Ein Streifzug um Keply
Sport
Wandern
Dauer
2:45 h
Länge
10,2 km
Höchster Punkt
1.025 m
Aufstieg
143 hm
Abstieg
143 hm
Beschreibung
Ein bequemer Spaziergang durch Felder, Wiesen und Wälder in Tschechien: Die Tour verläuft durch das reizvolle Vorland des Böhmerwalds, entlang großartiger Talgründe, zu ehemaligen Militärobjekten und zum untergegangenen Dorf Haidl am Ahornberg (heute Zhůří).
Im gesamten Böhmerwald wurden nicht nur die meisten grenznahen Siedlungen gesprengt, sondern bisweilen auch solche, die weiter von der Grenze entfernt lagen, wenn an ihrer Stelle Militäreinrichtungen entstehen sollten. Auf der Wanderung gelangt man auch zu einem der wenigen original erhaltenen Totenbretter, die für den Böhmerwald so charakteristisch waren. In den abgelegenen Böhmerwalddörfern war der Boden oft bis April gefroren, sodass kein Grab ausgehoben werden konnte. Die Toten des Winters wurden daher bis zum Begräbnis auf solchen Brettern aufgebahrt. Danach wurden die Bretter oft an Kapellen oder besonderen landschaftlichen Punkten nahe des Heimatorts des Verstorbenen aufgestellt.
Beste Jahreszeit
Rundtour
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Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer „Böhmerwald“ von Gunnar Strunz, erschienen im Rother Bergverlag.
Der komplette Guide ist auch in der Rother Touren App für Android oder iPhone erhältlich.
Wegbeschreibung
Wegbeschreibung
Vom Ausgangspunkt am Parkplatz Staré Hutě (Althütten, Stará Huť) gehen wir mit der gelben Markierung ostwärts in Richtung Radkov. Im Wald gabelt sich der Weg, wir laufen mit Gelb nach links leicht abwärts. Bald verlassen wir den Wald und gehen oberhalb eines bezaubernden Talgrunds weiter. Bald kommen wir zur Stelle des untergegangenen Orts Radkov (Ratgebern). Gleich danach, in einer Rechtskurve, biegen wir mit Grün nach links ab und gehen bergauf.
Dieser Pfad, ein ehemaliger Hohlweg, ist teilweise vollständig zugewachsen, sodass wir besser links von ihm auf einer Wiese gehen. Am höchsten Punkt wird der ursprüngliche Weg, der jetzt im Wald, genau genommen am Waldrand, verläuft, wieder gangbar. Er führt wieder abwärts, passiert einen rechts nach Kochánov abzweigenden Weg und mündet gleich danach in die Asphaltstraße Keply–Kochánov. Wir gehen mit Blau nach links in Richtung Keply und treffen gleich links neben einer Granitsäule mit Kruzifix und zwei Repliken von Totenbrettern.
Die Straße senkt sich in einer Kurve zu einem Brückchen hinab, und steigt wieder an und erreicht die Stelle des untergegangen Dorfes Keply. Vom alten Dorf ist kaum noch etwas vorhanden, eigentlich besteht es nur aus unförmigen Wohnblöcken, in denen einst Grenzsoldaten untergebracht waren. Wir gehen gleich am Ortseingang nach links (blaue Markierung), kommen zu einer Umgehungsstraße, folgen dieser nach links und biegen etwa 100 m nach dem Ortsschild Keply in einen breiten Waldweg (immer noch mit Blau) nach rechts ein. Wir passieren einen Holzlagerplatz, wenden uns mit Blau nach links und gelangen auf einem schmalen Pfad bald zum Naturschutzgebiet der Keplyer Sümpfe.
An einer Gabel wenden wir uns mit Blau nach links, durchqueren einen flachen Bach (bei Nässe muss man evtl. weiter links oder rechts nach einem geeigneten Übergang über Trittsteine suchen) und kommen zu einer kleinen Lichtung am Punkt Pod Hadím vrchem unterhalb des Hügels Hadí vrch (1.025 m). Hier lohnt es sich, einen kurzen Aufstieg nach rechts zum höchsten Punkt dieser verhältnismäßig flachen Erhebung zu machen – die Aussicht ist äußerst reizvoll.
Von der Lichtung aus führt Blau weiter durch den Wald. Der Pfad wird bald sehr schmal, verläuft unmittelbar an einer Weideneingrenzung entlang und wechselt dann auf die andere Zaunseite. Bei hohem Gras ist er kaum noch auszumachen, er führt jedoch parallel zum Zaun bzw. zum Waldrand weiter. An einem kleinen Jägeransitz kommt von rechts ein breiterer Wiesenweg heran. Wir wenden uns allmählich nach links und überqueren einige verrottete Gleise. Rechts erscheint ein hoher Beobachtungsturm – wir sind mitten in einem ehemaligen Militärgelände. Nach dem Turm biegt Blau scharf nach rechts ab und führt bergab in das sehr malerische Tal der Křemelná (Kieslingbach). Es eröffnet sich nun ein großartiger Ausblick auf das Waldgebirge, hin zum Arber und zum Debrnik (Lackenberg).
Der blaue Weg mündet beim untergegangen Zhůří auf eine breite Fahrstraße. Ein Stück nach rechts befindet sich die 1999 errichtete Kapelle am Standort der abgerissenen Dorfkirche aus dem Jahr 1809. Neben der Kapelle befinden sich zwei allerdings nachgebaute Totenbretter. Wir stehen hier in der Mitte von Haidl am Ahornberg, wie Zhůří einst geheißen hat. Der Ort musste in den 1950er-Jahren dem militärischen Übungsgelände weichen (Infotafeln). Herrlich sind die Landschaft ringsum und der Blick ins Tal der Křemelná. Danach wandern wir mit Grün gut 2 km auf der Asphaltstraße entlang des Flusses durch den Wald hinauf bis zum Ausgangspunkt.
Anforderungen
Eine leichte Tour auf Wald- und Feldwegen, der Schlussabschnitt führt über eine Teerstraße. Nur kurze und nicht allzu steile Anstiege. Im Abschnitt um die Keplyer Sümpfe kann der Untergrund bei Regen durchgeweicht sein.
Einkehrmöglichkeiten
Keine – die Pension Keply in Keply (Tel. +420/607 634 354 bzw. +420/728 245 678) bietet bisher keine Speisen an.
Anfahrt und Parken
Von Österreich über Passau, Deggendorf, Regen, Zwiesel - Grenzübertritt bei Markt Eisenstein. Danach rechts auf die 190 abbiegen und dann links nach Keply.
Parkplatz
Parkplatz beim untergegangen Dorf Althütten, Staré Hutě (in Karten oft Stará Hut’ genannt), 955 m, 2 km südlich von Keply.
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