Mentale Vorbereitung: 3 Tipps für alpine Großprojekte
Foto: mauritius images / Christian Weiermann
von Madeleine Eppensteiner
Zu Jahresbeginn planen viele ihre alpinen Projekte. Sportpsychologin Madeleine Eppensteiner verrät, wie man sich darauf mental am besten vorbereitet und worauf es im Vorfeld zu achten gilt.
1. Sei realistisch!
Ziele sind das Um und Auf für eine langfristige Motivation – insbesondere an Tagen, wo die Vorbereitung vielleicht nicht so gut läuft oder es wie in Strömen regnet. Wenn wir uns ein Großprojekt als Ziel stecken, ist es allerdings wichtig, realistisch zu bleiben. Was sind unsere persönlichen Ressourcen und Kompetenzen? Was liegt außerhalb unseres Kompetenzbereichs? Ziele sollten durchaus herausfordernd sein, sich dabei aber immer in einem realistischen Rahmen bewegen. Alles ausschließlich positiv zu sehen – nach dem Motto „Ach, das kann ich schon“ – kann sogar gefährlich werden. Nämlich dann, wenn wir uns leichtfertig selbst überschätzen. Viel wichtiger ist es zu lernen, die eigenen Kompetenzen realistisch einzuschätzen und diese im Fall zu erweitern.
2. Sei konkret!
Wir alle haben vielleicht das ein oder andere Ziel, das wir irgendwann einmal im Leben erreichen wollen. Aber was wird meistens aus eben diesen Zielen? Sind sie zu wenig konkret oder zeitlich nicht terminiert, werden sie oft vergessen oder „auf später“ verschoben. Wichtig ist daher, sich für ein Großprojekt von vornherein einen zeitlichen Rahmen zu setzen: Wann soll dieses starten? Wie lange dauert die Vorbereitung? Wie kann man sich darauf bestmöglich vorbereiten? Eine konkrete Planung hat auch Einfluss auf die Motivation und das Durchhaltevermögen!
3. Gut vorbereitet ist fast gewonnen!
Die Vorbereitung ist der wichtigste Part. Neben regelmäßigem körperlichen Training, das einen auf die physischen Strapazen eines Großprojekts vorbereitet, spielt auch die mentale Vorbereitung eine wichtige Rolle, wie zum Beispiel mittels Visualisierungen und/oder der Erstellung von Handlungsplänen für brenzlige Situationen. Das bedeutet, dass man sich bereits im Vorhinein überlegt, welche Situationen im schlimmsten Fall auftreten könnten und wie man mit diesen best- und schnellstmöglich umgehen würde.
Nachdem man einen genauen Handlungsplan erstellt hat, sollte dieser visualisiert werden. Je öfter man die verschiedenen Situationen durchspielt, desto schneller wird man auch in der tatsächlichen Situation reagieren können. Man hat sie ja bereits unzählige Male im Kopf erlebt! Das beste Beispiel hierfür ist der amerikanische Skistar Mikaela Shiffrin. Sie ist dafür bekannt, Fehler, die sie beim Slalom macht, innerhalb von Millisekunden ausbessern zu können, weil sie den Umgang mit solchen Situationen bereits unzählige Male zuvor visualisiert hat: „I’ve made that recovery in practice a hundred times, if not more. You know what to do and charge back into the course.“
Die Bergwelten-Bergschule
Mentale Vorbereitung ist einer von vielen Bausteinen wenn es um die Planung von alpinen Großprojekten geht – wie etwa die Besteigung eines 3.000ers. In der Bergwelten-Bergschule lernst du alles, was du dafür wissen musst. Von Ausrüstung und Bekleidung über Gehtechnik bis hin zu Training für Körper und Geist.
Die Bergwelten-Bergschule: Alle Infos
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