Die ultimative Bike-Buckelist | Teil 1
Foto: Rudi Wyhlidal
Die besten Singletrails fahren, am Rad auf Forschungsreise gehen oder eine ganz andere Alpenüberquerung machen: Was man sich diesen Sommer auf zwei Reifen nicht entgehen lassen sollte, findest du in der ultimativen Bike-Bucketlist.
1. Flowtrail in den Nockbergen
Kärnten
Roller, kleine Anlieger und jede Menge Steilkurven: In den Kärntner Nockbergen schlängelt sich ein Flowtrail-Monster von der Bergstation Kaiserburg Bad Kleinkirchheim über 910 Tiefenmeter ins Tal. Die 15 Kilometer machen ihn zum längsten seiner Art in Europa. Wer zwischendurch eine Abkühlung vom Kurven-Surfen braucht, kann auch mehrfach unterbrechen und auf markierten Naturwegen, den „Nock-Lake-Trails“, über die andere Seite des Berges zum idyllischen Brennsee fahren. Zurück zum Flowtrail geht es dann aus eigener Kraft oder mit Unterstützung von Bike-Shuttles, um sich nach der nächsten Auffahrt (kostenlos mit der Gravity Card oder der Bike Card Kärnten) wieder in die große Achterbahn zu werfen.
Für: Flow-Junkies
Zeitbedarf: ein halber Tag
Gut zu wissen: Es lohnt sich, vorab am riesigen Übungsweg bei der Talstation der Kaiserburgbahn die Fahrtechnik aufzupolieren.
2. Schwäbische Alb Radweg
Baden-Württemberg
Auf den 417 Kilometern des Schwäbische Alb Radweges reist man gleich Millionen Jahre zurück. So kommt man bei Weilheim an der Teck an einem erloschenen Vulkan vorbei, sucht im Schiefer-Erlebnis Dormettingen nach Ammoniten oder taucht im Schloss Lichtenstein, dem Märchenschloss Baden-Württembergs, in die Zeit des Adels ein.
Für: Forschernaturen
Zeitbedarf: acht Tage
Gut zu wissen: Auf dem Radweg gibt es einige starke Steigungen (in Summe 4.000 Höhenmeter).
3. E-Bike-Paradies im Engadin
Graubünden
Es gibt Regionen, die fürs E-Biken einfach wie geschaffen sind: So hat sich das Engadin vom Geheimtipp zu einem Must-ride-Spot gemausert. Das liegt an dem dichten, variantenreichen Trailnetz, seiner perfekten Anbindung an Gondeln und den Bernina-Express sowie den genialen Ausblicken bis zum formschönen Biancograt in der Berninagruppe. In dem Bündner Hochtal haben E-Bike-Einsteigerinnen und -Einsteiger richtig Spaß (beispielsweise auf der einfachen Strecke von Silvaplana nach St. Moritz), während sich Könner auf Uphill-Trails und hochalpinen Strecken austoben – etwa hinauf auf den 3.055 Meter hohen Piz Nair. Zudem gibt es im Oberengadin zwei Dutzend „Energy-Bänkli“ zum kostenlosen Aufladen des Bikes. Dank der Fahrradständer bieten sie sich zum Rasten an und haben neben WLAN-Hotspots auch Steckdosen zum Laden mobiler Geräte.
Für: Unersättliche
Zeitbedarf: ein bis fünf Tage
Gut zu wissen: Auch im Spätsommer und Herbst kann man hier wunderbar biken. Die Bahnen im Engadin sind bis Mitte Oktober in Betrieb.
4. Gravelbiken rund um Zell am See
Salzburg
Den Schotter trägt das Gravelbike schon im Namen, und davon gibt es reichlich rund um Zell am See im Pinzgau: Entscheidet man sich etwa für die „Seeblickrunde“, so warten 37 abwechslungsreiche Kilometer inklusive Auf und Ab. Bei den Anstiegen (in Summe sind es 857 Höhenmeter) lernt man, dass es bei dieser trendigen Disziplin auch etwas steiler zur Sache gehen darf. Heftiger fällt die Runde von Kaprun zum Alpincenter des Kitzsteinhorns aus (1.951 Höhenmeter). Mag man es danach beschaulicher, gibt es rund um den Zeller See einige flache Radwege. Auch dabei ist das Gravelbike ein passendes Gefährt.
Für: sportliche Graveler
Zeitbedarf: ein bis drei Tage
Gut zu wissen: Das Strandbad Erlberg ist ideal zur Abkühlung.
5 der schönsten Biketouren rund um Zell am See
5. Bikepark Brandnertal
Vorarlberg
Bikeparks sind Spielplätze für Klein und Groß: Orte, wo man das, wofür man in der Natur oft viele Kilometer an Trails zurücklegen muss, in konzentrierter Form findet – also rassige Abfahrten, geschmeidige Kurven oder die Möglichkeit atemberaubender Sprünge. Entsprechend groß ist mittlerweile die Auswahl im Alpenraum. Im Bikepark Brandnertal, der inmitten des Rätikons liegt, warten 30 Kilometer mit leichten Flowlines, dazu gibt es kernige Abfahrten über Wurzeln und fordernde Geländestufen.
Für: alle, die gerne spielen
Zeitbedarf: ein bis zwei Tage
Gut zu wissen: Die Guides der Bikeschule Brandnertal vermitteln die Skills und haben auch Leihräder.
6. Crankworx Innsbruck
Tirol
„Crankworx“ steht für Bike-Action auf höchstem Niveau. Die Weltelite kommt bei der achten Auflage der World Tour zusammen, um in Disziplinen wie Downhill und Dualslalom den King und die Queen of Crankworx sowie die Champions im Slopestyle zu ermitteln. Die einzige europäische Station des weltgrößten Mountainbike-Festivals ist der Bikepark Innsbruck auf der Mutteralm. Dort gehen vom 12. bis zum 16. Juni Bikerinnen und Biker buchstäblich in die Luft. Neben den Pro-Events gibt es Gelegenheit, selbst in die Pedale zu treten, ein Programm für Kids, die Bike-Expo sowie intensive Partys.
Für: MTB-Pros und ihre Fans
Zeitbedarf: ein bis fünf Tage
Gut zu wissen: Festivalpässe sowie Infos gibt es unter crankworx.com/innsbruck/
7. Einkehr im Karwendelhaus
Tirol
Es gibt viele gute Gründe, in die Berge zu gehen. Einer der besten ist ein großartiges Quartier. Was zum Wandern passt, gilt auch beim Biken: Kaiserschmarrn, Gröstl oder Apfelstrudel füllen entleerte Kohlenhydratspeicher wieder auf – die gute Zeit, die man hat, während man sich damit belohnt, ist aber auch schon jede Kurbelumdrehung wert. Eine der vielen Stationen, wo Bikerinnen und Biker sich gern selbst den Stammgast-Status verleihen, ist das Karwendelhaus. Mit der Lage am Fuß der Birkkarspitze ist es ideal bei einer Karwendel-Durchquerung; mit seinen Ladestationen ist es optimal auf E-Bikes vorbereitet. Vor allem aber tut es richtig gut, dort zu sein.
Für: Durchquerer und Stammgäste
Zeitbedarf: eine Nacht
Gut zu wissen: Selbst im Sommer kann es in der Höhe frisch werden – immer warme Kleidung mitnehmen.
Karwendelhaus
8. Burgenland-Trails
Burgenland
Mit 884 Metern ist der Geschriebenstein der höchste Punkt des Burgenlands. Dort, zwischen Rechnitz und Lockenhaus, vermutet man nicht unbedingt ein außergewöhnliches Mountainbike-Areal, aber die 40 Kilometer langen Burgenland-Trails sind allesamt feine Lines, die – stets gut abgestimmt auf die natürliche Umgebung – durch Waldstücke, Hohlwege und Canyons verlaufen. Auch Sprünge sind dabei. Wer zum Biken hierherkommt, erlebt keine Berglandschaft, dafür aber weite Ausblicke. Die 300 Sonnentage machen eine fast ganzjährige Nutzung der Trails möglich.
Für: Neugierige und Familien
Zeitbedarf: ein bis zwei Tage
Gut zu wissen: Mit der Burgenland Card kann man die Trails während des Aufenthalts kostenlos nutzen.
Ein Herbst-Trip zu den Burgenland-Trails
9. Enduro am Reschenpass
Tirol, Graubünden, Südtirol
Wie viel Abenteuer darf es sein? Wer den Federweg seines Enduro-Bikes wieder einmal ausreizen will, hat sich mit dem Reschenpass genau die richtige Destination ausgesucht. Nahe der Tiroler Ortschaft Nauders ist beim Biken nämlich Natur pur angesagt: Auf den 27 Trails, die in Summe 58 Kilometer lang sind und durch drei Länder führen, geht es sprich- wörtlich über Stock und Stein sowie über so manche Wurzel. Der legendäre „Bunker Trail“ und der „Eleven Trail“ fordern von den Enduristen feinstes technisches Können. Fünf Bahnen erleichtern die Auffahrt. Der Reschensee sorgt für die Abkühlung, sobald genug Adrenalin geflossen ist.
Für: sportliche Puristen
Zeitbedarf: ein bis drei Tage
Gut zu wissen: Das MTB-Rennen „3-Länder Enduro Race“ findet vom 30. August bis zum 01. September 2024 statt.
Biken am Reschenpass
10. Mountainbike-Paradies Nassfeld
Kärnten und Italien
Aus alten Schmugglerpfaden sind am Kärntner Nassfeld acht Singletrails geworden, die zum Teil Italien mit Österreich verbinden. Dank der Sommerbahnen kann man viele Downhill-Erlebnisse in einen Tag packen. Wer es sanfter liebt, muss gar nicht die Region wechseln, sondern findet eine Etage tiefer reizvolle Wege: Auf der sonnigen Südseite der Alpen warten nämlich 46 Radrouten mit insgesamt 950 Kilometern. Leichtere Strecken mit wenigen Höhenmetern bieten der Gailtal Radweg R3, die Ciclovia Alpe Adria, die bis ins italienische Venzone führt, oder eine Fahrt über die Bodenalm am Ostufer des Weißensees, bei der man mit dem Schiff zurückkehrt.
Für: alle, die Abwechslung suchen
Zeitbedarf: zwei bis sechs Tage
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