Auf den Ortler
Mit 3.905 m ist er der höchste Berg der Ortlergruppe und gleichzeitig die höchste Erhebung Südtirols. Obwohl jedes Jahr viele Bergsteiger seinen Gipfel erklimmen, sind weder der Normalweg noch der Hintergrat zu unterschätzen. Bergführer Stephan Mitter von Alpine Kompetenz stellt uns die beiden Anstiege im Detail vor.
Wer auf den Ortler möchte, der muss sich erst einmal entscheiden, ob er ihn über den Normalweg oder über den um einiges anspruchsvolleren Hintergrat besteigen möchte. Für beide Anstiege empfiehlt es sich, bereits am Vortag entweder auf die Julius Payer Hütte (für den Normalweg) oder auf die Hintergrathütte (für den Hintergrat) aufzusteigen.
1. Normalweg von der Julius Payer Hütte
Keinesfalls darf man den Normalweg unterschätzen. Auch dieser Anstieg ist als Hochtour ZS (ziemlich schwer) mit Kletterstellen bis zum 3. Schwierigkeitsgrad nach UIAA eingestuft. Die Kletterstellen am Fels sind zwar mit einer Kette gesichert, aber vor allem der spaltenreiche Gletscher erlaubt keine Fehler.
Der Normalweg im Detail:
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Da die Tour an Sommertagen mit stabiler Wetterlage sehr stark frequentiert ist, sollte man ausreichend Zeit einplanen, denn im „Wandl“ kann es sich durchaus ein wenig stauen.
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2. Hintergrat von der Hintergrathütte
Die Tour über den Hintergrat ist eine fantastische alpine Herausforderung in Fels und Firn. Die Aussicht auf die Königsspitze und weit über das Ortlermassiv hinaus ist beeindruckend. Dennoch gilt zu beachten, dass es sich um eine Hochtour der Schwierigkeit ZS (ziemlich schwer) mit Kletterstellen bis zum 4. Schwierigkeitsgrad handelt. Die Orientierung bis zum Hohen Kott und die zwei schwierigen Kletterstellen am Grat stellen die Schlüsselstellen dar. Auch muss auf Steinschlag geachtet werden – insbesondere wenn andere Seilschaften vor einem unterwegs sind. Bei viel Frequenz sollte man sauber und schnell arbeiten und sich nicht aus dem Konzept bringen lassen.
Der Abstieg erfolgt über den anspruchsvollen Normalweg. Steile Schnee- und Eisabbrüche wie auch das zunehmende Ausapern der Gletscher halten hier immer wieder Überraschungen bereit.
Der Hintergrat im Detail:
Wer sich seiner Sicherungstechnik in Fels, Firn und Eis nicht zu 100 % sicher ist, der sollte für beide Touren einen Bergführer buchen. Die Alpinschule Ortler ist dafür der beste Ansprechpartner vor Ort und wird maßgeblich dazu beitragen, dass die Besteigung des Ortlers über den Wunsch-Anstieg zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.
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