Watzmannüberschreitung
Sport
Wandern
Dauer
10:30 h
Länge
24,5 km
Höchster Punkt
2.713 m
Aufstieg
2.381 hm
Abstieg
2.381 hm
Beschreibung
Die Watzmann-Überschreitung (2.713 m) in den Berchtesgadener Alpen ist ein Klassiker, anspruchsvoll, herausfordernd und zählt mit zu den den schönsten Überschreitungen der Ostalpen. Die Tour in Bayern setzt eine entsprechende Kondition, Trittsicherheit und Erfahrung voraus. In Summe eine wunderschöne lange und fordernde Gratüberschreitung
Anfangs geht man auf teils steilen Forstwegen, dann folgen Bergwanderwege. Ab dem Watzmannhaus folgen serpentinenartige Wanderwege, teilweise Kletterpassagen bis UIAA II. Anspruchsvoll und schwierig ist auch der Abstieg von der Südspitze ins Tal.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
Rundtour
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Bergwelten Tipp
Die Watzmannüberschreitung ist eine ernsthafte und nicht zu unterschätzende Unternehmung. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind absolut notwendig, um an dieser Tour Spaß zu haben. Es ist sehr gute Kondition notwendig, der Abstieg sollte keinesfalls unterschätzt werden, dieser erfordert viel Kraft und Konzentration, man bewegt sich noch lange Zeit im absturzgefährdeten Gelände. Das Wetter muss immer beobachtet werden, da in der Hauptsaison in den Sommermonaten die Gefahr eines Gewitters oder eines Wetterumschwunges ständig gegeben ist. Man sollte ein vernünftiges Zeitmanagement und auch einen Plan B in der Tasche haben.
Oft kommt es durch falsche Selbsteinschätzung, mangelnder Ausrüstung und Kenntnis zu Blockaden und gefährlichen Aktionen auf der Watzmannüberschreitung, wenn du dir nicht sicher bist empfehlen wir dir einen Bergführer zu engagieren.
Lokale Experten für deine Watzmannüberschreitung findest du bei Steep and Wild.
Wegbeschreibung
Tag1: Wanderung von der Wimbachbrücke zum Watzmannhaus
Tag 2: Watzmannüberschreitung ab dem Watzmannhaus
Wegbeschreibung
Früh morgens geht’s los. Start ist das Watzmannhaus. Von hier geht es direkt auf einem schmalen Bergweg in angenehmer Steigung aufwärts zum Watzmannhocheck (2.651 m). Der Weg führt über Serpentinen hinauf ins felsige Gelände bis der Aufstieg immer steiler und beschwerlicher wird, viel Fels und Geröll bildet den Untergrund, aber man folget stetig dem gut markierten Steig hinauf zu einer Steilstufe, dem sogenannten Hochstieg. Diese Felsstufe erreicht man über Felsplatten, die man über schmale Felsbänder gut umgehen kann.
Der Hochstieg wird mit Hilfe eines Drahtseils überwunden, welches den Aufstieg erleichtert. Nun geht es nochmals etwas steiler in Serpentinen hinauf in sich zurücklegendes Gelände. Man folgt dem Weg weiter bis an den Fuß des Hocheckgipfels, es eröffnet sich eine geniale Aussicht auf den Königssee. An dieser Stelle steilt es nochmals auf und man steigt über Felsplatten hinauf zum Gipfelkreuz. Von diesem aus geht man kurz hinauf, um danach gleich wieder drei Meter abzusteigen. Nun erreicht man die Schutzhütte und dies ist der perfekte Platz, um eine Rast einzulegen. Nun empfiehlt es sich die Ausrüstung für die weitere Überschreitung anzulegen.
Der nächste Gipfel ist die Watzmann Mittelspitze (2.713 m), der höchste Gipfel des Watzmannmassivs. Bis zu dieser benötigt man zwischen 45 Minuten und einer Stunde. Wer bis hierher bereits Schwierigkeiten mit dem Gelände hatte, sollte besser umkehren.
Nun beginnt der eigentliche Teil der Watzmannüberschreitung. Gleich heißt es am Stahlseil abketten und am gegenüberliegenden Spitz über den sehr schmalen Grat an einer Art Geländer leicht absteigend zum nächsten Abschnitt des Grates zu steigen. Nun folgen man den Markierungen immer auf der Westseite des Grates, zuerst absteigend und kletternd bis in den tiefsten Punkt zwischen Hocheck und Mittelspitze, dann wieder ansteigend in leichter Kletterei hinauf auf den Gipfel.
Der folgende Gratabschnitt zwischen Mittelspitze und Südspitze (2.712 m) ist wesentlich länger und anspruchsvoller, als der vorherige war. Teilweise sind die ausgesetzten Stellen versichert, es gibt aber auch viele luftige und absturzgefährdete Stellen, an denen kein Stahlseil zur Verfügung steht.
Von der Mittelspitze steigt man zuerst ab, teilweise müssen steile Stellen am Stahlseil abgeklettert werden, dann geht es mal luftig direkt am Grat entlang. Ebenso zwängen man sich durch eine kleine enge Schlucht. Weiter geht es auf der Westseite des Grates, immer wieder überklettert man steile Stufen und ausgesetzte Stellen direkt am Grat.
Nachdem man den tiefsten Punkt erreicht haben, geht es weiter wie gehabt, versicherte Stellen wechseln sich mit frei zu meisternden Passagen ab. Man quert über tolle Felsbänder und luftige Ecken. Der spannendste Teil ist sicherlich die Überschreitung eines Gratabschnittes direkt auf der Schneide. Spektakuläre Tiefblicke sind garantiert. Langsam, aber sicher, wird das Gelände ein wenig einfacher und man nähert sich der Südspitze. Kurz vor dem Gipfel muss man eine letzte Steilstufe mit Hilfe eines Stahlseils erklettern. Am Gipfel angekommen, genießt man eine grandiose Aussicht auf die umliegende Bergwelt. Zeit für eine Pause, bevor der nicht zu unterschätzende Abstieg beginnt.
Abstieg
Von der Südspitze aus geht es weiter den gut sichtbaren Markierungen entlang. Man steigt jetzt eine ganze Weile den Felsaufbau der Südspitze in Richtung Süden ab. Das Gelände ist felsig und schroff. Es ist immer wieder notwendig abzuklettern und sich beim Abstieg über steile Felsstufen gut konzentrieren. Der Weg besteht eigentlich aus weglosem Gelände mit Trittspuren und Markierungen. Im weiteren Abstieg sieht man tief unten das Wimbachgrieß liegen, erst ab hier wird später der Abstieg bequem und angenehm. Bis dahin ist es aber noch ein ganzes Stück.
Nach einer weiteren Steilstufe, die abgeklettert werden muss, erreichen wir das erste Schotterfeld. Steil geht es das Feld über eine Wegspur hinab, nach einer kurzen Querung erreicht man tieferen Schotter und kann im Geröll abfahren oder zumindest entspannter im weichen Schotter absteigen.
Weiter geht es immer dem nun gut erkennbaren Bergpfad hinab, bis man zu einer weiteren Steilstufe kommt, die an einem Stahlseil abgeklettert werden mus. Wieder geht es nach der Stufe über Schotter und Bergpfade hinab und man überwindet weitere Steilstufen bis zum sogenannten Goldbrünndl. Diese Wasserstelle ist bereits von weitem sichtbar, da diese mit einem orangefarbenen Schild gekennzeichnet ist. Hier kann man die Flaschen auffüllen und eine Rast einlegen. Wer dachte, nun wird der Abstieg entspannter, hat sich getäuscht.
Wieder geht es steil einen trockenen Bachlauf folgend hinab, welcher in vielen kleinen Serpentinen abgestiegen werden muss. Nun folgt eine ausgewaschene sandige Rinne, die mit einer massiven Eisenkette versichert ist und uns den Abstieg erleichtert. Weiter geht es über schmale Pfade, immer weiter hinab, bis man in eine weitere sandige Rinne steigt, die wieder mit einer schweren Eisenkette versichert ist. Nach dieser ist noch eine weitere ausgesetzte kurze Stellen zu meistern, bevor man eine letzte steile sandige Stufe absteigen muss und endlich im Wimbachgrieß steht. Von der Südspitze bis hierher werden ungefähr drei Stunden benötigt. Nun folgen man einer bequemen und einfachen Wanderweg durch eine malerische Landschaft. Die Wimbachgrießhütte ist nach ca. 20 Minuten erreicht und man können eine Rast einlegen. Nun folgen noch ungefähr 9 Kilometer einfacher Wanderweg das Tal hinaus, bis wir wieder an unserem Ausgangspunkt, der Wimbachbrücke sind.
Die wichtigsten Infos in Kürze:
Startpunkt: Parkplatz Wimbachbrücke bei Ramsau
Stützpunkt und Startpunkt Tag 2: Watzmannhaus (1.930 m)
Höhenmeter Aufstieg: 1. Tag: 1.300 Hm, 2. Tag: 1.100 Hm
Höhenmeter Abstieg: 2. Tag: 2.100 Hm
Zeit: 2 Tage, 1. Tag ca. 3 Stunden, 2. Tag ca. 10 bis 12 Stunden
Schlüsselstelle: der Gipfelgrat und der Abstieg ins Wimbachgrieß
Ausrüstung: Klettersteigset, Helm, Klettergurt, Klettersteighandschuhe, Stöcke
Alternative Touren/Varianten: Hoher Göll über Mannlgrat, Aufstieg bis zum Watzmannhocheck, Grünsteinklettersteig
Lokale Experten: Bergschule Steep and Wild
Anfahrt und Parken
Von Deutschland
Auf der A8 bis zur Ausfahrt Traunstein, Siegsdorf und weiter auf der B306 Richtung Lofer nach Inzell und auf der B305 nach Schneitzelreuth. Von hier der Beschilderung nach Berchtesgaden weiterhin folgen, an Ramsau vorbei, bis die Straße auf die Wimbachbrücke südlich abzweigt.
Von Salzburg
Auf der A10 bis zur Ausfahrt Anif bei Salzburg und weiter auf der B160 Richtung Berchtesgaden. Bei Berchtesgaden der Beschilderung folgen auf der B305 Richtung Traunstein bis zwischen den Ortschaften Engedey und Ramsau die Straße links über die Wimbachbrücke abzweigt.
Von Tirol
Von Innsbruck auf der A12 Inntalautobahn bis Wörgl Ost, weiter auf der B178 Richtung Kitzbühel, St. Johann. In St. Johann weiter über Lofer und Unken bis zur Staatsgrenze und dann auf der B21 Richtung Berchtesgaden, bis Schneitzelreuth. Von hier der Beschilderung nach Berchtesgaden weiterhin folgen, an Ramsau vorbei, bis die Straße auf die Wimbachbrücke südlich abzweigt.
Parkplatz
Gebührenpflichtiger Parkplatz Wimbachbrücke
Öffentliche Verkehrsmittel
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