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Mit den Öffis zum Berg

6 Hüttenziele, die man mit dem Zug erreicht

• 15. März 2017
5 Min. Lesezeit

Was gibt es Schöneres als einen entspannten Bergausflug mit Übernachtung auf der Hütte? Wer das Auto in der Garage lässt, kann sich schon während der Anreise voll der Entschleunigung hingeben. Der Bahnhof ist Ausgangspunkt unserer sechs Hütten-Tourentipps.

Mit dem Zug zur Wanderung
Foto: OEBB
Mit dem Zug zur Wanderung
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Der Blick aus dem Zug auf vorbeiziehende Landschaften weckt Lust auf neue Ziele. Beim Dösen im Abteil tanken wir noch einmal Energie, bevor es direkt vom Bahnhof rauf in die Berge geht. Dabei sind wir mit der Eisenbahn garantiert klimaneutral unterwegs und stehen ganz sicher nicht im Stau. Um den respektvollen Umgang mit Ressourcen brauchen wir uns vorerst keine Sorgen zu machen – ein Vorhaben das übrigens 2013 im Grundsatzprogramm des Alpenvereins verankert wurde.

Die Ostalpen sind mit einem dichten Bahnnetz gesegnet: Auf rund 4.900 Schienenkilometer verteilen sich österreichweit rund 1.100 Bahnhöfe und Haltestellen. Viele Strecken durch die Berge gehen als historische Baudenkmäler durch. Dank dichter Fahrpläne und immer höherer Geschwindigkeiten im Fernverkehr erreicht man so manches Ziel sogar schneller als bei der individuellen Anreise per Auto.

1. Niederösterreich: Schutzhaus Vorderötscher / Ötscher

Niederösterreichs großer Voralpen-Gipfel ist eine der ersten Anlaufstellen für die alpinen Sehnsüchte der Wiener Berg-Geher. Hier im Ötschergebiet haben wir zahlreiche Möglichkeiten zur Einkehr. Unsere Wahl fällt dieses Mal auf das kürzlich neu renovierte Schutzhaus am Vorderötscher, wo wir die Nacht verbringen.

Bahn: Von der Intercity-Station St. Pölten mit der Mariazeller Bahn in 2 Stunden zur Station Erlaufklause.

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Tour: Vom Parkplatz Erlaufklause (500 m westlich der Haltestelle Erlaufklause) geht es zuerst hinein in den Mühlbachgraben und anschließend in die Ötschergräben. Ein wildromantisches Tal mit rauschendem Wildbach, das seinen Titel als „Grand Canyon der Ostalpen“ nicht umsonst trägt. Vorbei an den Mira-Wasserfällen geht es an Schrofenhängen aufwärts bis hin zum Schleierfall, der über eine 50 m hohe Wand herabstürzt. Über den Greimelsteg gelangt man letztlich wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Achtung: Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und alpine Erfahrung sind für diese Tour absolut notwendig. Besondere Vorsicht ist bei Frost und schlechter Sicht geboten!

Hütte: Das Schutzhaus Vorderötscher hat von 1.Mai bis 26.Oktober (kein Ruhetag, ganztägig) geöffnet und bietet neben Köstlichkeiten aus der Region sowohl Zimmer als auch Matratzenlager für die Übernachtung an. Schlafsack und Handtücher müssen selbst mitgebracht werden.

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  • 2. Oberösterreich: Gjaidalm / Dachstein

    Gjaidalm
    Foto: Christina Schwann, ökoalpin
    Gjaidalm
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    Der Riese an der oberösterreichisch-steirischen Grenze ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln hervorragend erschlossen. Dazu geht’s mit der Bahn durch die tiefen Täler des Salzkammerguts bis nach Obertraun, dem Talort im hintersten Winkel des Hallstättersees. Wir übernachten in der urigen Gjaid Alm auf 1.738 Metern Höhe.

    Bahn: Die Station Obertraun in der Nähe der Krippenstein-Seilbahn erreichen wir von Attnang-Puchheim an der Westbahn in 1 Stunde 15 oder in 2 Stunden aus Leoben an der Südbahn.

    Hütte: Die Gjaidalm liegt auf der Hochfläche des Dachsteinplateaus. Da Historiker vermuten, dass die Alm bereits in der Römerzeit zur Viehhaltung benutzt wurde, werden hier in den letzten Jahren regelmäßig Grabungen und Forschungen durchgeführt. Von hier aus sind unzählige Touren-Ziele gut erreichbar, aber auch Überschreitungen zu benachbarten Hütten bieten sich an.

    Tour: Auf dieser Tour besteigt man das Dachsteinplateau vom Norden her. Ausreichend Erfahrung und Kondition sind zwingende Voraussetzung, denn es gilt einige Kletterstellen zu überwinden und 6 Stunden Gehzeit zu bestreiten.

    Die Tour und weitere Touren-Tipps am Dachstein

  • 3. Salzburg: Badgasteiner Hütte / Gamskarkogel

    Gamskarkogel
    Foto: TVB Gasteiner Tal
    Gamskarkogel im Gasteiner Tal

    Als 1905 zum ersten Mal die Tauernbahn ins Gasteiner Tal schnaufte, rückte die vormals entlegene Landschaft ganz nahe an die Stadt Bad Gastein und die feine Gesellschaft heran. Der folgende wirtschaftliche Aufschwung mit mondänen Hotels und allen Vorzügen eines Luftkurorts ist ohne die Eisenbahn unvorstellbar. Noch älter als der Schienenstrang ist die Badgasteiner Hütte am Südhang des Gamskarkogels. Der Gasteiner Hausberg ist ein mächtiger Grasberg, der für alle alpinistischen Spielarten tolle Varianten bereithält.

    Bahn: Bad Hofgastein ist eine Intercity-Station an der Tauernbahn und im internationalen Fernreise-Netz von Salzburg gut erreichbar. Die landschaftlich eindrucksvolle Strecke der Tauernbahn macht bereits die Anreise zum Erlebnis.

    Hütte: 1828 erbaut, ist die Badgasteiner Hütte (auch Gamskarkogelhütte) eine der ältesten Schutzhütten in den Alpen. Entsprechend urig präsentiert sich das historische Schutzhaus. Die Hütte steht unmittelbar unterhalb des Gamskarkogels auf 2.467 Metern Höhe und bietet rund 21 Übernachtungsmöglichkeiten in mehreren Lagern bzw. Mehrbettzimmern.

    Tour: Vom Bahnhof Bad Hofgastein geht es entweder zu Fuß oder mit dem Bus bis zum Bergsteigerparkplatz nahe dem Annencafe. Von hier geht es in 1:45 h auf die Rastötzenalm und über die Schmalzscharte bis zur Badgasteiner Hütte.

    Die Tour und weitere Tourenziele im Gasteiner Tal

    4. Tirol: Erfurter Hütte / Hochiss im Rofangebirge

    Erfurter Hütte
    Foto: Sektion Ettlingen
    Erfurter Hütte

    Der Achensee und die Orte über dem Inntal gehören zu einer der am dichtesten touristisch erschlossenen Regionen Tirols. Hier reiht sich ein Hotel ans andere und zu Mittag plärrt ein Lautsprecher das Ave Maria über den See an die Felswände. Hier oben ist es aber auch wirklich schön, und im Hochsommer sorgen der See und die Felswände für Erfrischung. Übrigens: Dank Düseneffekt gilt der Achensee als hervorragendes Segelrevier, auf dem schon so mancher Meister sein Handwerk gelernt hat.

    Bahn: Die Achensee-Bahn führt in schmaler Spur vom Regionalbahnhof in Jenbach in 40 Minuten nach Maurach am Achensee. Von dort geht es mit der Rofanseilbahn zur Erfurter Hütte.

    Hütte: Aussichtsreich über dem Achental, und dennoch leicht zu erreichen ist die Erfurter Hütte die zentrale Anlaufstelle im Rofangebirge. Die umliegenden Berge bieten von der einfachen Kinder-Wanderung bis zu anspruchsvollen Felsfahrten alle alpinistischen Spielarten.

    Tour: Die anspruchsvolle Bergwanderung führt uns am ersten Tag auf den Gipfel des Hochiss, der mit 2.299 Metern Seehöhe der höchste Gipfel im Rofan ist. Wandert man am nächsten Morgen früh genug los, so kann man das Panorama des Vorabends auch in der Morgendämmerung genießen. Am zweiten Tag warten außerdem noch zwei weitere Panoramagipfel auf uns. Über schmale und lange Wege erreichen wir zuerst das Spieljoch und dann die Rofanspitze.

    Die Tour und weitere Tourentipps im Rofangebirge

    5. Vorarlberg: Freiburger Hütte / Formarinsee

    Formarinsee
    Der Formarinsee

    Von der Station Langen am Arlberg, nicht weit entfernt vom Tunnelportal auf der Vorarlberger Seite, erschließen sich die mächtigen Felsen des Arlberg-Massivs. Wir ziehen Richtung Norden ins Quellgebirge des jungen Lechs. Etwas unterhalb des Formarinsees liegt die Lech-Quelle und nicht weit vom See entfernt die Freiburger Hütte, die über eine Bergstraße hervorragend erschlossen ist.

    Bahn: In 1 Stunde 20 sind wir aus Innsbruck auf der anderen Seite des Arlbergs. Aus Bludenz verkehren regelmäßige Busse nach Langen am Arlberg.

    Hütte: Die Freiburger Hütte bietet alle Vorzüge eines kleinen Berghotels und liegt dabei romantisch am Formarinsee. Auf der großen Terrasse genießen mehr als 150 Personen einen tollen Ausblick. Ganz in der Nähe gibt es einen kleinen Klettergarten.

    Tour: Vom Ortszentrum aus marschiert man zuerst durch den Ortsteil Zug. Es geht dann auf einem Fußweg weiter bis zur Formarinalpe (1.800 m). Die 5-stündige Tour führt weiter bist zum Formarinsee und die darüberlegende Freiburger Hütte. Auch nicht schlecht: 10 Minuten von der Hütte entfernt befindet sich ein Klettergarten.

    Die Tour und weitere Tourentipps am Arlberg

    6. Schweiz: Brienzer Rothorn

    Bahn: Von Luzern mit dem InterRegio bis zur Haltestelle Brünig-Hasliberg fahren.

    Rauf geht's mit der Dampfbahn oder mit der Seilbahn, am besten jedoch zu Fuß hoch und mit der Bahn wieder runter. Oben gibt es Hotel, Bettenlager und zwei Restaurants. Und natürlich die traumhafte Aussicht: Brienzer See, Eiger, Mönch und Jungfrau. Quasi alles, was die Schweizer Berge so zu bieten haben!

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