Rauschebart und Engelsflügel
Das Gipfelkreuz ist weiß und plötzlich drei mal so massiv? Da muss ein Rauschebart dahinter stecken. Erklärung eines Wetterphänomens.
Bei Temperaturen zwischen –2 und –10 Grad und meist unter dem Deckmantel dichten Nebels bildet sich bei starkem Wind an Bäumen, Berghütten, Gipfelkreuzen (im Bild jenes neben dem Alois-Günther-Haus am Stuhleck) und Wegweisern Raueis. Winzige, extrem kalte (sogenannte unterkühlte) Wassertröpfchen frieren an den Gegenständen fest, ohne zu kristallisieren.
So entstehen zum Teil beachtliche Eisfahnen, die wie rauschende Bärte oder (wenn sich zwischendurch die Windrichtung geändert hat) wie geschwungene Engelsflügel aussehen. Entgegen dem ersten Eindruck „wehen“ die Bärte aber nicht in die Richtung, in die der Wind bläst, sondern sie sind dem Wind entgegengewachsen.