5 Tipps für einen sicheren Winter
Foto: Basti Heckl / Adobe Stock
Im November ging in Graz das vierte Lawinensymposium der Naturfreunde über die Bühne. Wir haben davon 5 Tipps für eine sichere Wintersportsaison mitgebracht.
1. Lerne die Basics und bilde dich ständig weiter
Ein fundiertes Basiswissen ist das A und O bei der Beurteilung der Lawinenlage. Die Entscheidung, ob man in einen Hang einfahren kann oder nicht, fällt keineswegs nur im Gelände. Sie ist ein Prozess, der bei der Tourenplanung beginnt und auch Beobachtungen während der Tour berücksichtigt. Sein Wissen sollte man dabei ständig erweitern und aktuell halten.
2. Sei nach Neuschneefällen geduldig
Peter Höller vom Institut für Naturgefahren in Innsbruck näherte sich am Lawinensymposium der Lawinenproblematik von der statistischen Seite an. Er präsentierte die Auswertung von Lawinenunfällen seit dem Winter 1980/81. Daraus lassen sich interessante Erkenntnisse ablesen. Auffällig ist die Häufung von Unfällen an den ersten Tagen nach hohen Neuschneemengen. Höller plädierte dafür, sich erst rund drei Tage nach starken Schneefällen ins ungesicherte Gelände zu begeben.
3. Übe die Kameradenrettung
„Es war ein Gefühl, als würde dich ein Lkw überfahren und mitreißen. Du bist der Naturgewalt ausgeliefert“, erzählte Patrick Greimel bei seinem Vortrag. Der Skitoureninstruktor und Bergretter geriet selbst in Kasachstan in eine Lawine. Zum Glück konnte ihn sein Bergkamerad Josef binnen zehn Minuten orten und ausgraben. „Was ich mitgeben möchte, ist ein Plädoyer für die Ausbildung und die Kameradenrettung. Nur dadurch, dass Josef so professionell agiert hat, habe ich überlebt. Genießt das Leben und übt die Kameradenrettung!“, brachte es Greimel auf den Punkt.
4. Teile deinen Standort – vor allem bei Soloskitouren
Grundsätzlich sind Soloskitouren immer problematisch, da man sich im Fall des Falles nicht gegenseitig retten kann. Darum ist es wichtig, umso vorsichtiger zu sein und seinen Standort zu teilen. Einerseits mit einer Vertrauensperson vorab. Andererseits wurde beim Lawinensymposium von Alpinpolizist Klaus Pfaffeneder auf Apps hingewiesen, die den „Live-Standort“ in Echtzeit teilen. Das wissen um den Standort kann der Bergrettung bei der Suche wertvolle Zeit sparen und Leben retten.
5. Vorsicht vor Fehleinschätzungen
Bergführer und Freerider Stephan Skrobar ging in seinem Vortrag auf „menschliche Fallen“ ein – etwa, sich in einem vertrauten Gelände sicherer zu fühlen als in unbekanntem. Oder ein falsches Sicherheitsgefühl durch Bestätigung von anderen in der Gruppe. Man sollte sich diese „Fallen“ immer wieder vor Augen führen und wachsam bleiben, meinte Skrobar.
Wenn man diese Tipps befolgt, steht einem sicheren Winter nichts mehr im Wege. Wir freuen uns auf das nächste Lawinensymposium.
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