Vegane Alternative: „Löwenzahn-Honig“
Foto: Valerie Jarolim
von Valerie Jarolim
Gelb leuchtende Löwenzahnwiesen sagen uns eines: es ist nun wirklich Frühling! Und aus den hübschen Löwenzahnblüten lässt sich ganz einfach ein veganer Honigersatz zaubern: Ob löffelweise bei Halsschmerzen, als Brotaufstrich oder zum Süßen von Tee – geschmacklich und optisch steht der Löwenzahn-Honig dem echten Bienenhonig in nichts nach. Valerie Jarolim von Blatt und Dorn verrät euch das Rezept.
Unkraut vs Superfood
Für viele Menschen gilt der Löwenzahn als hartnäckiges Unkraut. Zeit das zu ändern und ihn wieder ins Rampenlicht zu holen, denn der Löwenzahn kann so einiges! Zum einen ist er eine schon lange geschätzte Heilpflanze bei diversen Problemchen und zum anderen ein richtig schmackhaftes Wildgemüse. Im Vergleich zu gewöhnlichem Kopfsalat zeigt sich außerdem eines - diese Wildpflanze hat ordentlich Power. Löwenzahn enthält achtmal so viel Vitamin C, fünfmal so viel Eiweiß und die doppelte Menge an Kalium und Magnesium als herkömmlicher Salat.
Alle Teile des Löwenzahns sind essbar und bereichern den Speiseplan als heimisches Superfood. Kleingeschnittene Blätter sind eine wunderbare Salatbeigabe oder peppen grüne Smoothies auf. Die Wurzel, die man im Frühling oder Herbst gräbt, kann als Wurzelgemüse oder geröstet zu einem koffeinfreien Kaffeeersatz zubereitet werden.
Die Blütenknospen lassen sich so wie Kapern in Öl oder Essig einlegen, Löwenzahntee wirkt harntreibend und dank der Bitterstoffe leberstärkend sowie verdauungsfördernd. Außerdem ist Löwenzahn häufig in Entschlackungstees zu finden. Für den „Löwenzahn-Honig“ werden die Blüten verwendet – diese schmecken süß, honigartig und sorgen für ein einmaliges Aroma.
Achtung beim Kräutersammeln
Wie immer gilt die Grundregel: Gesammelt wird nur, was man eindeutig erkennt. Beim Löwenzahn erfolgt die Bestimmung am besten am Blütenstängel. Dieser ist hohl, rund, blattlos, unverzweigt, trägt immer nur eine gelbe Korbblüte und enthält einen weißen Milchsaft. Als weitere wichtige Regel gilt, dass niemals alles an einem Standort abgeerntet werden darf. Löwenzahn ist eine wichtige Bienenweide und damit Nahrungsquelle für die Nützlinge. Im Frühling scheinen manche Wiesen wie von einem Löwenzahnteppich überzogen. Dies ist leider ein Zeichen für eine intensive Düngung und stellt somit keinen geeigneten Sammelort dar.
Rezept
Zutaten für ca. 4 kleine Marmeladegläser
- 3-4 Händevoll Löwenzahnblüten
- 1 Liter Wasser
- 800 g Zucker
- Saft einer gepressten Zitrone
Zubereitung
- Löwenzahnblüten an einem sonnigen Tag sammeln.
- Um kleine Käferchen, die sich hin und wieder in den Blüten verstecken, loszuwerden legt man zuhause für ein paar Minuten ein Geschirrtuch über die Blüten. Die Tiere krabbeln aus dem Dunkeln ins Licht. Die Blüten sollten keinesfalls gewaschen werden, denn damit geht der wunderbare und armotische Blütenstaub verloren.
- Nun zupft man die gelben Blütenblätter aus den Blütenkörbchen, die grünen Kelchblätter werden entfernt.
- Die Blütenblätter werden dann im Wasser etwa 5 Minuten lang gekocht.
- Zugedeckt lässt man das Ganze etwa 8 Stunden ziehen.
- Danach wird durch ein Sieb abgeseiht und die Blüten gut ausgepresst.
- Den entstandenen Löwenzahnsud lässt man dann mit Zucker und Zitronensaft unter häufigen Rühren etwa 1 Stunde köcheln. Je länger gekocht wird, desto zähflüssiger wird der „Löwenzahn-Honig“.
- Noch heiß wird der „Löwenzahn-Honig“ in saubere Gläser gefüllt und verschlossen.
Tipp: Der vegane Honigersatz ist etwa 1 Jahr haltbar.
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