Gravelbiken in Island
Foto: Tomaž Druml
Die Westfjorde in Island sind ein Paradies für Fahradfahrerinnen und Fahradfahrer. Wir haben die Region mit Gravelbikes erkundet und haben für euch neun Tipps in Sachen Ausrüstung, ländliche Gepflogenheiten und Routenwahl.
1. Sei auf jedes Wetter vorbereitet
Die Westfjorde sind so abgelegen, dass dich auch im Sommer beim Bikepacken jedes Wetter erwarten kann – von Sonnenschein und 20°C bis Schneefall. Darum darf die kurze Hose nicht fehlen – genauso aber auch die wasserdichte und warme Montur. Ganz wichtig in Island: Die Badehose bzw. der Bikini sollten immer mit dabei sein, da es unzählige Hot Springs (heiße Quellen) zum Baden gibt.
In einigen Gebieten ist die Dichte an Bushaltestellen, Bäumen, Häusern und Höhlen, die Schutz vor Wind und Wetter bieten, sehr gering. Das gilt es bei der Planung der Route und beim Packen zu beachten.
2. Die beste Jahreszeit
Am besten bricht man zwischen Juni und September zu den Westfjords auf. Im Sommer genießt man die Sonne teilweise 24 Stunden am Tag. Richtung Herbst scheint sie noch etwa 10 Stunden Sonne am Tag und die Chance, Nordlichter zu sehen, steigt.
3. Respektiere den Wind
Der Wind in den Westfjorden kann extrem stark sein und eine eigentlich leichte Tagestour zu einem anstrengenden Unterfangen machen. Mitunter kann der Wind so stark sein, dass man von der Straße gefegt wird (wir sprechen aus Erfahrung!). Die Route in den Westfjorden wird idealerweise im Uhrzeigersinn gefahren, da man so tendenziell mehr Rücken- als Gegenwind hat.
4. Schätze und nütze alle Einkaufs-Möglichkeiten
Auf der Route gibt es immer wieder gute Möglichkeiten, die Essensvorräte aufzufüllen und einkaufen zu gehen. Zusätzlich findet man immer wieder reizende Cafés mit leckeren Waffeln. Dennoch lohnt es sich, mit genügend Nahrung im Gepäck zu starten, da die Supermärkte schon mal mehr als 100 km entfernt voneinander liegen können. Auf einzelnen Abschnitten kann es sein, dass man zwei bis drei Tage radelt, bis sich die nächste Einkaufsmöglichkeit auftut.
5. Du benötigst kein Bargeld
In Island bezahlt man ALLES und ÜBERALL digital und bargeldlos. Wenn man Kredit- und Bankomatkarte auf dem Handy hat, braucht man nichts weiter.
6. Internet für unterwegs
Die Internet-Abdeckung ist auf der Insel erste Klasse, man hat so gut wie überall Netz.
7. Das richtige Rad
Aufgrund der Abwechslung zwischen Straßen in sehr gutem Zustand, Schotterpisten, Trails und freiem Gelände ist man mit einem Gravelbike sicher am besten beraten.
Reifenbreiten von 40 bis 45 mm eignen sich perfekt für mehrere Tage am Rad auf der Insel. Wer noch breiter oder mit dem Mountainbike unterwegs ist, wird auch auf seine Kosten kommen.
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8. Spare nicht an Ersatzmaterial
In den Westfjorden gibt es nur den einen Bikeshop in Isafjordur. Und der ist nur rudimentär ausgestattet. Auf den teilweise sehr rauen Gravelsektionen kann es schnell zu technischen Schwierigkeiten kommen. Damit du dir in diesem Fall selbst helfen kannst, sollten folgende Ausrüstungsteile nicht fehlen:
Kettenglieder
Schaltauge
Ersatzmantel
Wasserresistentes Kettenöl
Ersatzventile
Radwerkzeug
Pumpe
9. Nützliche Links und Apps
Kringum – Alles Wissenswerte rund um den aktuellen Standort sowie die Insel insgesamt: Geschichte, Kultur, Unterkünfte und Naturschätze. Unsere Lieblings-App für Island!
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