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Baden im Bergsee: Freiheit pur ohne Regeln?

Wissenswertes

2 Min.

13.05.2022

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Was gibt es Schöneres, als im Hochsommer auf den Berg zu steigen und ins kühle Nass einzutauchen? Aber: Gibt es eigentlich Regeln beim Baden im Bergsee zu beachten? Andrea Kocher hat sich umgehört.

Hinein ins tiefe Blau

Der bloße Anblick glasklaren Gebirgswassers in der Kulisse alpiner Landschaft ist vielen nicht genug. Sie wollen ins kühle Nass eintauchen, sich erfrischen und die Muskeln nach der ausgedehnten Wanderung lockern. Baden im Bergsee ist wohltuend, doch scheiden sich die Geister oft betreffend individueller Verhaltensweisen. FKK in alpinen Höhen ist ebenso nicht in jedes Wanderers Sinne, wie die intensive Hygienepflege im ungetrübten Wasser des Naturidylls.

Während man sich am Ufer des Bergsees gemütlich niedergesetzt und die Jause aufbereitet hat, erhebt sich plötzlich nur wenige Meter weiter ein menschliches Hinterteil wie ein aufsteigender Vollmond. Es folgt zumeist der nicht immer elegante Satz ins Wasser – inklusive Wasserspritzerei bis hinüber aufs Jausenbrot. Das Szenario mag für die einen belustigend sein, für andere ist es schlichtweg störend: Was für den Bergsee-Bader das Highlight ist, lässt dem Beobachter die Gänsehaut wachsen. Ganz klar, einfach nicht hinschauen ist eine Alternative, aber wohl nicht die Lösung im Sinne eines gleichberechtigten Miteinanders.


Baderegeln?

Offizielle Baderegeln für Bergseen wären in dieser Hinsicht gar nicht schlecht. Es gibt sie jedoch als solche nicht. Sich der verschwitzten Wanderbekleidung zu entledigen, muss trotzdem nicht öffentlich zelebriert werden. Ebenso nicht unbedingt präsentiert werden müssen die individuellen Rituale zum Zweck der Körperpflege – der Bergsee ist schließlich nicht das private Badezimmer. Und wer nach dem „Tauchgang“ wieder zurück an der Oberfläche ist, muss sein Schwimmerlebnis nicht unbedingt gleich lautstark aus der Mitte des Sees in die Bergkulisse schreien. Fehlende Regeln sind kein Freifahrtschein – gerade beim Baden am Berg gilt: Rücksichtnahme ist immer ein guter Ratgeber.

Die Moral ist das eine, Gesundheit und Sicherheit das andere. Hier sollten stets die allgemeinen Baderegeln berücksichtigt werden:

  • Achte auf die Wassertemperatur
  • Spring' nie erhitzt ins Wasser
  • Bade nicht mit vollem Magen
  • Geh' nicht übermüdet ins Wasser

Die Gefahren beim Sprung ins trübe oder unbekannte Gewässer sollten ebenso bedacht werden – so etwa unterschiedliche Tiefen, Steine oder Pflanzen im Wasser. Ebenso gilt es vor Sturm oder Gewitter das Wasser zu verlassen. Und generell ist es immer eine gute Idee, nicht ganz allein baden zu gehen, um im Zweifel schnell auf Hilfe zurückgreifen zu können. In den offiziellen Baderegeln findet sich übrigens noch ein nicht unwesentlicher Punkt: Uriniere aus hygienischen Gründen weder in Gewässer noch in Bäder. Wer sich an diesen Leitlinien orientiert, wird den Bergsee dennoch genauso genießen können – und dies anderen Schwimm-Anwärtern genauso zugestehen.