5x Wildobst am Wegesrand
Foto: Angela Faber
von Valerie Jarolim
Nicht nur der Garten beschenkt uns gerade mit einer üppigen Obsternte, auch im Wald und am Wegesrand finden wir zahlreiche wilde Früchte. Und die strotzen nur so vor Kraft: Vitamine, Mineralien, Antioxidantien und vieles mehr stecken in hohen Mengen in ihnen. Valerie Jarolim von Blatt und Dorn stellt euch 5 Wildfrüchte und ihre Zauberkräfte vor.
1. Vogelbeere (Eberesche)
Die Früchte der Eberesche – die Vogelbeeren – schmecken nicht nur Vögeln, denn die Verwendung der orange-knallroten Vogelbeeren als Nahrungsmittel hat eine lange Geschichte und geht bis auf die Kelten zurück: Für sie waren die Vogelbeeren nicht nur Teil der Ernährung, sondern galten auch als Allheilmittel.
Roh sind die Vitamin-C-reichen, bitter-sauren Beeren nicht genießbar, doch werden sie in Mus, zu Marmeladen und Sirup verarbeitet, kann man damit tolle Akzente in der Küche setzen. Außerdem sind die Beeren reich an Pektin und können zum Binden von Fruchtsäften und Gelees verwendet werden. Kleine Mengen reichen hierfür bereits aus.
Tipp: Nach dem ersten Frost schmecken sie nicht mehr so bitter und können getrocknet als gesunde Knabberei genascht werden.
2. Holler
Die schwarzvioletten Beeren des Hollerstrauchs (Holunder) können vielseitig in der Küche eingesetzt werden! Aber Achtung: in rohem Zustand enthalten die Beeren Giftstoffe, erst durchs Erwärmen und Kochen werden die süßlich-herben Hollerbeeren genießbar. Zubereitungsarten gibt es in Hülle und Fülle: Hollerröster, Hollerbeerensaft, Hollerpalatschinken und Marmelade zählen zu den beliebtesten.
3. Hagebutten
Die Früchte der Wildrosen, von denen es viele verschiedene Arten aber keine giftigen gibt, finden wir am Weg- und Waldesrand. Sie sind echte Herbstboten und machen uns mit ihrer geballten Power an Vitamin C fit für die kalte Jahreszeit. Sie können zu Marmelade, Mus, Likör, „Hagebutten-Ketchup“ und vielem mehr verarbeitet, aber auch frisch genascht werden. Dazu drückt man das süß-fruchtige „Mus“, das sich im Inneren der weichen Hagebutten bildet, einfach mit den Fingern heraus.
Aber Achtung: die Kerne besitzen feine Härchen – auch als Juckpulver bekannt – und können beim Verschlucken zu Halskratzen führen. Sie sollten deshalb nicht mit verzehrt werden.
4. Schlehdorn
Die blau-violetten Früchte des Schlehdorns, auch bekannt als „Schlehen“, finden wir ab September in Hecken. Sie sind im Geschmack sehr herb und sauer, werden aber nach dem ersten Frost milder, süßer und schmackhafter. Wer nicht solange warten möchte, kann die Früchte einfach eine Nacht in den Tiefkühler packen. Außerdem: Schlehenwein, „falsche Oliven“, Mus und Saft sind tolle Möglichkeiten die Wildfrüchte zu verarbeiten.
5. Weißdorn
Der Weißdorn gilt als wichtiges herzstärkendes Mittel. Für diesen Zweck werden die mehligen Früchte im Herbst zu einer Tinktur angesetzt und im Frühjahr das Ganze mit den ebenfalls wirksamen Blättern und Blüten ergänzt. Die kleinen, roten Früchte können aber auch zu Marmeladen und Mus verarbeitet werden.
Tipp
Nicht einfach alle Früchte sammeln! Für Vögel und Wildtiere sind Wildfrüchte eine wichtige Lebens- und Nahrungsgrundlage. Beim Sammeln sollte deshalb immer darauf geachtet werden, dass für Tier und Mensch genügend übrig bleibt.
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