Rückkehr zum Manaslu: Ankunft in Kathmandu
Foto: Stephan Keck
Es geht los! Manaslu-Expeditionsleiter Stephan Keck ist mit Hans Kammerlander und der Film-Crew in Nepal angekommen. Uns schildert er die ersten Herausforderungen und Eindrücke. Darunter den Besuch einer neu errichteten Schule und Wasserversorgungsanlage. Hier erfährst du alles über das Manaslu-Projekt.
Endlich angekommen! Nach Monaten der Planung und den intensiven letzten Wochen der Vorbereitung geht unser Abenteuer in Nepal nun richtig los. Gemeinsam mit Hans Kammerlander möchte ich den 8.163 Meter hohen Manaslu besteigen und für uns beide stellt diese Expedition eine mit traurigen Erinnerungen verbundene Rückkehr dar. Hans verlor dort vor 26 Jahren zwei seiner besten Freunde – ich selbst war zuletzt vor fünf Jahren dort, als bei einem schrecklichen Lawinenabgang 12 Menschen ihr Leben verloren.
Einmal abgesehen davon, dass ich dieses Abenteuer mit meinem bergsteigerischen Vorbild Hans Kammerlander angehen darf, steht diese Expedition unter ganz besonderen Vorzeichen, die sie für mich als Expeditionsleiter noch spezieller macht: Ein Filmteam um Regisseur Gerald Salmina wird unsere Manaslu-Besteigung für eine Kino-Dokumentation, die 2018 Premiere feiern soll, begleiten. Vor allem in der Vorbereitung bekam ich den damit verbundenen Mehraufwand zu spüren, galt es doch ungleich mehr Permits für die Filmcrew sowie Drehgenehmigungen zu organisieren und wesentlich mehr Equipment vorzubereiten. Auch am Flughafen in Kathmandu sorgte das noch für erhebliche Verzögerungen, schließlich bekommt man gut 600 Kilogramm Kamera-Equipment nicht einfach so durch den Zoll.
Zu Besuch bei Projekten der Nepalhilfe
Wir sind nun seit dem 12. Oktober in Nepal. Zunächst waren wir damit beschäftigt unser gesamtes Material zu sortieren, bevor es am Wochenende bereits mit den Dreharbeiten vor Ort losging. Einige Klöster und Tempelanlagen in Kathmandu standen dabei genauso auf dem Drehplan wie die Besuche des Hans Kammerlander School Project der Nepalhilfe Beilngries und des Wasser-Projekts in Maure, das wir nach dem verheerenden Erdbeben 2015 mit unserer Stiftung STEPZERO.ONE und vielen Helfern vor Ort errichtet hatten. Der Empfang dort hätte herzlicher nicht sein können und verlief so bunt und fröhlich, wie ich es von meinen bisherigen Nepal-Aufenthalten gewöhnt bin. Unzählige der 1.300 Dorfbewohner, die das Projekt mit frischem Trinkwasser versorgt, empfingen uns mit Musik, bunten Blumenkränzen und heiteren Volkstänzen. Das Leben hat sich nach den katastrophalen Zuständen vor zwei Jahren wieder einigermaßen normalisiert und es freut mich, nun in die lachenden Kinderaugen zu blicken.
Die Dreharbeiten verlaufen bis jetzt absolut nach Plan, die akribische Vorbereitung macht sich bezahlt. Uns allen ist aber bewusst, dass die wahren Schwierigkeiten sowohl für Hans und mich als auch für unser Filmteam noch kommen werden. Spätestens dann, wenn wir Richtung Berg aufbrechen werden – zumal wir von der Jahreszeit ohnehin spät mit der Besteigung dran sind und mit viel Schneefall am Manaslu rechnen müssen.
Eine Planänderung haben wir in dieser Hinsicht daher bereits vorgenommen: Wir schlagen den Weg zum Manaslu ein, den wir eigentlich nach dessen Besteigung zurückgehen wollten. Die Wahl dieser Trekking-Route trägt einerseits zur besseren Akklimatisierung des gesamten Teams bei, erwartet uns dort doch bereits ein höher gelegener Pass. Andererseits wird sie uns auch schneller zum Manaslu führen als die ursprünglich geplante Variante.
Fotostrecke: Streetlife in Kathmandu
Am 20. Oktober werden wir von Kathmandu aus aufbrechen und die doch turbulenten Dreharbeiten in der Millionenstadt hinter uns lassen. Dann geht es so richtig los, ab in die Natur und zum Trekking. Von unserem Weg zum Manaslu melden wir uns in der kommenden Woche wieder.
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