Melde dich an und erhalte Zugang zu einzigartigen Inhalten und Angebote!


AnmeldenRegistrieren
Abonnieren

Vitalisierender Haselkätzchentee

Tipps & Tricks

2 Min.

22.02.2021

Foto: Valerie Jarolim

Anzeige

Anzeige

von Valerie Jarolim

Beginnen die Blüten der Gemeinen Hasel – die Haselkätzchen – zu spriessen, dann ist der Frühling nicht mehr weit. Für Bienen zählen sie zu den ersten Pollenlieferanten des Jahres und für AllergikerInnen zu den gefürchtetsten Pflanzen, gleichwohl sie im Gesundheitsbereich oft genutzt werden. Mit dem Haselkätzchentee holen wir uns ein bisschen (Vor-)Frühling in die Teekanne. 

Der Haselstrauch

Die Haselkätzchen sind, wie auch die Schneeglöckchen, phänologische Zeiger für den Vorfrühling. Je nach Region hängen die gelb blühenden Kätzchen von Jänner bis März am Haselnussstrauch, der – ähnlich wie Holler – in keinem Bauerngarten fehlen darf. Das Holz wurde als Bau- und Heizmaterial, die Blätter für Nahrung und Tabakmischungen und die Haselkätzchen zum Strecken für Mehl genutzt. Noch heute werden die energie- und fettreichen, gesunden Haselnüsse gerne gegessen und dienen der Gewinnung von Speiseöl. Den Haselstrauch finden wir wild wachsend meist an Weg- und Wiesenrändern, in der Nähe von Gewässern und auch als Heckenpflanze in Gärten.


Die Haselkätzchen

Bevor die Haselkätzchen zeitig im Frühjahr gelb blühen, sind die (bereits im Herbst des Vorjahres angelegten) noch geschlossenen Blüten rötlich-braun, klein und fest. Bis zur Blüte werden die Haselkätzchen etwa 6 bis 8 cm lang, wobei man erst mit der Blütenphase die vielen kleinen Einzelblüten erkennen kann. Darin stecken unglaublich viele Pollen, die als gelber Blütenstaub in die Luft abgeben werden. Die weibliche Blüte der Hasel ist sehr klein, fast unscheinbar. Sie sitzt in der Knospe verborgen und zeigt sich nur durch die rote Narbe.


Der Haselkätzchentee

Die Haselkätzchen werden seit jeher in der Naturheilkunde sehr geschätzt: Sie enthalten Mineralstoffe, Flavonoide, während der Blüte zahlreiche Proteine und gelten als entschlackend, kreislaufanregend und schweißtreibend. Der Haselkätzchen-Tee wird als Vitalisierungskur vor allem im Frühling empfohlen. Dazu trinkt man am besten 1-2 Wochen lang jeden Tag 1 Tasse Haselkätzchentee. Die Volksmedizin nutzt den Tee auch bei Erkältungen in Kombination mit anderen schweißtreibenden Kräutern wie Holunder- und Lindenblüten.

Für den Haselkätzchentee werden 1-2 TL (frische oder getrocknete) Haselkätzchen etwas zerkleinert und mit 250 ml heißem Wasser aufgegossen. Zugedeckt lässt man den Tee 5 Minuten ziehen und seiht dann ab.

Auch in der Küche können die essbaren Haselkätzchen verarbeitet werden: Früher nutzte man die proteinreichen Haselkätzchen in Notzeiten, wenn die Getreideernte schlecht ausfiel, zum Strecken von Mehl. Dazu wurden die Kätzchen (mitsamt Pollen) gemahlen und das „Kätzchenmehl“ in Brotteige untergemischt. Die noch geschlossenen, eher festen und knackigen Haselkätzchen können wiederum süß-sauer eingelegt oder einfach mit Gemüse mitgekocht werden. 


Bei der Ernte zu beachten

Bevor man nun aber den Sammelkorb zückt, muss betont werden dass Bienen immer Vorrang haben! Es dürfen daher nur kleine Mengen genommen werden. Man orientiert sich am besten an der sogenannten „Handstraußregel“ – gesammelt wird in der Natur nur was in eine Hand passt. Gesammelt wird außerdem am besten an unbelasteten Standorten und nicht neben Straßen, Gleisen, Deponien, in Naturschutzgebieten oder künstlich gedüngten und gespritzten landwirtschaftlichen Flächen. Es muss außerdem betont werden, dass sich der Verzehr von Haselkätzchen nicht für AllergikerInnen eignet.

Anzeige

Anzeige


Mehr zum Thema