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Der Drachensee im Portrait

Regionen

3 Min.

02.07.2022

Foto: Philipp, unsplash

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Der Drachensee ist ein glasklarer Bergsee auf 1.910 m Höhe. Er ist der höchstgelegene See im Mieminger Gebirge im Tiroler Oberland und befindet sich etwas oberhalb des bekannten Seebensees. Für die Einkehr eignet sich die beliebte Coburger Hütte in unmittelbarer Nähe. Egal ob Endpunkt, Startpunkt oder Zwischenstation einer Wanderung – ein Besuch des Drachensees lohnt sich in jedem Fall.

Lage

Im Bann von Vorderem und Hinterem Drachenkopf, Sonnenspitz und dem bekannten Grünstein liegt der Drachensee eingebettet in einer früheren Gletschersenke. Der Sage nach befand sich hier früher ein Dorf. Aufgrund eines Fluches sei das Dorf versunken und von dem See überdeckt worden. Die Bewohner können das Dorf und den See nicht verlassen, da über beides ein Drache wacht. Mit ein bisschen Fantasie lässt sich dieser Drache am Grund des Sees sogar erspähen.


Charakteristik

Der Drachensee ist ein typischer Gebirgssee: glasklar und eiskalt. Umgeben von den schroffen Felsen, majestätischen Gipfeln und der alpinen Landschaft ergibt der Kontrast mit der blaugrünen Wasserfläche ein besonders schönes Bild.


Geologie

Der Drachensee ist ein typischer Karsee und in einer tiefen Kar-Wanne eingebettet. Im Norden und Osten ist er durch Felsufer geprägt, im Süden und Westen grenzt er an Schuttfelder. Die tiefe Wanne ist entstanden, weil hier im Untergrund des Sees dünne Bänke von dunklem sogenanntem Reiflingerkalk vorkommen. Dieser erodierte stärker als der etwas dickere und widerstandsfähigere Partnachkalk weiter nördlich, der gleichsam wie ein Damm, eine sogenannte Karschwelle, den See im Norden abriegelt.

Nördlich der Karschwelle des Sees und insbesondere südwestlich des Seebensees sieht man Moränenwälle. Sie sind Relikte einer einst größeren Vergletscherungen, die es hier nach der letzten großen Eiszeit vor rund 16.000 bis 12.000 Jahren gegeben hat.

Infolge von Frostverwitterung, Steinschlag-, Felssturz- und Lawinenaktivität wurde und wird bis heute von den umgebenden Wänden aufgelockertes und loses Gestein abgetragen und am Wandfuß und in Senken und Mulden abgelagert. Diese Prozesse finden kontinuierlich statt.


Gut zu wissen

Seebensee, Drachensee und Coburger Hütte können im Rahmen einer Tagestour besucht werden. Der Anstieg bis zum Seebensee ist relativ einfach, danach wird der Weg aber steil und schmal. Trittsicherheit ist also geboten.

Eine Einkehr auf der Coburger Hütte sollte man nicht versäumen. Von hier aus kann man nicht nur die den Drachensee umgebenden Gipfel wie Sonnenspitze, Drachenkopf und Tajaköpfe bestaunen, sondern hat auch einen grandiosen Blick auf die gegenüberliegende Zugspitze genießen.

Auch wenn der Drachensee in keinem Naturschutzgebiet liegt, ist die Fauna und Flora nicht minder schützenswert. Hinweisschilder, Regeln und große Mülleimer am Seebensee weisen auf das erwünschte Verhalten der Besucher hin.

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Anreise und Parkplatz

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit dem Wanderbus zur Ehrwalder Almbahn oder ab Seefeld/ Leutasch ins Gaistal.

Pkw: Mit dem Auto nach Ehrwald fahren und hier den Schildern „Bergbahn Ehrwalder Alm“ folgen. Bei der Talstation der Bergbahn befinden sich auch Parkplätze.
Wer den Aufstieg entlang der Leutasch im Gaistal bevozugt, parkt am kostenpflichtigen Parkplatz im Gaistal, das in der Leutasch zwischen Seefeld und Scharnitz liegt.


Kürzester Weg zum See

Ab Ehrwald
Der einfachste und beliebteste Weg zur Coburger Hütte und zum Drachensee führt ab der Bergstation der Ehrwalder Almbahn über 500 Hm und 5 km zur Hütte.
Die zweite Möglichkeit ist der Immensteig, der allerdings schon bei der Talstation der Ehrwalder Almbahn startet. Somit sind auf dieser Variante deutlich mehr Höhenmeter zu bewältigen. Der Weg führt über Heuwiesen der Oberen Mähder, drahtseilgesicherte Wege entlang der Seebenwände unweit des Immen-Wasserfalls zum Fahrweg der Ehrwalder Alm und weiter zur Seebenalm (Gehzeit 2,5 bis 3 Stunden).

Ab Biberwier
Von Biberwier über die Biberwierer Scharte (2.000 m) erreicht man den See in drei Stunden.

Von Obsteig-Arzkasten
Über die Grünsteinscharte (2.200 m) gelangt man in vier Stunden zum See.

Ab Leutasch
Eine weitere Möglichkeit, zum Drachensee zu gelangen, besteht über das Karwendel, die Leutascher Ache und das Gaistal. Dieser Weg ist vor allem jenen zu empfehlen, die ganz aus eigener Kraft ankommen wollen – und eignet sich perfekt für eine Bike-und-Hike-Tour. Auf insgesamt 15 km fährt man zuerst durch das Gaistal bis zum Seebensee, lässt hier das Bike stehen und legt die letzten 400 Höhenmeter zu Fuß zurück.


Touren in der Umgebung

Vorderer Tajakopf (2.452 m) über den Klettersteig Tajakante
Der Klettersteig Tajakante zum Gipfelkreuz (2.450 m) des Vorderen Tajakopfs im Wettersteingebirge reiht sich unter die schönsten Klettersteige Österreichs.

Hinterer Tajakopf (2.408 m)

Ehrwalder Sonnenspitze (2.412 m)
Eine extrem schwierige Wanderung (T6) führt auf die Ehrwalder Sonnenspitze (2.417 m) – mit ihren steilen Flanken ist sie ein wunderschöner Gipfel oberhalb der Coburger Hütte, dem Seebensee und dem Drachensee. Die Tour setzt aber absolute Trittsicherheit und alpine Erfahrung voraus.

Vorderer Drachenkopf (2.301 m)

Wampeter Schrofen (2.520 m)

Grünstein-Umrundung
Zu einer der schönsten Runden im Mieminger Gebirge zählt sicherlich die Grünstein-Umrundung, die auch am Drachensee vorbeiführt und natürlich auch von dort begonnen werden kann.


Einkehrmöglichkeit

Eine Einkehr in die Coburger Hütte ist sehr empfehlenswert. In der urigen Hütte verköstigt Familie Schranz ihre Gäste in gemütlichen Stuben und auf der prachtvollen Terrasse mit bodenständigen Köstlichkeiten wie dem legendären Gröstl, aber natürlich auch mit vegetarischen Gerichten. Für Kinder gibt es ebenfalls ein spezielles Angebot.


Infos in Kürze

Höhenlage: 1.874 m

Gebirgsgruppe: Mieminger Gebirge

Max. Tiefe: 28 m

Fischbesatz: Ja

Mountainbiken erlaubt: Bis zum Seebensee führt ein breiter Forstweg – bis dorthin ist das Fahren mit dem Mountainbike möglich und erlaubt.

Erreichbarkeit im Winter: Der Zustieg ist auch im Winter möglich, natürlich mit dem entsprechenden Wissen und unter Berücksichtigung der alpinen Gefahren.