Johannesweg
Sport
Wandern
Dauer
25:00 h
Länge
84 km
Höchster Punkt
980 m
Aufstieg
2.860 hm
Abstieg
2.855 hm
Beschreibung
Der Johannesweg im Mühlviertel in Oberösterreich lädt dazu ein, Körper und Geist auf einer 84 Kilometer langen Wanderung zur Ruhe kommen zu lassen. Entlang der zwölf Stationen, gespickt mit Weisheiten und Denkanstößen, findet man Raum für Reflexion und neue Kraft. Fünf beeindruckende Gipfelkreuze, historische Burgruinen und charmante Kirchen bieten atemberaubende Panoramen und kulturelle Höhepunkte. In der Stille der Natur, umgeben von Kraftplätzen und uralten Kapellen, bleibt der Alltagsstress zurück – und ein neues Bewusstsein kann entstehen.
Die 84 Kilometer des Johanneswegs können flexibel in 3-, 4- oder 5-Tages-Etappen mit verschiedenen Startpunkten erwandert werden.
Beste Jahreszeit
Rundtour
Einkehrmöglichkeit
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Bergwelten Tipp
Der Grundgedanke von Johannesweg-Initiator Dr. Johannes Neuhofer wird von Pilgern gerne angenommen – raus dem Hamsterrad und hinein in die Natur – einfach abschalten. Er möchte die Wanderer zur Besinnung einladen.
Wegbeschreibung
Wegbeschreibung:
Der empfohlene Ausgangspunkt für die Pilgerschaft am Johannesweg liegt in der Ortschaft Pierbach. Ein Wegeinstieg ist jedoch in jeder Gemeinde entlang des Weges möglich. Einige Meter nach der westlichen Ortstafel zweigen wir nach rechts ab, wandern den Ramlberg hinauf und weiter zum Hof der Familie Irxenmayr. Der Johannesbrunnen und die Engelskapelle laden hier zu einer kurzen Rast ein. Wer möchte, kann die Abfüllanlage des „Irxwassers“ und die Kugelmühle besichtigen und seine Trinkflasche auffüllen.
Sodann geht es durch das Mühlviertler Flusstal der Kleinen Naarn hinunter, der wir in Richtung Schönau im Mühlkreis ein kurzes Stück folgen. Nach dem Ort werden wir beim Aufstieg zum Herrgottsitz mit einem herrlichen Fernblick belohnt. Der Felsen lässt sich ohne große Mühe erklimmen. Auf dieser Felsformation mit einer sitzförmigen Mulde soll sich der liebe Gott nach der Erschaffung der Welt zufrieden ausgeruht haben. Natürlich ist es wahrscheinlicher, dass dieser Platz als heidnische Opferstätte genutzt wurde.
Wir folgen dem Weg zur Burgruine Prandegg, eine der größten Ruinen des Landes. Der markante Rundturm bietet einen atemberaubenden Panoramablick bis in die Alpen. Mit der kostenlosen Hearonymus-App wird das Smartphone zum modernen Audioguide für die Burg und das Museum.
Wir wandern nun hinab ins Tal der Waldaist mit ihrem typischen eisenhältigen Wasser und weiter. Jetzt folgt ein alpines Gipfelerlebnis beim Anstieg zum Herzogreitherfelsen, der mit seiner beeindruckenden Felsformation und einem herrlichen Weitblick bis ins Gebirge zu den schönsten Aussichtsplätzen der Region zählt. Noch heute zeugen Reste von Widerlagern, Pfählen und Palisaden auf dem Gipfel von einer einstigen Holzburg. Mehrere Opferschalen deuten auch hier auf kultische Handlungen in grauer Vorzeit hin.
Nun führt der Johannesweg weiter nach St. Leonhard bei Freistadt. Eine Besichtigung der Wallfahrtskirche, deren Ursprung bis zum Anfang des 12. Jahrhunderts zurückreicht, passt stimmig zu unserer Pilgerreise. Auch suchen wir die Bründlkapelle und das Augenbründl im Ortszentrum auf. Diese wurde im Jahr 1728 am alten Ortschaftsweg von St. Leonhard nach Ennsedt errichtet. Dem Bründlwasser wird von den Einheimischen eine starke Heilkraft, besonders für Augen und Ohren, zugesprochen.
Bergauf geht es nun zum Haiderberg, der mit einer einzigartigen Aussicht zu einer Rast einlädt. Quer durch das Naturjuwel des Europaschutzgebietes Waldaist-Naarn gelangt man zum Galgenbühel. Ritter Christoph Haim, der Herr von Reichenstein, ließ 1570 das heute noch zwischen den Bäumen sichtbare Halsgericht zur Abschreckung und Machtdemonstration auf den Grundstücken des Robischhofes errichten, nachdem seine Untertanen wegen der hohen Robot und zusätzlicher Abgaben revoltiert hatten.
Bergab, durch den Wald und entlang der Bundesstraße leitet uns der Weg weiter bis zur Zwischenstromwiese. Hier fließen Schwarze und Weiße Aist zur Waldaist zusammen.
Entlang der Weißen Aist geht es ins Ortszentrum von Weitersfelden.
Wir folgen Wiesen- und Waldwegen, vorbei am Naturkino und passieren die Ortschaft Nadelbach. Nun folgt ein Gipfelsturm zum höchsten Punkt des Johannesweges, dem Kammerer-Berg. Die eindrucksvolle Kapelle im Steinbloß-Stil und ein grandioses Panorama mit Alpenblick lassen jedes Wanderherz höherschlagen. Ein besonderer Kraftplatz, an dem wir besinnliche Augenblicke zum Durchatmen bewusst erleben können.
Bevor wir in Kaltenberg (der zweitgrößte Marienwallfahrtsort im Mühlviertel) einziehen, führt die Wanderstrecke an der Ursprungkapelle und am Augenbründlvorbei. Das Augenbründl, rund 150 Meter nördlich der Ursprungkapelle, wurde schon um 1600 als Heilquelle verehrt und vor allem bei Augenkrankheiten genutzt.
Am Pfad nach Unterweißenbach passiert man am Kreuzweg 14 Kapellen, die teilweise mit dem für die Region typischen Steinbloß-Mauerwerk erbaut wurden. Die Dächer der Kapellen sind mit dem päpstlichen Kreuz gekrönt, hölzerne Reliefs des Bildhauers Felix Weiß aus Liebenau zieren die Fassaden. Das eingemauerte, steinerne Wasserbecken gab der achten Station des Kreuzweges den Beinamen „Schüsselkapelle“.
Wir erreichen Unterweißenbach mit seiner dem Hl. Nikolaus geweihten Pfarrkirche. Kulturinteressierte sollten auf das feine Netzrippengewölbe achten. Danach streben wir zum Wegererstein hinauf. Der mächtige Felsaufbau mit Aussichtsplattform ermöglicht den Blick zurück nach Kaltenberg.
Ein alpines Gipfelerlebnis bietet der Aufstieg zum Gipfelkreuz Harlingsedter, eine Naturplattform aus Granit. Erneut kann man eine herrliche Aussicht über die Mühlviertler Hügelwelt genießen, bevor es bergab weiter nach Königswiesen geht. Im Markt lohnt sich ein Blick in die spätgotische Pfarrkirche mit dem beeindruckenden Schlingrippengewölbe.
Wohltuend ist dann die Wanderung durch eine eindrucksvolle Naturlandschaft in die Ortschaft Mötlas, wo sich eine sehr schöne Steinbloßkapelle befindet. Entlang der Panoramastraße erwartet einen auf einer Anhöhe die letzte Johanneswegstation bei der Langtalerkapelle. Ein idealer Rastplatz mit herrlichem Weitblick, bevor man um den Bischofsberg herum bergauf die Ruine Ruttenstein erreicht. Die einstmals riesige, mit sieben Ringtürmen versehene Hochburg, deren Geschichte bis ins 12. Jahrhundert zurückgeht, zählt zu den eindrucksvollsten Ruinen des Landes und ist erwiesenermaßen die größte Wehranlage Österreichs.
Nun geht es in das Tal der Naarn, wo man noch einmal beim Wasserfelsen die Seele baumeln lassen kann, bevor der Weg zurück nach Pierbach führt. Am Friedensfelsen, oberhalb von Pierbach, lädt die Abschlussstation am Johannesweg „Finis terrae“ zum Rückblick und Abschied ein:
Betrachte nochmals die Erfahrungen und nimm die Erkenntnisse mit
auf den Nach-Hause-Weg.
Individuelle Tourenplanung
Angepasst an Ihr Zeitbudget und Ihre Kondition können Sie auf www.johannesweg.at zwischen mehreren Tourenvorschlägen wählen. Klassischerweise beginnt man in Pierbach, aber natürlich kann in jeder Gemeinde entlang des Johannesweges gestartet werden. In der Regel sollte man 3 bis 5 Tage für die Pilgerschaft einplanen. Ein Beherbergerverzeichnis auf der Homepage hilft bei der Quartiersuche.
Anfahrt und Parken
Ortsausfahrt Linz, weiter auf Mühlkreis-Autobahn/A7/E55 abfahren von Mühlkreis-Autobahn/A7/E55, weiter auf Mühlkreis-Autobahn/A7/E55, Ortseinfahrt Bad Zell, weiter auf Linzer Straße/B124, Ortsausfahrt Bad Zell, weiter auf auf der Au/B124 halb rechts abbiegen auf Dorfstraße/B124
Parkplatz
Öffentlicher Parkplatz im Zentrum von Pierbach Es kann in jeder Gemeinde entlang des Johannesweges gestartet werden.
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