Langwellenbereich durchgeführt wurde, zu verbessern.

Auf breitem Wanderweg geht man bergab in Richtung Berggasthof Herzogstand, 1.568 m. Nicht weit von hier, auf dem Wege zur Herzogstandbahn, erinnert die Büste von König Ludwig II daran, dass auch er sich hier oben wohlfühlte und deshalb 1865 das Vorgängerhaus des heutigen Berggasthofes Herzogstand erbauen ließ.

Wenn man für einen Abstecher zur Bergbahn (7) geht, kann man nochmals die Aussicht zum Walchensee mit seiner Bergkulisse genießen. Interessant sind auch die am Wegrand aufgeschlossenen, flach ausstreichenden Plattenkalke, die hier über dem Hauptdolomit liegen. Auf Informationstafeln, die Wanderer schon beim Abstieg vom Herzogstand begleiteten, erhält man auch noch Hintergrundinformationen zur hiesigen Flora und Fauna.

Wieder zurück, erfolgt der Abstieg gemäß der Ausschilderung „Walchenseeparkplatz – H2“ auf einem sich schön dahinschlängelnden Wanderpfad mit toller Aussicht, der nur für Geübte geeignet ist. Wer schon müde ist, kann die Seilbahn nutzen, um zum Ausgangspunkt zurückzugelangen.

Walchen- und Kochelsee

Der Walchensee ist mit einer maximalen Tiefe von 192 m der tiefste Alpensee Bayerns. Die heutige Form ist zurückzuführen auf die tektonische Anlage des Sees, gepaart mit der glazialen Übertiefung durch mehrere Eiszeiten. Da man den Höhenunterschied von ca. 200 m zwischen Walchen- und Kochelsee zur Erzeugung von Strom nutzen wollte, aber nicht genügend Wasser zur Verfügung stand, hat man die obere Isar und den Rißbach umgeleitet, sodass sich das Einzugsgebiet um das ca. 10-fache vergrößerte. Das hatte zur Folge, dass z. B. mehr Sedimente und Nährstoffe in den See eingetragen wurden und werden und der Wildfluss Isar nur noch einen Bruchteil seiner einstigen Wasserführung aufweist. Damit einher geht letztlich die Veränderung des Ökosystems See. Am Nordende des Walchensees wird das Wasser über einen Stollen und Druckrohre zum Walchenseekraftwerk hinuntergeleitet. Dieses wurde 1924 fertiggestellt und ist mit 124 MW (Megawatt) immer noch eines der größten Hochdruckspeicherkraftwerke Deutschlands. Infolge des Kraftwerksbetriebes und der damit verbundenen Wasserstandsschwankungen frieren die beiden Seen kaum zu. Durch die Einleitung des Walchenseewassers kommt es auch im Kochelsee zu wasser- und stoffhaushaltlichen Veränderungen. Der Kochelsee, der an seiner tiefsten Stelle ca. 66 m misst, stellt nur noch den Rest eines direkt nach dem Abschmelzen des würmeiszeitlichen Isar-Loisach Gletschers etwa 10-mal größeren Sees dar. Er wird natürlicherweise von der Loisach durchflossen, die etwa die gleiche Wassermenge bringt wie der künstliche Walchenseeabfluss.

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