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Kulinarisches Erbe

Alpine Delikatessen: Lesachtaler Brot

• 16. März 2018
2 Min. Lesezeit

Im schwer erreichbaren Kärntner und Osttiroler Lesachtal war die Selbstversorgung und somit das Brotbacken immer schon lebenswichtig. Auf diese Weise schaffte es das Lesachtaler Brot sogar zum UNESCO-Kulturerbe.

UNESCO-Kulturerbe, Lesachtaler Brot
Foto: Christian Unterguggenberger/ TVB Lesachtal
Seit Jahrhunderten gebacken und seit 2010 UNESCO-Kulturerbe: Das Lesachtaler Brot
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Als urtypisches Gebäck des Alpenraums hat es dieses Brot aus dem Kärntner Lesachtal zum offiziellen Kulturerbe geschafft. Die UNESCO-Kommission nahm das Lesachtaler Brot 2010 in das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes des Landes auf.

Alpen-Brot aus Sauerteig

Das vorwiegend in den Orten Maria Luggau und Liesing gebackene Brot aus Roggenvollmehl, Weizenmehl, Roggenschrot, Sonnenblumenkernen, Leinsamen, Kürbiskernen, Salz und Brotgewürzen ist ein sehr klassisches Gewürz-Roggenbrot aus Sauerteig, wie es im Alpenraum in den unterschiedlichsten Arten verbreitet ist. Die Brottradition des Lesachtals ist auch auf die große Mühlengeschichte zurückzuführen, die schon mehr als 200 Jahre zurückreicht. Hier standen am Bach früher an die 200 Mühlen – weshalb das Lesachtal einst auch als „Tal der 100 Mühlen“ bekannt war - , heute sind es nur noch eine Handvoll.

Lesachteler Brot
Foto: Daniel Zupanc_TVB Lesachtal
Einige Familien im Lesachtal mahlen das Korn noch selbst

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„Tal der 100 Mühlen“

Die Bezeichnung „Lesachtaler Brot“ bezieht sich übrigens nicht nur auf das Handwerk des Brotbackens. Zur lokalen Brottradition gehört auch das Wissen über den Anbau des alpinen Getreides, das damit einhergehende Gestalten der Kulturlandschaft, der Bau und Betrieb der Mühlen bzw. Öfen und nicht zuletzt allerlei Brauchtum, wie etwa das Zeichnen von drei Kreuzen vor dem Brot-Anschneiden oder das Stecken eines Palmkreuzchens in die Roggenäcker.

Kulturlandschaft des Lesachtals
Foto: Christian Unterguggenberger/ TVB Lesachtal
Kulturlandschaft des Lesachtals

Pflegen der Tradition

Heute gibt es im Lesachtal nicht mehr viele Familien, die ihr Getreide noch selber anbauen, es in der eigenen Mühle vermahlen und im hauseigenen Öfen backen. Man versucht mit verschiedenen Vereinen und Initiativen die Weitergabe des Wissens zu garantieren. Zwei jährlich stattfindende Großveranstaltungen, die sich ganz der Brot-Traditionspflege verschreiben, sind das im August stattfindende Mühlenfest in Maria Luggau sowie das Lesachtaler Brotfest in Liesing am ersten Septemberwochenende.

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Echtes Lesachtaler Brot wird im hauseigenen Ofen gebacken

Wo bekommt man Lesachtaler Brot?

Z.b. in der Bäckerei Obererlacher (A-9942 Obertilliach, Dorf 24) und im Bauernladen in Maria Luggau.

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Reportage: Zu Besuch im Lesachtal

Christina Schwann hat das Lesachtal in Kärnten, das sich auch zu den Bergsteigerdörfern zählen darf, besucht – hier ihre lesenswerte Reportage.

  • Buch-Tipp

    Enzyklopädie der alpinen Delikatessen
    Foto: AT Verlag
    Enzyklopädie der alpinen Delikatessen

    Wo gibt es noch Saubürzel oder Hundsärsche? Die Enzyklopädie der alpinen Delikatessen (aus der Buchreihe „Das kulinarische Erbe der Alpen“, Autor: Dominik Flammer, Fotograf: Sylvan Müller, AT-Verlag, 2014) beschreibt mehr als 500 kulinarische Raritäten, die erst in den vergangenen Jahren wiederentdeckt wurden: alte Obstsorten, vergessenes Gemüse, Wildpflanzen, außergewöhnliche Würste, Feiertags-Gebäcke, einzigartige Alpkäse und traditionelle Schnäpse.

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