Melde dich an und erhalte Zugang zu einzigartigen Inhalten und Angebote!


AnmeldenRegistrieren
Abonnieren

Faszination Abenteuer: Von Neuland und Fremde

Über Berge nachdenken

2 Min.

10.11.2017

Foto: mauritius images / go-images

Anzeige

Anzeige

von Christina Geyer

Wer nach Abenteuern sucht, wird in den Bergen fündig. Nicht umsonst sind die großen Expeditionen namhafter Alpinisten untrennbar mit dem Begriff des Abenteuers verbunden. Aber was genau zeichnet ein Abenteuer eigentlich aus? Und warum schwingt dabei immer auch der Hauch von Faszination mit? Eine Spurensuche.

Ein Abenteuer ist naturgemäß eine risikoreiche Unternehmung. Es bewegt sich im Spannungsfeld von Faszination und Gefahr – aus demselben Grund. Sein Ausgang ist offen. Der Verlauf eines Abenteuers ist im Vorfeld nicht absehbar. Das macht den Reiz eines Abenteuers aus, aber auch seine Gefahr. Könnte man es durchtakten und exakt planen, wäre es kein Abenteuer mehr. Das Nicht-Vorhersehbare ist gewissermaßen die wichtigste Zutat für ein richtiges Abenteuer. Man lässt sich auf etwas ein, dessen Ablauf sich unserem Einfluss entzieht. Das erfordert Mut.

Warum lohnt sich Mut, wo Risiko und Gefahr lauern?

Nun, wer das Abenteuer will, kommt um Risiko und Gefahr schwerlich herum. Die viel wesentlichere Frage lautet: Reizt uns das Abenteuer, weil es risikobehaftet ist oder wird das Risiko billigend in Kauf genommen, weil es nun einmal untrennbar mit dem Abenteuer verbunden ist? In der Philosophie würde man fragen: Ist das Abenteuer ein Selbstzweck oder Mittel zum Zweck? Anders formuliert: Will man das Abenteuer, weil man das Abenteuer will – oder will man das Abenteuer, weil es der Schlüssel zu etwas anderem ist, das man eigentlich begehrt? Man darf davon ausgehen, dass die Antwort – wie so oft – irgendwo in der Mitte liegt.


Das könnte dich auch interessieren

Tenzing Norgay und Edmund Hillary
Berg & Freizeit

Warum steigen wir auf Berge?

Im Jahr 1953 erreichten der neuseeländische Bergsteiger Sir Edmund Hillary und der nepalesische Sherpa Tenzing Norgay erstmals den Gipfel des Mount Everest (8.848 m). Als Hillary einmal gefragt wurde, warum er auf hohe Berge steigt, gab er ganz lapidar zur Antwort: „Weil sie da sind.“ Er hätte auch sagen können: Weil halt. Aber: Wie plausibel ist diese Begründung eigentlich? Ist sie überhaupt ein Grund im herkömmlichen Sinne?
1 Min.

Gewiss ist: Hätte der Alltag ein Gegenstück, es wäre das Abenteuer. Dass Letzteres eben nicht nach Plan abläuft und damit immer auch ein Risiko mit sich bringt, scheint zumindest mit ein Grund dafür zu sein, dass es einen solchen Reiz auf uns ausübt. Das Abenteuer leitet sich vom lateinischen Begriff für „Ereignis“ („adventura“) ab, heißt zunächst einmal also nicht mehr, als dass überhaupt etwas passiert. Der Alltag hingegen scheint oftmals aus einer Abfolge des immer gleichen Tags zu bestehen.


Die Heimat des Abenteuers

Routine und Langeweile liegen nah beieinander. Das Abenteuer verheißt Neuland: Man verlässt das gewohnte Umfeld, versetzt den von Sicherheit geprägten Alltag für das Abenteuer. Nicht umsonst hat Schriftsteller Emil Gött bereits Ende des 19. Jahrhunderts festgehalten: „Die Heimat des Abenteuers ist die Fremde.“ Aus nachvollziehbaren Gründen. Wo Gefahr droht, müssen alle Kräfte mobilisiert werden: Jede Entscheidung kann folgenschwer sein. Man muss also hellwach und konzentriert sein. Jeder Schritt muss sitzen. Kurzum: Existenzielle Situationen bündeln die Intensität des Erlebens. Das Abenteuer macht uns lebendiger, bewusster, wacher – nicht obwohl, sondern gerade weil es sich im Dunstkreis der Gefahr bewegt.


Mehr zum Thema

Großglockner
Alpinwissen

In 6 Monaten fit für den Großglockner

Für viele ein Ziel, das sie zumindest einmal verwirklichen möchten: auf Österreichs höchsten Berg, den 3.798 m hohen Großglockner an der Grenze zwischen Osttirol und Kärnten, steigen. So ein Vorhaben braucht allerdings solide Vorbereitung und einen Trainingsplan. Wer jetzt beginnt, ist rechtzeitig zur Hochtourensaison fit für den Glockner.
Fitness & Ernährung2 Min.
Trendsport Wandern
Alpinwissen

9 Gründe, weshalb wir beim Wandern auf Touren kommen

Ob bergauf oder bergab: Wandern ist das perfekte Trainingsprogramm. Vom Herz bis zu den Hormonen – hier erfährst du, was sich im Körper abspielt, wenn wir beim Marschieren auf Touren kommen.
Tipps & Tricks1 Min.
Bergkameradschaft
Berg & Freizeit

Bergkameradschaft: Von Wesensgleichheit, Lust und Werten

Die vielbeschworene Bergkameradschaft macht einen wesentlichen Bestandteil des Alpinismus aus. Immer wieder kommt sie zur Sprache, wenn Bergsteiger von ihren Erlebnissen und Abenteuern berichten. Zeit zu fragen, warum das eigentlich so ist und was das Wesen der Bergkameradschaft ausmacht.
1 Min.

Anzeige

Anzeige