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Gerrit Engelke: „Ich will heraus aus dieser Stadt“

Über Berge nachdenken

1 Min.

18.07.2018

Foto: mauritius images / Chris Seba

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Wir geben euch wieder ein Berggedicht mit in die Woche. Diesmal: „Ich will heraus aus dieser Stadt“ vom deutschen Schriftsteller und Arbeiterdichter Gerrit Engelke (1890-1918).

Ich will heraus aus dieser Stadt

„Ich weiß, daß Berge auf mich warten,

Draußen – weit –

Und Wald und Winterfeld und Wiesengarten

Voll Gotteinsamkeit –

Weiß, daß für mich ein Wind durch Wälder dringt,

So lange schon –

Daß Schnee fällt, daß der Mond nachtleise singt

Den Ewig-Ton –

Fühle, daß nachts Wolken schwellen,

Bäume,

Daß Ebenen, Gebirge wellen

In meine Träume –

Die Winterberge, meine Berge tönen –

Wälder sind verschneit –

Ich will hinaus, mit Euch mich zu versöhnen

Ich will heraus aus dieser Zeit,

Hinweg von Märkten, Zimmern, Treppenstufen,

Straßenbraus –

Die Waldberge, die Waldberge rufen,

Locken mich hinaus!

Bald hab ich diese Straßenwochen,

Bald diesen Stadtbann aufgebrochen

Und ziehe hin, wo Ströme durch die Ewig-Erde pochen,

Ziehe selig in die Welt!“


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Gerrit Engelke

Gerrit Engelke wurde 1890 in Hannover geboren. Er absolvierte eine Malerlehre, seine ersten Publikationen erfolgten in der Zeitschrift „Das neue Pathos“. Schließlich wurde er im Ersten Weltkrieg in den Kriegsdienst einberufen, wo er 1918 bei Cambrai im Norden Frankreichs schwer verwundet worden ist.

Er wurde in Kriegsgefangenschaft genommen und verstarb schließlich in einem britischen Lazarett. Begraben wurde Engelke auf einem Soldatenfriedhof an der französischen Kanalküste. In Erinnerung bleibt Engelke als zeitbezogener Dichter, seinem Werk wird im Bereich der Arbeiterdichtung eine Sonderstellung zugeschrieben.


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