5 Ideen fürs Ski-Recycling der anderen Art
Foto: Jakob Lederer
Wenn die Ski ausgedient haben, führt ihr letzter Weg üblicherweise zum Sperrmüll. Wir haben 5 kreative Ideen, wie du deinen Brettln ein zweites Leben schenken kannst.
Text: Siegfried Rumpfhuber
Ski sind moderne Verbundwerkstoffe: Bei ihrer Herstellung werden Holz, Metall, Glas- und Carbonfasern sowie hochwertige Kunststoffe mit Epoxidharz verklebt. Dadurch halten sie de facto ewig und sind ungemein stabil. Dennoch landen jährlich tausende Paar Ski auf dem Müll. Auf eine Trennung der teuren Rohstoffe wird weitgehend verzichtet, da es technisch komplex und mit hohem Energieaufwand verbunden ist. Die Skihersteller Völkl und Kästle versuchten sich in den frühen 1990er Jahren an Skirecycling-Projekten. Laut Völkl waren die Recyclingkosten eines Skis allerdings höher als dessen Herstellungskosten, weswegen diese Versuche wieder eingestellt wurden.
Welche Möglichkeiten gibt es nun, Skiern (oder auch Snowboards) einen zweiten Lebenszyklus einzuhauchen?
1. Skimöbel bauen
Ski sind ungemein stabil und wahrscheinlich die haltbarsten Mehrschichtplatten am Markt. Möbel aus Skiern? Durchaus ja – und mit Jakob Lederer aus Graz hat sich ein junger Skitourengeher und Diplomingenieur damit sogar ein berufliches Standbein aufgebaut. Ob Bank, Regal, WC-Rollenhalter – auf www.skimoebel.at findet sich ein voller Webshop. Wobei der Shop nur einen kleinen Teil des Angebotes abbildet und laut Jakob 90 Prozent aller Werkstücke auf spezifische Kundenwünsche gebaut werden, z.B. eine „Blizzard Bank“ oder ein „Kneissl Spiegel“, oder auch spezielle Einbauregale. Die kleine Schmiede freut sich übrigens auch über Rohmaterial – also über deine Skispenden!
2. Skibörsen und -bazars
Wenn die alten Brettln noch brauchbar sind, aber man bereits die neuesten Latten im Keller stehen hat, sind die herbstlichen Skibörsen dankbare Abnehmer. Seit über 20 Jahren sind beispielweise die Wintersportbörsen der österreichischen Arbeiterkammer ein Publikumsmagnet. Für viele ist es der Ort, an dem man sein erstes Skiequipment zu erschwinglichen Preisen ersteht. Fair im doppelten Sinn das Verkaufsmodell: Die AK arbeitet hier ehrenamtlich, das heißt wenn ein Artikel verkauft wird, erhält der Verkäufer den Preis ohne Abzüge. Wer das aber nicht will, oder auch nicht verkaufte Artikel spenden will – gern gesehen: Alles, was nicht abgeholt wird, spendet die AK an karitative Einrichtungen.
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3. Firngleiter bauen
Firngleiten? Ja, das gibt es auch noch! In den 80ern ein Hit und vor allem im Frühjahr beliebt, ist es heute fast in Vergessenheit geraten. Firngleiter – kurz Figln genannt – sind klarerweise auf Firn und steilen Hängen ideal. Im Frühjahr können sie auf erste Bergtouren mitgenommen werden und sind eine Abfahrtshilfe. Da sie kompakt und leicht sind, können sie auch noch mitgeführt werden, wenn keine durchgehende Schneedecke mehr vorhanden ist. Firngleiter waren früher 50 - 66 cm lang und etwas breiter als normale Ski. An diesen Maßen sollte man sich auch orientieren, wenn man selber Firngleiter baut. Ideal sind Ski mit Breiten über 10 cm, also beispielsweise ein ausgedienter Freeride Ski. Diesen circa 60 cm hinter der Schaufel abschneiden, und der Firngleiter ist schon fast fertig (wer’s genau nimmt: laut Reglement des ÖSV dürfen es maximal 66 cm sein).
Achtung, aber fast logisch: Ski haben Stahlkanten, also beim Abschneiden am Besten eine Flex mit passendem Schneidblatt verwenden. Es fehlt noch die Bindung: Riemenbindung, alte Snowboardbindung oder Kipphebelbindung – auch hier kann man altes Equipment recyclen. Und schon sind die „Figl“ fertig!
Was ist Figln?
4. Tiroler Klumper bauen
Klumper, schon mal gehört? Also Tiroler wahrscheinlich schon, sonst eher nicht. Der Klumper ist eine einkufige Rodel aus Holz, und wenn man ein richtig pfiffiges Gerät bauen will, kommt unten ein Ski dran. Hier geht’s zur Bauanleitung:
So baust du eine Tiroler Klumper!
5. Big, bigger, USA
Die extremste Idee kommt aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. In Juneau, Alaska, haben Ski-Fanatiker gleich einen „Schrein“ für Ski gebaut. Die Anbetungsstätte heißt „Alaskan Ski Shrine“ und ist zwei Stockwerke hoch.
Kauf-Tipp:
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