Wilder Spargel
Foto: Thomas Exel
von Valerie Jarolim
Die wenigsten wissen, dass es bei uns ein wildes, heimisches Gewächs gibt, dessen Triebspitzen als „wilder Spargel“ verwendet werden können – quasi als Gratis-Version des gängigen Spargels. Sicher ist: Wer Grünspargel mag, wird den „wilden Spargel“ lieben.
Der offizielle Name des wilden Spargels ist „Gewöhnlicher Hopfen“ (Humulus Iupulus). Er ist der wilde Verwandte unseres Bierhopfens, der an langen Stangen gezogen wird und dessen Zapfen seit dem Reinheitsgebot von 1516 zum Bierbrauen verwendet werden.
Streng genommen ist der Gewöhnliche Hopfen eine Staude: Er bevorzugt feuchte Standorte und ist darum vor allem in Auwäldern, an Bach- und Teichufern oder auf feuchtem Untergrund zu finden. Dort schlingen sich seine bis zu 6 m langen Triebe um Bäume, Sträuche und – wie auf der Donauinsel – sogar um Schilf.
Der Wilde Hopfen ist „zweihäusig“, das heißt: es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Die weiblichen Pflanzen bilden im Herbst vorerst grüne, später dann gelblich-braune, harzige Hopfenzapfen. Sie enthalten Harze, die beruhigend und verdauungsfördernd wirken. Der zuweilen auch Hopfenspargel genannte Wilde Hopfen ist gerade jetzt im Mai einer meiner absoluten Wildgemüse-Favoriten. Sammeln kann man die oberen 15 cm der Triebspitzen von April bis Juli.
Zubereitung
Die Zubereitung ist erstaunlich einfach und geht ganz schnell: kurz in Öl oder Butter anbraten, salzen, pfeffern und fertig.
Die Triebe können aber auch mit einem Zwirn zu einem Strauß gebunden und kurz in Salzwasser blanchiert werden.
Passt wunderbar zu
- Knoblauch
- Salbei
- Minze
Achtung: Verwechselungsgefahr!
Verwechselungsgefahr besteht mit der giftigen Zaunrübe. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die Bildung von Ranken, denn diese fehlen dem Gewöhnlichen Hopfen.
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