Kleines Wanderjacken-Lexikon
Foto: Pommes
Eine eierlegende Wollmilchsau, nur mit wesentlich weniger Speck auf den Rippen – am besten federleicht. So sollte eine gute Wanderjacke beschaffen sein. Keine geringen Ansprüche, die wir Bergfexe an unsere Outdoor-Oberbekleidung stellen. Das fordert auch uns heraus, gilt es doch beim Kauf auf einige Details zu achten. Ein Überblick.
Eine gute Wanderjacke sollte gegen Wind und Regen schützen und möglichst gut durchlüftet sein. Sie muss wie eine zweite Haut passen und dennoch robust und federleicht sein. Das moderne Wundermittel heißt Membranen – sehr dünne Kunststoff-Folien, die man mit der Innenseite des Oberstoffs verbindet. Die Nähte werden bei Qualitätsprodukten sorgfältig verschweißt, versiegelt oder mit Tapes abgeklebt. Die Jacken sind somit verlässlich wasserdicht.
Das ist aber erst die halbe Miete. Die Membranen halten zwar den Regen ab, lassen aber den Schweiß, der durch die Bewegung entsteht, durch. Je leichter der Wasserdampf durch die Membranen geht, desto komfortabler fühlen wir uns in unserer zweiten Haut.
Wissen: Membranen und Pflege
Hersteller gehen im Wesentlichen zwei Wege, um Textilien wasserdicht und dampfdurchlässig zu machen. Bei mikroporösen Membranen (Gore-Tex, NeoShell) sind die Löcher zu klein für Wassertropfen, Wasserdampfmoleküle können die Kunststoffsperre aber passieren. Bei porenfreien Membranen (Ceplex, Dermizax, Mammut DRYtech, Sympatex, Texapore, Venturi) wird der Wasserdampf über Molekülbausteine im Gewebe nach außen transportiert.
- Verschmutzungen und der abgelagerte Schweiß beeinträchtigen die Dampfdurchlässigkeit. Deshalb sollen Jacken regelmäßig, entsprechend der Anleitung, mit einem Feinwaschmittel gereinigt werden.
- Nach mehrmaligem Waschen ist eine Nachimprägnierung nötig. Und zwar nicht, wie oft fälschlich angenommen, für die Wasserdichtheit – die ist durch die Membran dauerhaft gegeben – sondern um zu verhindern, dass Regen das Obermaterial durchtränkt und die Dampfdurchlässigkeit gestoppt wird.
Wanderjacken: 5 Kaufempfehlungen
Wer mit seiner neuen Wanderjacke lange Freude haben möchte, sollte deshalb auf funktionales Material und einige weitere Eigenschaften achten. Bergwelten-Cheftester Gerald Valentin verrät, worauf er beim Kauf einer Wanderjacke besonders schaut:
- Passform
Die Jacke muss richtig gut passen: Sie darf weder zwicken, noch darf sie mit einer Wärmejacke darunter einengen.
- Rückenteil
Zum Schutz vor Regen und Wind bevorzuge ich einen länger geschnittenen Rückenteil, der bis über den Po reicht.
- Kapuze
Die Kapuze muss eine gute Rundumsicht gewährleisten und darf bei starkem Wind nicht verrutschen.
- Farbe
Eine helle, bunte Farbe schaut nicht nur schick aus, sie trägt bei schlechter Sicht auch zur Sicherheit bei.
- Gewicht und Packmaß
Die Jacke soll nicht mehr als 400g Gewicht auf die Waage bringen. Auch das Packmaß im Rucksack muss kompakt sein.
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