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Der perfekte Camping-Trip am bayerischen Schliersee

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3 Min.

09.06.2021

Foto: Lukas Budimaier

von Sissi Pärsch

„Wie hätten Sie’s denn gern?“ „Ach, ein Häuschen am See wäre fein. Gerne mit Bergblick.“ Es gibt Dinge, die scheinen niemals erreichbar – und dann kommt ein Ford Transit Custom Nugget Plus ums Eck und schwupps lebt man ein Leben wie im Bilderbuch.

In unserer neuen Serie spionieren wir mit Campervans besondere Ecken in den Alpen aus. Unseren ersten Trip haben wir mit dem Ford Transit Custom Nugget Plus unternommen – dem Gefährt, das sich speziell für all diejenigen eignet, die es komfortabel und unkompliziert mögen, und sich gern wendig durch die Straßen und über Pässe bewegen. Zum Auftakt sind wir mit ihm an den bayerischen Schliersee gefahren.


Der Campingplatz

Es gibt Campingplätze, die sind okay. Es gibt Campingplätze, die sind oje. Und es gibt Campingplätze, die sind oha – oder im Fall von Camping Schliersee: Aloha. Hier ist nicht nur die Rezeption mit Surfbrettern dekoriert – über den gesamten Platz schwebt der hawaiianische Surfer-Geist. Wir beziehen erstmal Stellung direkt am Nordwestufer und testen die Wassertemperatur. Die könnte wärmer sein, also holen wir uns zur Einstimmung am Kiosk erst einmal ein Bauernhof-Eis.

Camping Schliersee haben die zwei (Ex-)Weltreisenden Mark und Christian erst vor wenigen Jahren übernommen und daraus einen kultigen Ort geschaffen – samt Beach Bar, großer Sonnenterrasse und regionaler Verköstigung: Der benachbarte Hennererhof liefert Zutaten, die Schlierseer Fischerei den Saibling und die Rösterei Rafael die Bohnen.

Die Sanitäranlagen haben wir nicht getestet, da im Ford Transit Custom Nugget Plus alles drin ist – bzw. außen dran: Das chemische WC ist im Rückteil angesiedelt, gegenüber findet sich das ausklappbare Waschbecken und die Outdoor-Dusche lässt sich mit einem Saugnapf anbringen, wohin der Schlauch reicht.


Die Bergwelt

Vom Campingplatz hat man den Brecherspitz und den Jägerkamp direkt im Blick. Aber am Schliersee ist man generell von Bergen umzingelt. Das Spitzinggebiet ist für die Münchner im Winter das Skitouren-Terrain schlechthin. Im Sommer startet man vom Spitzingsee auf Wandertouren. Zum Warmwandern besonders empfehlenswert: Der Aufstieg zum Rotwandhaus mit einem Schlenker zur Albert-Link-Hütte beim Abstieg, um sich von dort einen Laib des legendären Holzofenbrots mitzunehmen.

 

Wer wirklich fit und schnell unterwegs ist, kann von Neuhaus im Süden des Schliersees auf eine grandiose Trailrunning-Runde bis zum Rotwandhaus starten. Die Gipfelhopping-Tour ist aber wirklich lang und zehrend.

Hütten sind so ein Stichwort rund um den Schliersee – die Auswahl ist riesig und die Entscheidung, wohin, entsprechend schwer. Statt Richtung Spitzing starten wir mit dem Bike auf eine Runde, bei der wir gleich drei Einkehren sammeln. Doch zum Auftakt hinauf zu den Gindelalmen bereuen wir es in den steilen Stichen ganz schön. Kein Wunder, dass hier gefühlt 90% der Biker mit Motor unterwegs sind. Dafür essen wir auch das Doppelte auf den hübschen Almen mit dem sensationellen Ausblick auf Wendelstein und Mangfallgebirge. Nach der Stärkung geht’s weiter zur nächsten Hütte: Die Neureuth präsentiert einen sensationellen Ausblick auf den Nachbarsee, den Tegernsee. Zu dem fahren wir ab, um dann über die Kreuzbergalm die Schleife zurück auf die Schlierseer-Seite zu ziehen. Es ist eine traumhafte Runde mit drei Top-Einkehren – aber auch mit einigen Höhenmetern!


Der See

Ist man nicht in den Bergen, ist man auf dem Sonnendeck mit den Füßen im See. Der Schliersee ist unter anderem bekannt als gutes Einsteiger-Revier für Surfer. Am Ostufer kann man auch Kajaks ausleihen, bei der Schliersee-Schifffahrt Elektroboote, Ruder- und Tretboote. Wir pumpen allerdings unser SUP auf und paddeln entspannt los. Die monte mare-Therme ist zwar nur einen guten Kilometer vom Campingplatz entfernt, aber wir entscheiden uns tatsächlich gegen Sauna und Massage und für Beach Bar…


Die Kulinarik

Essentiell kommt von Essen! So unsere Theorie. Deshalb ist unser Schliersee-Trip maximal angereichert mit Kulinarik. Absolutes Pflichtprogramm – und ein wirkliches Erlebnis – ist der Besuch bei Slyrs, der bayerischen Whiskey-Destillerie. In der Eingangshalle wird man von einer eindrucksvollen Whisky-Wand begrüßt, die Flaschen glänzen, der Inhalt (Whisky, Gin, Liköre, Brände) lockt. Ein Rundgang mit Tasting ist ein Muss. Ein Gang auf die Terrasse nebenan ebenso: In der Slyrs Caffee & Lunchery gibt es Kaffee und Kuchen, Bagels und Brote, Pancakes und Vinschgerl.

Direkt neben dem Slyrs-Holzbau findet man die Essendorfer Genussschmelzerei, wo wir uns noch eindecken mit Pesto und Aufstrichen. Wir lassen uns bei der Wahl ein wenig von den Namen leiten: Kraut gegen Dummheit, Hoppala, Schwarzer Humor, Hollereihirschalgeweih-Senf…

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Im Weiler Geitau Richtung Bayrischzell finden sich zwei weitere kulinarische Geheimtipps. Der Hasenöhrl-Hof ist eigentlich eine wunderschöne Event-Location, wo gern und viel gefeiert wird. Aber am Sonntag darf ein jeder zur Sonntagswirtschaft im idyllischen Garten sitzen. Nur ein paar Häuser weiter kocht im Gasthaus Rote Wand der Junior-Chef auf (nachdem es mit seiner Freeski-Karriere nix geworden ist) – und das wirklich, wirklich gut!

Bayrischzell ist schon einmal die richtige Richtung. Wir fahren nämlich vom Schliersee weiter über den Sudelfeldpass ins Inntal – und somit ins Chiemgau. Auf der anderen Pass-Seite wollen wir im Bikepark Samerberg biken, am Chiemsee nächtigen und uns eingehend mit dem essentiellen Essensthema beschäftigen.


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